Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745.und seinen heiligsten Gesetzen sich unterwer- fen. Wer aber die Lehren JEsu an- nimmt, der glaubet auch an GOtt den Va- ter und den heiligen Geist. Denn wie offt hat er von selbigen gezeuget? Wer dero- wegen an Christum gläubet, der nimmt den dreyeinigen GOtt als seinen Schöpfer, Kö- nig, und als die einige Quelle seines Heils an. Hieraus begreife man den weiten Umfang des Glaubens an JEsum, und vereinige daraus mit unserm Texte diejeni- gen Sprüche, welche mehr als blos den Glauben an den Mittler fordern. So spricht Christus an einem andern Orte: Das ist das ewige Leben, daß sie dich,Joh. 17, 3. der du allein wahrer GOtt bist, und den du gesandt hast, JEsum Christum erkennen. Man meine nicht, daß unser Text, der nur den Glauben an JEsum zur Seligkeit fordert, weniger sage, als der jetzt angezogene Ausspruch unsers Erlösers. Wer an den Sohn GOttes gläubet, der gläubet auch an den Vater. Es ist also in allen dergleichen Stellen einerley enthalten, und es wird an dem einen Orte dasjenige nur mit mehrern Worten gesagt, was an andern mit wenigern ausgedruckt wird. Es
und ſeinen heiligſten Geſetzen ſich unterwer- fen. Wer aber die Lehren JEſu an- nimmt, der glaubet auch an GOtt den Va- ter und den heiligen Geiſt. Denn wie offt hat er von ſelbigen gezeuget? Wer dero- wegen an Chriſtum glaͤubet, der nimmt den dreyeinigen GOtt als ſeinen Schoͤpfer, Koͤ- nig, und als die einige Quelle ſeines Heils an. Hieraus begreife man den weiten Umfang des Glaubens an JEſum, und vereinige daraus mit unſerm Texte diejeni- gen Spruͤche, welche mehr als blos den Glauben an den Mittler fordern. So ſpricht Chriſtus an einem andern Orte: Das iſt das ewige Leben, daß ſie dich,Joh. 17, 3. der du allein wahrer GOtt biſt, und den du geſandt haſt, JEſum Chriſtum erkennen. Man meine nicht, daß unſer Text, der nur den Glauben an JEſum zur Seligkeit fordert, weniger ſage, als der jetzt angezogene Ausſpruch unſers Erloͤſers. Wer an den Sohn GOttes glaͤubet, der glaͤubet auch an den Vater. Es iſt alſo in allen dergleichen Stellen einerley enthalten, und es wird an dem einen Orte dasjenige nur mit mehrern Worten geſagt, was an andern mit wenigern ausgedruckt wird. Es
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0399" n="381"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> und ſeinen heiligſten Geſetzen ſich unterwer-<lb/> fen. Wer aber die Lehren JEſu an-<lb/> nimmt, der glaubet auch an GOtt den Va-<lb/> ter und den heiligen Geiſt. Denn wie offt<lb/> hat er von ſelbigen gezeuget? Wer dero-<lb/> wegen an Chriſtum glaͤubet, der nimmt den<lb/> dreyeinigen GOtt als ſeinen Schoͤpfer, Koͤ-<lb/> nig, und als die einige Quelle ſeines Heils<lb/> an. Hieraus begreife man den weiten<lb/> Umfang des Glaubens an JEſum, und<lb/> vereinige daraus mit unſerm Texte diejeni-<lb/> gen Spruͤche, welche mehr als blos den<lb/> Glauben an den Mittler fordern. So<lb/> ſpricht Chriſtus an einem andern Orte:<lb/><hi rendition="#fr">Das iſt das ewige Leben, daß ſie dich,<note place="right">Joh. 17, 3.</note><lb/> der du allein wahrer GOtt biſt, und<lb/> den du geſandt haſt, JEſum Chriſtum<lb/> erkennen.</hi> Man meine nicht, daß unſer<lb/> Text, der nur den Glauben an JEſum zur<lb/> Seligkeit fordert, weniger ſage, als der jetzt<lb/> angezogene Ausſpruch unſers Erloͤſers.<lb/> Wer an den Sohn GOttes glaͤubet, der<lb/> glaͤubet auch an den Vater. Es iſt alſo in<lb/> allen dergleichen Stellen einerley enthalten,<lb/> und es wird an dem einen Orte dasjenige<lb/> nur mit mehrern Worten geſagt, was an<lb/> andern mit wenigern ausgedruckt wird.<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Es</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [381/0399]
und ſeinen heiligſten Geſetzen ſich unterwer-
fen. Wer aber die Lehren JEſu an-
nimmt, der glaubet auch an GOtt den Va-
ter und den heiligen Geiſt. Denn wie offt
hat er von ſelbigen gezeuget? Wer dero-
wegen an Chriſtum glaͤubet, der nimmt den
dreyeinigen GOtt als ſeinen Schoͤpfer, Koͤ-
nig, und als die einige Quelle ſeines Heils
an. Hieraus begreife man den weiten
Umfang des Glaubens an JEſum, und
vereinige daraus mit unſerm Texte diejeni-
gen Spruͤche, welche mehr als blos den
Glauben an den Mittler fordern. So
ſpricht Chriſtus an einem andern Orte:
Das iſt das ewige Leben, daß ſie dich,
der du allein wahrer GOtt biſt, und
den du geſandt haſt, JEſum Chriſtum
erkennen. Man meine nicht, daß unſer
Text, der nur den Glauben an JEſum zur
Seligkeit fordert, weniger ſage, als der jetzt
angezogene Ausſpruch unſers Erloͤſers.
Wer an den Sohn GOttes glaͤubet, der
glaͤubet auch an den Vater. Es iſt alſo in
allen dergleichen Stellen einerley enthalten,
und es wird an dem einen Orte dasjenige
nur mit mehrern Worten geſagt, was an
andern mit wenigern ausgedruckt wird.
Es
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |