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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745.

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Feinde erretten. Er biethet euch ein
selbst zu erwehlendes Zeichen an, daß
er euch alleine helfen wolle und könne,
damit ihr aus Assyrien keine Hülffe
holet, sondern euch allein dem allmäch-
tigen GOtt Himmels und der Erden
anvertrauet. Allein ihr wollet nicht.
Jhr verwerffet diese Güte des HErrn
auf eine sehr spöttische Art, und lauffet
doch hin zu dem Könige der Assyrer.
Nun wolan, so will ich euch dennoch
ein Zeichen geben, daß ihr werdet aus
der jetzigen Gefahr errettet werden,
und zwar durch euren Bund, den ihr
mit dem Tiglath Pillesser machet. Jch
will euch ein Zeichen geben, daß selbiger
kommen, Damascus erobern und den
Retzin tödten werde.

Dieses müste nothwendig der Sinn der
angeführten Worte des Propheten seyn,
wenn die Absicht GOttes gewesen, hier ein
Zeichen der nechst bevorstehenden Erret-
tung zu geben. Denn selbige ist würcklich
durch des Tiglath Pillessers Hülffe erhal-
ten worden. Wäre aber darinne wohl
ein vernünftiger Zusammenhang und eine

gött-



Feinde erretten. Er biethet euch ein
ſelbſt zu erwehlendes Zeichen an, daß
er euch alleine helfen wolle und koͤnne,
damit ihr aus Aſſyrien keine Huͤlffe
holet, ſondern euch allein dem allmaͤch-
tigen GOtt Himmels und der Erden
anvertrauet. Allein ihr wollet nicht.
Jhr verwerffet dieſe Guͤte des HErrn
auf eine ſehr ſpoͤttiſche Art, und lauffet
doch hin zu dem Koͤnige der Aſſyrer.
Nun wolan, ſo will ich euch dennoch
ein Zeichen geben, daß ihr werdet aus
der jetzigen Gefahr errettet werden,
und zwar durch euren Bund, den ihr
mit dem Tiglath Pilleſſer machet. Jch
will euch ein Zeichen geben, daß ſelbiger
kommen, Damaſcus erobern und den
Retzin toͤdten werde.

Dieſes muͤſte nothwendig der Sinn der
angefuͤhrten Worte des Propheten ſeyn,
wenn die Abſicht GOttes geweſen, hier ein
Zeichen der nechſt bevorſtehenden Erret-
tung zu geben. Denn ſelbige iſt wuͤrcklich
durch des Tiglath Pilleſſers Huͤlffe erhal-
ten worden. Waͤre aber darinne wohl
ein vernuͤnftiger Zuſammenhang und eine

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[63/0081] Feinde erretten. Er biethet euch ein ſelbſt zu erwehlendes Zeichen an, daß er euch alleine helfen wolle und koͤnne, damit ihr aus Aſſyrien keine Huͤlffe holet, ſondern euch allein dem allmaͤch- tigen GOtt Himmels und der Erden anvertrauet. Allein ihr wollet nicht. Jhr verwerffet dieſe Guͤte des HErrn auf eine ſehr ſpoͤttiſche Art, und lauffet doch hin zu dem Koͤnige der Aſſyrer. Nun wolan, ſo will ich euch dennoch ein Zeichen geben, daß ihr werdet aus der jetzigen Gefahr errettet werden, und zwar durch euren Bund, den ihr mit dem Tiglath Pilleſſer machet. Jch will euch ein Zeichen geben, daß ſelbiger kommen, Damaſcus erobern und den Retzin toͤdten werde. Dieſes muͤſte nothwendig der Sinn der angefuͤhrten Worte des Propheten ſeyn, wenn die Abſicht GOttes geweſen, hier ein Zeichen der nechſt bevorſtehenden Erret- tung zu geben. Denn ſelbige iſt wuͤrcklich durch des Tiglath Pilleſſers Huͤlffe erhal- ten worden. Waͤre aber darinne wohl ein vernuͤnftiger Zuſammenhang und eine goͤtt-

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Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen02_1745/81>, abgerufen am 24.11.2024.