zu verdauen; sollte dem unbekannt gewe- sen seyn, daß durch dergleichen Vögel der Stoff zu viel tausend Ameisen würde ver- nichtet werden?
§. 14.
Daß der Schöpfer vorher gesehen, wieBesonders aus dem Untergan- ge gewisser Raupen. das Aufkommen des Einen den Untergang des Andern befördern würde, erhellet noch mehr aus folgenden. Man findet eine Art von Jchneumons-Wespen, welche auch Schlupff-Wespen genannt werden, wel- che ihre Eyer durch einen besondern Sta- chel unter die Haut gewisser Raupen, auf welche sie sich setzen, legen. Unter dieser Haut kommen sie aus und verzehren die Raupe, und haben von selbiger ihre Nah- rung, bis sie fliegen und ihren Unterhalt weiter suchen können. Andere Schlupff- Wespen legen ihre Eyer in ein bereitet Nest und tragen eine gewisse Art Raupen bey die Eyer und verwahren das Nest wohl. Wenn denn die Wärme die Eyer aus- brütet, nehren sich die jungen Maden von
den
zu verdauen; ſollte dem unbekannt gewe- ſen ſeyn, daß durch dergleichen Voͤgel der Stoff zu viel tauſend Ameiſen wuͤrde ver- nichtet werden?
§. 14.
Daß der Schoͤpfer vorher geſehen, wieBeſonders aus dem Untergan- ge gewiſſer Raupen. das Aufkommen des Einen den Untergang des Andern befoͤrdern wuͤrde, erhellet noch mehr aus folgenden. Man findet eine Art von Jchneumons-Weſpen, welche auch Schlupff-Weſpen genannt werden, wel- che ihre Eyer durch einen beſondern Sta- chel unter die Haut gewiſſer Raupen, auf welche ſie ſich ſetzen, legen. Unter dieſer Haut kommen ſie aus und verzehren die Raupe, und haben von ſelbiger ihre Nah- rung, bis ſie fliegen und ihren Unterhalt weiter ſuchen koͤnnen. Andere Schlupff- Weſpen legen ihre Eyer in ein bereitet Neſt und tragen eine gewiſſe Art Raupen bey die Eyer und verwahren das Neſt wohl. Wenn denn die Waͤrme die Eyer aus- bruͤtet, nehren ſich die jungen Maden von
den
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zu verdauen; ſollte dem unbekannt gewe-
ſen ſeyn, daß durch dergleichen Voͤgel der
Stoff zu viel tauſend Ameiſen wuͤrde ver-
nichtet werden?
§. 14.
Daß der Schoͤpfer vorher geſehen, wie
das Aufkommen des Einen den Untergang
des Andern befoͤrdern wuͤrde, erhellet noch
mehr aus folgenden. Man findet eine Art
von Jchneumons-Weſpen, welche auch
Schlupff-Weſpen genannt werden, wel-
che ihre Eyer durch einen beſondern Sta-
chel unter die Haut gewiſſer Raupen, auf
welche ſie ſich ſetzen, legen. Unter dieſer
Haut kommen ſie aus und verzehren die
Raupe, und haben von ſelbiger ihre Nah-
rung, bis ſie fliegen und ihren Unterhalt
weiter ſuchen koͤnnen. Andere Schlupff-
Weſpen legen ihre Eyer in ein bereitet Neſt
und tragen eine gewiſſe Art Raupen bey
die Eyer und verwahren das Neſt wohl.
Wenn denn die Waͤrme die Eyer aus-
bruͤtet, nehren ſich die jungen Maden von
den
Beſonders
aus dem
Untergan-
ge gewiſſer
Raupen.
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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745, S. 299. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen02_1745/317>, abgerufen am 26.11.2024.
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