dir. Wir werfen uns voll Reu und kind- licher Zuversicht in deine Arme. Wir schwören, wir wollen nicht wieder von dir weichen. Hier ist Seel und Leib. Von nun an wollen wir dein verbleiben. Wir verfluchen euch, unheilige und schändli- che Lüste. Wir verlassen euch taumeln- de Kinder dieser Welt. Euer rasendes Vergnügen, euer tolles Geräusch gefällt uns nicht mehr. Weicht ihr Geister der Finsterniß. Hier liegen eure Banden. Hebt euch weg von uns. Wir wollen ewig ewig Kinder GOttes seyn. Was sollen wir aber dir geben? Liebreichester Mittler, treuester Freund der Seelen, der du uns bis in den Tod geliebet. Wir wissen, was der Vater hat ist auch dein. Wohlan, so sind wir auch dein Eigenthum. Ja ja, darum bist du auch für alle ge- storben, auf daß die, so da leben, hin- fort nicht ihnen selber leben, sondern dem, der für sie gestorben und aufer- standen ist. So nimm denn an den
Bund,
A a 2
dir. Wir werfen uns voll Reu und kind- licher Zuverſicht in deine Arme. Wir ſchwoͤren, wir wollen nicht wieder von dir weichen. Hier iſt Seel und Leib. Von nun an wollen wir dein verbleiben. Wir verfluchen euch, unheilige und ſchaͤndli- che Luͤſte. Wir verlaſſen euch taumeln- de Kinder dieſer Welt. Euer raſendes Vergnuͤgen, euer tolles Geraͤuſch gefaͤllt uns nicht mehr. Weicht ihr Geiſter der Finſterniß. Hier liegen eure Banden. Hebt euch weg von uns. Wir wollen ewig ewig Kinder GOttes ſeyn. Was ſollen wir aber dir geben? Liebreicheſter Mittler, treueſter Freund der Seelen, der du uns bis in den Tod geliebet. Wir wiſſen, was der Vater hat iſt auch dein. Wohlan, ſo ſind wir auch dein Eigenthum. Ja ja, darum biſt du auch fuͤr alle ge- ſtorben, auf daß die, ſo da leben, hin- fort nicht ihnen ſelber leben, ſondern dem, der fuͤr ſie geſtorben und aufer- ſtanden iſt. So nimm denn an den
Bund,
A a 2
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0389"n="371"/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/>
dir. Wir werfen uns voll Reu und kind-<lb/>
licher Zuverſicht in deine Arme. Wir<lb/>ſchwoͤren, wir wollen nicht wieder von dir<lb/>
weichen. Hier iſt Seel und Leib. Von<lb/>
nun an wollen wir dein verbleiben. Wir<lb/>
verfluchen euch, unheilige und ſchaͤndli-<lb/>
che Luͤſte. Wir verlaſſen euch taumeln-<lb/>
de Kinder dieſer Welt. Euer raſendes<lb/>
Vergnuͤgen, euer tolles Geraͤuſch gefaͤllt<lb/>
uns nicht mehr. Weicht ihr Geiſter der<lb/>
Finſterniß. Hier liegen eure Banden.<lb/>
Hebt euch weg von uns. Wir wollen<lb/>
ewig ewig Kinder GOttes ſeyn. Was<lb/>ſollen wir aber dir geben? Liebreicheſter<lb/>
Mittler, treueſter Freund der Seelen, der<lb/>
du uns bis in den Tod geliebet. Wir<lb/>
wiſſen, <hirendition="#fr">was der Vater hat iſt auch dein.</hi><lb/>
Wohlan, ſo ſind wir auch dein Eigenthum.<lb/>
Ja ja, <hirendition="#fr">darum biſt du auch fuͤr alle ge-<lb/>ſtorben, auf daß die, ſo da leben, hin-<lb/>
fort nicht ihnen ſelber leben, ſondern<lb/>
dem, der fuͤr ſie geſtorben und aufer-<lb/>ſtanden iſt.</hi> So nimm denn an den<lb/><fwplace="bottom"type="sig">A a 2</fw><fwplace="bottom"type="catch">Bund,</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[371/0389]
dir. Wir werfen uns voll Reu und kind-
licher Zuverſicht in deine Arme. Wir
ſchwoͤren, wir wollen nicht wieder von dir
weichen. Hier iſt Seel und Leib. Von
nun an wollen wir dein verbleiben. Wir
verfluchen euch, unheilige und ſchaͤndli-
che Luͤſte. Wir verlaſſen euch taumeln-
de Kinder dieſer Welt. Euer raſendes
Vergnuͤgen, euer tolles Geraͤuſch gefaͤllt
uns nicht mehr. Weicht ihr Geiſter der
Finſterniß. Hier liegen eure Banden.
Hebt euch weg von uns. Wir wollen
ewig ewig Kinder GOttes ſeyn. Was
ſollen wir aber dir geben? Liebreicheſter
Mittler, treueſter Freund der Seelen, der
du uns bis in den Tod geliebet. Wir
wiſſen, was der Vater hat iſt auch dein.
Wohlan, ſo ſind wir auch dein Eigenthum.
Ja ja, darum biſt du auch fuͤr alle ge-
ſtorben, auf daß die, ſo da leben, hin-
fort nicht ihnen ſelber leben, ſondern
dem, der fuͤr ſie geſtorben und aufer-
ſtanden iſt. So nimm denn an den
Bund,
A a 2
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745, S. 371. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen02_1745/389>, abgerufen am 26.06.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.