Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 2. Göttingen, 1745.dert er ausdrücklich als ein Stück ihrer Be- kehrung, daß sie sollen angeloben und spre- chen: Assur soll uns nicht mehr helffen. Hos. Cap. 14. v. 4. Jesaias weissaget von einer Zeit, da sich das Volck GOttes bekehren würde, und beschreibet selbige un- ter andern also: Zu der Zeit werden die Uebrigen in Jsrael und die errettet werden im Hause Jacob sich nicht mehr verlassen, auf den, der sie schläget (d. i. auf Assur); sondern sie werden sich ver- lassen auf den HErrn den Heiligen in Jsrael, in der Wahrheit Jes. c. 10. v. 20. Auch dieser Ort beweiset, wie sehr es dem HErrn entgegen gewesen, wenn sein Volck bey den Assyrern Hülffe gesucht. Wie sollte nun der GOtt, welcher an so vielen Orten wider die Bündnisse mit den Heiden, und besonders mit den Assyrern eiffert, wie sollte dieser GOtt hier einen getroffenen Bund mit denselben so gar mit einem Zei- chen bestätigen? Vielmehr lässet sich nach der Aehnlichkeit der göttlichen Regierung unter seinem Volck ein Zeichen seines Zorns muthmassen, besonders da der 13. Vers den Zorn des HErrn ausdrücklich an den Tag leget. Man lese auch Jes. Cap. 31. v. 1. §. 5. E 2
dert er ausdruͤcklich als ein Stuͤck ihrer Be- kehrung, daß ſie ſollen angeloben und ſpre- chen: Aſſur ſoll uns nicht mehr helffen. Hoſ. Cap. 14. v. 4. Jeſaias weiſſaget von einer Zeit, da ſich das Volck GOttes bekehren wuͤrde, und beſchreibet ſelbige un- ter andern alſo: Zu der Zeit werden die Uebrigen in Jſrael und die errettet werden im Hauſe Jacob ſich nicht mehr verlaſſen, auf den, der ſie ſchlaͤget (d. i. auf Aſſur); ſondern ſie werden ſich ver- laſſen auf den HErrn den Heiligen in Jſrael, in der Wahrheit Jeſ. c. 10. v. 20. Auch dieſer Ort beweiſet, wie ſehr es dem HErrn entgegen geweſen, wenn ſein Volck bey den Aſſyrern Huͤlffe geſucht. Wie ſollte nun der GOtt, welcher an ſo vielen Orten wider die Buͤndniſſe mit den Heiden, und beſonders mit den Aſſyrern eiffert, wie ſollte dieſer GOtt hier einen getroffenen Bund mit denſelben ſo gar mit einem Zei- chen beſtaͤtigen? Vielmehr laͤſſet ſich nach der Aehnlichkeit der goͤttlichen Regierung unter ſeinem Volck ein Zeichen ſeines Zorns muthmaſſen, beſonders da der 13. Vers den Zorn des HErrn ausdruͤcklich an den Tag leget. Man leſe auch Jeſ. Cap. 31. v. 1. §. 5. E 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0085" n="67"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> dert er ausdruͤcklich als ein Stuͤck ihrer Be-<lb/> kehrung, daß ſie ſollen angeloben und ſpre-<lb/> chen: Aſſur ſoll uns nicht mehr helffen.<lb/> Hoſ. Cap. 14. v. 4. Jeſaias weiſſaget<lb/> von einer Zeit, da ſich das Volck GOttes<lb/> bekehren wuͤrde, und beſchreibet ſelbige un-<lb/> ter andern alſo: <hi rendition="#fr">Zu der Zeit werden die<lb/> Uebrigen in Jſrael und die errettet<lb/> werden im Hauſe Jacob ſich nicht mehr<lb/> verlaſſen, auf den, der ſie ſchlaͤget</hi> (d. i.<lb/> auf Aſſur); <hi rendition="#fr">ſondern ſie werden ſich ver-<lb/> laſſen auf den HErrn den Heiligen in<lb/> Jſrael, in der Wahrheit</hi> Jeſ. c. 10. v. 20.<lb/> Auch dieſer Ort beweiſet, wie ſehr es dem<lb/> HErrn entgegen geweſen, wenn ſein Volck<lb/> bey den Aſſyrern Huͤlffe geſucht. Wie<lb/> ſollte nun der GOtt, welcher an ſo vielen<lb/> Orten wider die Buͤndniſſe mit den Heiden,<lb/> und beſonders mit den Aſſyrern eiffert, wie<lb/> ſollte dieſer GOtt hier einen getroffenen<lb/> Bund mit denſelben ſo gar mit einem Zei-<lb/> chen beſtaͤtigen? Vielmehr laͤſſet ſich nach<lb/> der Aehnlichkeit der goͤttlichen Regierung<lb/> unter ſeinem Volck ein Zeichen ſeines Zorns<lb/> muthmaſſen, beſonders da der 13. Vers den<lb/> Zorn des HErrn ausdruͤcklich an den Tag<lb/> leget. Man leſe auch Jeſ. Cap. 31. v. 1.</p> </div><lb/> <fw place="bottom" type="sig">E 2</fw> <fw place="bottom" type="catch">§. 5.</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [67/0085]
dert er ausdruͤcklich als ein Stuͤck ihrer Be-
kehrung, daß ſie ſollen angeloben und ſpre-
chen: Aſſur ſoll uns nicht mehr helffen.
Hoſ. Cap. 14. v. 4. Jeſaias weiſſaget
von einer Zeit, da ſich das Volck GOttes
bekehren wuͤrde, und beſchreibet ſelbige un-
ter andern alſo: Zu der Zeit werden die
Uebrigen in Jſrael und die errettet
werden im Hauſe Jacob ſich nicht mehr
verlaſſen, auf den, der ſie ſchlaͤget (d. i.
auf Aſſur); ſondern ſie werden ſich ver-
laſſen auf den HErrn den Heiligen in
Jſrael, in der Wahrheit Jeſ. c. 10. v. 20.
Auch dieſer Ort beweiſet, wie ſehr es dem
HErrn entgegen geweſen, wenn ſein Volck
bey den Aſſyrern Huͤlffe geſucht. Wie
ſollte nun der GOtt, welcher an ſo vielen
Orten wider die Buͤndniſſe mit den Heiden,
und beſonders mit den Aſſyrern eiffert, wie
ſollte dieſer GOtt hier einen getroffenen
Bund mit denſelben ſo gar mit einem Zei-
chen beſtaͤtigen? Vielmehr laͤſſet ſich nach
der Aehnlichkeit der goͤttlichen Regierung
unter ſeinem Volck ein Zeichen ſeines Zorns
muthmaſſen, beſonders da der 13. Vers den
Zorn des HErrn ausdruͤcklich an den Tag
leget. Man leſe auch Jeſ. Cap. 31. v. 1.
§. 5.
E 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |