Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745.

Bild:
<< vorherige Seite



blosser Zufall statt. Was nach einem
blossen Glücks-Fall ohne die bestimmte
Absicht und Einrichtung eines weisen We-
sens geschiehet, darinn ist nicht allezeit ei-
nerley Ordnung und Verhältniß. Man
nehme eine ziemliche Anzahl Würfel, und
bezeichne ihre Seiten Wechsels- weise.
Z. E. mit M. und F. Man theile sie in
einige Haufen, und werfe sie mit einigen
guten Freunden so oft, daß die Anzahl der
Buchstaben, welche gefallen, sich z. E. auf
tausend und drüber belaufen, und zeichne
genau auf, wie die Buchstaben in einem
jeden Haufen fallen, man wird finden, daß
die Buchstaben M. und F. nicht in einem
jeden Haufen in einer beynahe ähnlichen
Verhältniß gefallen. Man kan hierinne
auch noch andere Erfahrungen machen.
Man nehme einige Spiele Charten, und
bezeichne die Helfte der Charten mit M.
und die andere mit F. Man mische sie
wohl, und lege einen grossen Theil davon
zurück, den Rest aber zertheile man nach
Belieben in verschiedene Haufen, und lege
sie auf bezeichnete Plätze. Man bemer-
cke, wie viel M. und F. auf einen jeden
Platz gefallen. Man thue dieses etliche

mahl,



bloſſer Zufall ſtatt. Was nach einem
bloſſen Gluͤcks-Fall ohne die beſtimmte
Abſicht und Einrichtung eines weiſen We-
ſens geſchiehet, darinn iſt nicht allezeit ei-
nerley Ordnung und Verhaͤltniß. Man
nehme eine ziemliche Anzahl Wuͤrfel, und
bezeichne ihre Seiten Wechſels- weiſe.
Z. E. mit M. und F. Man theile ſie in
einige Haufen, und werfe ſie mit einigen
guten Freunden ſo oft, daß die Anzahl der
Buchſtaben, welche gefallen, ſich z. E. auf
tauſend und druͤber belaufen, und zeichne
genau auf, wie die Buchſtaben in einem
jeden Haufen fallen, man wird finden, daß
die Buchſtaben M. und F. nicht in einem
jeden Haufen in einer beynahe aͤhnlichen
Verhaͤltniß gefallen. Man kan hierinne
auch noch andere Erfahrungen machen.
Man nehme einige Spiele Charten, und
bezeichne die Helfte der Charten mit M.
und die andere mit F. Man miſche ſie
wohl, und lege einen groſſen Theil davon
zuruͤck, den Reſt aber zertheile man nach
Belieben in verſchiedene Haufen, und lege
ſie auf bezeichnete Plaͤtze. Man bemer-
cke, wie viel M. und F. auf einen jeden
Platz gefallen. Man thue dieſes etliche

mahl,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0177" n="159"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
blo&#x017F;&#x017F;er Zufall &#x017F;tatt. Was nach einem<lb/>
blo&#x017F;&#x017F;en Glu&#x0364;cks-Fall ohne die be&#x017F;timmte<lb/>
Ab&#x017F;icht und Einrichtung eines wei&#x017F;en We-<lb/>
&#x017F;ens ge&#x017F;chiehet, darinn i&#x017F;t nicht allezeit ei-<lb/>
nerley Ordnung und Verha&#x0364;ltniß. Man<lb/>
nehme eine ziemliche Anzahl Wu&#x0364;rfel, und<lb/>
bezeichne ihre Seiten Wech&#x017F;els- wei&#x017F;e.<lb/>
Z. E. mit M. und F. Man theile &#x017F;ie in<lb/>
einige Haufen, und werfe &#x017F;ie mit einigen<lb/>
guten Freunden &#x017F;o oft, daß die Anzahl der<lb/>
Buch&#x017F;taben, welche gefallen, &#x017F;ich z. E. auf<lb/>
tau&#x017F;end und dru&#x0364;ber belaufen, und zeichne<lb/>
genau auf, wie die Buch&#x017F;taben in einem<lb/>
jeden Haufen fallen, man wird finden, daß<lb/>
die Buch&#x017F;taben M. und F. nicht in einem<lb/>
jeden Haufen in einer beynahe a&#x0364;hnlichen<lb/>
Verha&#x0364;ltniß gefallen. Man kan hierinne<lb/>
auch noch andere Erfahrungen machen.<lb/>
Man nehme einige Spiele Charten, und<lb/>
bezeichne die Helfte der Charten mit M.<lb/>
und die andere mit F. Man mi&#x017F;che &#x017F;ie<lb/>
wohl, und lege einen gro&#x017F;&#x017F;en Theil davon<lb/>
zuru&#x0364;ck, den Re&#x017F;t aber zertheile man nach<lb/>
Belieben in ver&#x017F;chiedene Haufen, und lege<lb/>
&#x017F;ie auf bezeichnete Pla&#x0364;tze. Man bemer-<lb/>
cke, wie viel M. und F. auf einen jeden<lb/>
Platz gefallen. Man thue die&#x017F;es etliche<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">mahl,</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[159/0177] bloſſer Zufall ſtatt. Was nach einem bloſſen Gluͤcks-Fall ohne die beſtimmte Abſicht und Einrichtung eines weiſen We- ſens geſchiehet, darinn iſt nicht allezeit ei- nerley Ordnung und Verhaͤltniß. Man nehme eine ziemliche Anzahl Wuͤrfel, und bezeichne ihre Seiten Wechſels- weiſe. Z. E. mit M. und F. Man theile ſie in einige Haufen, und werfe ſie mit einigen guten Freunden ſo oft, daß die Anzahl der Buchſtaben, welche gefallen, ſich z. E. auf tauſend und druͤber belaufen, und zeichne genau auf, wie die Buchſtaben in einem jeden Haufen fallen, man wird finden, daß die Buchſtaben M. und F. nicht in einem jeden Haufen in einer beynahe aͤhnlichen Verhaͤltniß gefallen. Man kan hierinne auch noch andere Erfahrungen machen. Man nehme einige Spiele Charten, und bezeichne die Helfte der Charten mit M. und die andere mit F. Man miſche ſie wohl, und lege einen groſſen Theil davon zuruͤck, den Reſt aber zertheile man nach Belieben in verſchiedene Haufen, und lege ſie auf bezeichnete Plaͤtze. Man bemer- cke, wie viel M. und F. auf einen jeden Platz gefallen. Man thue dieſes etliche mahl,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen02_1745
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen02_1745/177
Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen02_1745/177>, abgerufen am 09.11.2024.