chen, daß hiebey die vornehmste Absicht GOttes gewesen, den Ahas von dem nie- derträchtigen und schädlichen Bündnisse mit den Assyrern abzuziehen, um bloß von seiner Allmacht Hülffe zu erwarten? Ja wir dörffen dieses ohne Furcht zu irren anneh- men. Wer Jes. Cap. 7. v. 17. 20. Cap. 8. v. 8. lieset, wird hiebey keinen Zweiffel übrig behalten.
§. 3.
Das gege- bene Zei- chen ist kein Gna- denzeichen.
Die Güte des Höchsten, welche alles zum Heyl der Menschen thut, damit sie nie- mand der Nachläßigkeit anklagen kan, ließ sich auch in dieser Angelegenheit so weit her- unter, daß sie dem Ahas frey gab ein Zei- chen von der Allmacht zu fordern; dadurch er sein wanckendes Gemüth aufrichten und in dem Vertrauen zu dem lebendigen GOtt stärcken könnte. Aber er suchte den Je- saias mit einer guten Manier abzuweisen. Er stellete sich, ob hätte er zu viel Hochach- tung vor GOtt, als daß er dessen Worten nicht trauen, sondern ein Zeichen fordern solte. Es würde solches nichts anders als eine strafbare Versuchung des Höchsten seyn. Damit die Grösse dieser verwege-
nen
chen, daß hiebey die vornehmſte Abſicht GOttes geweſen, den Ahas von dem nie- dertraͤchtigen und ſchaͤdlichen Buͤndniſſe mit den Aſſyrern abzuziehen, um bloß von ſeiner Allmacht Huͤlffe zu erwarten? Ja wir doͤrffen dieſes ohne Furcht zu irren anneh- men. Wer Jeſ. Cap. 7. v. 17. 20. Cap. 8. v. 8. lieſet, wird hiebey keinen Zweiffel uͤbrig behalten.
§. 3.
Das gege- bene Zei- chen iſt kein Gna- denzeichen.
Die Guͤte des Hoͤchſten, welche alles zum Heyl der Menſchen thut, damit ſie nie- mand der Nachlaͤßigkeit anklagen kan, ließ ſich auch in dieſer Angelegenheit ſo weit her- unter, daß ſie dem Ahas frey gab ein Zei- chen von der Allmacht zu fordern; dadurch er ſein wanckendes Gemuͤth aufrichten und in dem Vertrauen zu dem lebendigen GOtt ſtaͤrcken koͤnnte. Aber er ſuchte den Je- ſaias mit einer guten Manier abzuweiſen. Er ſtellete ſich, ob haͤtte er zu viel Hochach- tung vor GOtt, als daß er deſſen Worten nicht trauen, ſondern ein Zeichen fordern ſolte. Es wuͤrde ſolches nichts anders als eine ſtrafbare Verſuchung des Hoͤchſten ſeyn. Damit die Groͤſſe dieſer verwege-
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chen, daß hiebey die vornehmſte Abſicht
GOttes geweſen, den Ahas von dem nie-
dertraͤchtigen und ſchaͤdlichen Buͤndniſſe mit
den Aſſyrern abzuziehen, um bloß von ſeiner
Allmacht Huͤlffe zu erwarten? Ja wir
doͤrffen dieſes ohne Furcht zu irren anneh-
men. Wer Jeſ. Cap. 7. v. 17. 20. Cap. 8.
v. 8. lieſet, wird hiebey keinen Zweiffel
uͤbrig behalten.
§. 3.
Die Guͤte des Hoͤchſten, welche alles
zum Heyl der Menſchen thut, damit ſie nie-
mand der Nachlaͤßigkeit anklagen kan, ließ
ſich auch in dieſer Angelegenheit ſo weit her-
unter, daß ſie dem Ahas frey gab ein Zei-
chen von der Allmacht zu fordern; dadurch
er ſein wanckendes Gemuͤth aufrichten und
in dem Vertrauen zu dem lebendigen GOtt
ſtaͤrcken koͤnnte. Aber er ſuchte den Je-
ſaias mit einer guten Manier abzuweiſen.
Er ſtellete ſich, ob haͤtte er zu viel Hochach-
tung vor GOtt, als daß er deſſen Worten
nicht trauen, ſondern ein Zeichen fordern
ſolte. Es wuͤrde ſolches nichts anders als
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ſeyn. Damit die Groͤſſe dieſer verwege-
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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen02_1745/78>, abgerufen am 09.11.2024.
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