geben, daß die Götzen der Heiden nichts vermöchten und Jehova allein Gott und allmächtig sey. Es mußte ferner den be- nachbarten Völkern eine recht starke Furcht vor dem Gott der Jsraeliten eingepräget werden, damit ihnen die Begierde, mit selbigen zu kriegen, benommen wurde und die Jsraeliten Zeit bekamen, ihren Staat einzurichten. Endlich sollte den Jsraeliten ein Exempel der Rache dargestellet und ih- nen gezeiget werden, wie es ihnen ergehen würde, wenn sie sich mit dem Götzendienst und den schändlichen Lastern der Heiden beflecken würden. Der Herr spricht dero- wegen zu ihnen: Hüte dich, daß du nicht in den Strick fallest ihnen nach, nach- dem sie vertilget sind vor dir, und nicht fragest nach ihren Göttern, und spre- chest: wie diese Völker haben ihren Göttern gedienet, so will ich es auch thun*). Und wider die schändlichen Laster der dortigen Heiden warnet er sie also: Jhr sollt euch in dieser keinem verunreinigen: denn in diesem allen haben sich verunreiniget die Heiden, die ich vor euch herausstossen will**). Wenn man alle diese Ursachen zusammen nimmt, so scheinet die weiseste und gütig- ste Absicht Gottes ein so hartes Mittel
noth-
*) 5 B. Mos. C. 12. v. 30.
**) 3 B. Mos. C. 18. v. 24.
geben, daß die Goͤtzen der Heiden nichts vermoͤchten und Jehova allein Gott und allmaͤchtig ſey. Es mußte ferner den be- nachbarten Voͤlkern eine recht ſtarke Furcht vor dem Gott der Jſraeliten eingepraͤget werden, damit ihnen die Begierde, mit ſelbigen zu kriegen, benommen wurde und die Jſraeliten Zeit bekamen, ihren Staat einzurichten. Endlich ſollte den Jſraeliten ein Exempel der Rache dargeſtellet und ih- nen gezeiget werden, wie es ihnen ergehen wuͤrde, wenn ſie ſich mit dem Goͤtzendienſt und den ſchaͤndlichen Laſtern der Heiden beflecken wuͤrden. Der Herr ſpricht dero- wegen zu ihnen: Huͤte dich, daß du nicht in den Strick falleſt ihnen nach, nach- dem ſie vertilget ſind vor dir, und nicht frageſt nach ihren Goͤttern, und ſpre- cheſt: wie dieſe Voͤlker haben ihren Goͤttern gedienet, ſo will ich es auch thun*). Und wider die ſchaͤndlichen Laſter der dortigen Heiden warnet er ſie alſo: Jhr ſollt euch in dieſer keinem verunreinigen: denn in dieſem allen haben ſich verunreiniget die Heiden, die ich vor euch herausſtoſſen will**). Wenn man alle dieſe Urſachen zuſammen nimmt, ſo ſcheinet die weiſeſte und guͤtig- ſte Abſicht Gottes ein ſo hartes Mittel
noth-
*) 5 B. Moſ. C. 12. v. 30.
**) 3 B. Moſ. C. 18. v. 24.
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geben, daß die Goͤtzen der Heiden nichts
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allmaͤchtig ſey. Es mußte ferner den be-
nachbarten Voͤlkern eine recht ſtarke Furcht
vor dem Gott der Jſraeliten eingepraͤget
werden, damit ihnen die Begierde, mit
ſelbigen zu kriegen, benommen wurde und
die Jſraeliten Zeit bekamen, ihren Staat
einzurichten. Endlich ſollte den Jſraeliten
ein Exempel der Rache dargeſtellet und ih-
nen gezeiget werden, wie es ihnen ergehen
wuͤrde, wenn ſie ſich mit dem Goͤtzendienſt
und den ſchaͤndlichen Laſtern der Heiden
beflecken wuͤrden. Der Herr ſpricht dero-
wegen zu ihnen: Huͤte dich, daß du nicht
in den Strick falleſt ihnen nach, nach-
dem ſie vertilget ſind vor dir, und nicht
frageſt nach ihren Goͤttern, und ſpre-
cheſt: wie dieſe Voͤlker haben ihren
Goͤttern gedienet, ſo will ich es auch
thun *). Und wider die ſchaͤndlichen
Laſter der dortigen Heiden warnet er ſie
alſo: Jhr ſollt euch in dieſer keinem
verunreinigen: denn in dieſem allen
haben ſich verunreiniget die Heiden,
die ich vor euch herausſtoſſen will **).
Wenn man alle dieſe Urſachen zuſammen
nimmt, ſo ſcheinet die weiſeſte und guͤtig-
ſte Abſicht Gottes ein ſo hartes Mittel
noth-
*) 5 B. Moſ. C. 12. v. 30.
**) 3 B. Moſ. C. 18. v. 24.
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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbarung antreffen. Bd. 4. Hannover, 1766, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen04_1766/106>, abgerufen am 24.11.2024.
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