Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745.Absicht GOttes dabey gewesen, es sollen die Ehen nur aus einem Mann und einer Frau bestehen. (*) §. 5. Fortse-tzung des vorigen. Soll bey dieser göttlichen Einrichtung in (*) Man lese hierüber die schöne Dissertation
des Herrn Hermanns de polygamia si- multanea illegitima, so er zu Halle unter dem Herrn Professor Baumgarten ge- halten. Abſicht GOttes dabey geweſen, es ſollen die Ehen nur aus einem Mann und einer Frau beſtehen. (*) §. 5. Fortſe-tzung des vorigen. Soll bey dieſer goͤttlichen Einrichtung in (*) Man leſe hieruͤber die ſchoͤne Diſſertation
des Herrn Hermanns de polygamia ſi- multanea illegitima, ſo er zu Halle unter dem Herrn Profeſſor Baumgarten ge- halten. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0180" n="162"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> Abſicht GOttes dabey geweſen, es ſollen<lb/> die Ehen nur aus einem Mann und einer<lb/> Frau beſtehen. <note place="foot" n="(*)">Man leſe hieruͤber die ſchoͤne <hi rendition="#aq">Diſſertation</hi><lb/> des Herrn <hi rendition="#fr">Hermanns</hi> <hi rendition="#aq">de polygamia ſi-<lb/> multanea illegitima,</hi> ſo er zu Halle unter<lb/> dem Herrn <hi rendition="#aq">Profeſſor</hi> <hi rendition="#fr">Baumgarten</hi> ge-<lb/> halten.</note></p> </div><lb/> <div n="2"> <head>§. 5.</head><lb/> <note place="left">Fortſe-<lb/> tzung des<lb/> vorigen.</note> <p>Soll bey dieſer goͤttlichen Einrichtung<lb/> die Vielweiberey in einem Staate moͤg-<lb/> lich werden, ſo muͤſſen ſolche Mittel darzu<lb/> erwehlet oder zum Voraus geſetzet werden,<lb/> welche die groͤſten Unordnungen verurſa-<lb/> chen, und die ein jeder Unpartheyiſcher fuͤr<lb/> hart und unbillig erkennen wird. Ent-<lb/> weder es muß immer aͤuſſerlicher oder in-<lb/> nerlicher Krieg gefuͤhret werden, oder man<lb/> muß viele Maͤnner zum Ehe-Stande un-<lb/> tuͤchtig machen durch die Vorſchneidung,<lb/> oder es muͤſſen wenigſtens ſehr viele ohne<lb/> Frau leben. Die beyden erſten Dinge<lb/> machen bey den Tuͤrcken, daß die Viel-<lb/> weiberey bey ihnen einiger Maſſen moͤglich<lb/> iſt. Es fuͤhren ſelbige faſt beſtaͤndig die<lb/> blutigſten Kriege mit andern Nationen.<lb/> Denn aber ſind auch die innern Tumulte<lb/> <fw place="bottom" type="catch">in</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [162/0180]
Abſicht GOttes dabey geweſen, es ſollen
die Ehen nur aus einem Mann und einer
Frau beſtehen. (*)
§. 5.
Soll bey dieſer goͤttlichen Einrichtung
die Vielweiberey in einem Staate moͤg-
lich werden, ſo muͤſſen ſolche Mittel darzu
erwehlet oder zum Voraus geſetzet werden,
welche die groͤſten Unordnungen verurſa-
chen, und die ein jeder Unpartheyiſcher fuͤr
hart und unbillig erkennen wird. Ent-
weder es muß immer aͤuſſerlicher oder in-
nerlicher Krieg gefuͤhret werden, oder man
muß viele Maͤnner zum Ehe-Stande un-
tuͤchtig machen durch die Vorſchneidung,
oder es muͤſſen wenigſtens ſehr viele ohne
Frau leben. Die beyden erſten Dinge
machen bey den Tuͤrcken, daß die Viel-
weiberey bey ihnen einiger Maſſen moͤglich
iſt. Es fuͤhren ſelbige faſt beſtaͤndig die
blutigſten Kriege mit andern Nationen.
Denn aber ſind auch die innern Tumulte
in
(*) Man leſe hieruͤber die ſchoͤne Diſſertation
des Herrn Hermanns de polygamia ſi-
multanea illegitima, ſo er zu Halle unter
dem Herrn Profeſſor Baumgarten ge-
halten.
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