Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbarung antreffen. Bd. 4. Hannover, 1766.

Bild:
<< vorherige Seite

Wunder, die sie im Namen des auferstan-
denen und gen Himmel gefahrnen Heilan-
des thun. Sie bestehen und siegen damit
gegen die mächtigen Priester der Juden
und Heiden gegen alle Weltweisen, und
gegen alle Gewalt und Verfolgungen
der mächtigsten der Erde. Das Zeug-
niß von dem lebenden Jesu wird noch
bis auf den heutigen Tag von Wundern
begleitet, die vor jedermanns Augen sind.
Es sind selbige insonderheit die erfüllten
Weissagungen, daß die Erkänntniß und
Verehrung des einigen wahren Gottes,
durch einen Einzigen als ersten Urheber
aus dem Judenthum unter die Heiden ge-
bracht werden sollte, welcher aus dem Ge-
schlechte Davids seyn, und so wol das Ju-
denthum reformiren, als die Heiden er-
leuchten sollte. Ps. 87. Jes. C. 2. v. 23.
C. 11. v. 1. 2. 10. C. 49. v. 6. Daß fer-
ner Jerusalem zerstöret, die Jsraeliten un-
ter alle Völker zerstreuet werden, und den-
noch ein besonderes känntliches Volk blei-
ben sollen, bis das Heidenthum werde be-
kehret seyn, da denn endlich auch das übrig
gebliebene Judenthum zum Glauben an
Jesum gelangen werde. Luc. C. 21. v. 24.
Röm. C. 11. v. 25. Diese beyden Weis-
sagungen sind gar zu bestimmet und zu
deutlich, und wir sehen die Erfüllung des
größten Theils davon vor unsern Augen.
Jst es möglich zu gedenken, daß ein offe-

ner
L 2

Wunder, die ſie im Namen des auferſtan-
denen und gen Himmel gefahrnen Heilan-
des thun. Sie beſtehen und ſiegen damit
gegen die maͤchtigen Prieſter der Juden
und Heiden gegen alle Weltweiſen, und
gegen alle Gewalt und Verfolgungen
der maͤchtigſten der Erde. Das Zeug-
niß von dem lebenden Jeſu wird noch
bis auf den heutigen Tag von Wundern
begleitet, die vor jedermanns Augen ſind.
Es ſind ſelbige inſonderheit die erfuͤllten
Weiſſagungen, daß die Erkaͤnntniß und
Verehrung des einigen wahren Gottes,
durch einen Einzigen als erſten Urheber
aus dem Judenthum unter die Heiden ge-
bracht werden ſollte, welcher aus dem Ge-
ſchlechte Davids ſeyn, und ſo wol das Ju-
denthum reformiren, als die Heiden er-
leuchten ſollte. Pſ. 87. Jeſ. C. 2. v. 23.
C. 11. v. 1. 2. 10. C. 49. v. 6. Daß fer-
ner Jeruſalem zerſtoͤret, die Jſraeliten un-
ter alle Voͤlker zerſtreuet werden, und den-
noch ein beſonderes kaͤnntliches Volk blei-
ben ſollen, bis das Heidenthum werde be-
kehret ſeyn, da denn endlich auch das uͤbrig
gebliebene Judenthum zum Glauben an
Jeſum gelangen werde. Luc. C. 21. v. 24.
Roͤm. C. 11. v. 25. Dieſe beyden Weiſ-
ſagungen ſind gar zu beſtimmet und zu
deutlich, und wir ſehen die Erfuͤllung des
groͤßten Theils davon vor unſern Augen.
Jſt es moͤglich zu gedenken, daß ein offe-

ner
L 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0183" n="163"/>
Wunder, die &#x017F;ie im Namen des aufer&#x017F;tan-<lb/>
denen und gen Himmel gefahrnen Heilan-<lb/>
des thun. Sie be&#x017F;tehen und &#x017F;iegen damit<lb/>
gegen die ma&#x0364;chtigen Prie&#x017F;ter der Juden<lb/>
und Heiden gegen alle Weltwei&#x017F;en, und<lb/>
gegen alle Gewalt und Verfolgungen<lb/>
der ma&#x0364;chtig&#x017F;ten der Erde. Das Zeug-<lb/>
niß von dem lebenden Je&#x017F;u wird noch<lb/>
bis auf den heutigen Tag von Wundern<lb/>
begleitet, die vor jedermanns Augen &#x017F;ind.<lb/>
Es &#x017F;ind &#x017F;elbige in&#x017F;onderheit die erfu&#x0364;llten<lb/>
Wei&#x017F;&#x017F;agungen, daß die Erka&#x0364;nntniß und<lb/>
Verehrung des einigen wahren Gottes,<lb/>
durch einen Einzigen als er&#x017F;ten Urheber<lb/>
aus dem Judenthum unter die Heiden ge-<lb/>
bracht werden &#x017F;ollte, welcher aus dem Ge-<lb/>
&#x017F;chlechte Davids &#x017F;eyn, und &#x017F;o wol das Ju-<lb/>
denthum reformiren, als die Heiden er-<lb/>
leuchten &#x017F;ollte. P&#x017F;. 87. Je&#x017F;. C. 2. v. 23.<lb/>
C. 11. v. 1. 2. 10. C. 49. v. 6. Daß fer-<lb/>
ner Jeru&#x017F;alem zer&#x017F;to&#x0364;ret, die J&#x017F;raeliten un-<lb/>
ter alle Vo&#x0364;lker zer&#x017F;treuet werden, und den-<lb/>
noch ein be&#x017F;onderes ka&#x0364;nntliches Volk blei-<lb/>
ben &#x017F;ollen, bis das Heidenthum werde be-<lb/>
kehret &#x017F;eyn, da denn endlich auch das u&#x0364;brig<lb/>
gebliebene Judenthum zum Glauben an<lb/>
Je&#x017F;um gelangen werde. Luc. C. 21. v. 24.<lb/>
Ro&#x0364;m. C. 11. v. 25. Die&#x017F;e beyden Wei&#x017F;-<lb/>
&#x017F;agungen &#x017F;ind gar zu be&#x017F;timmet und zu<lb/>
deutlich, und wir &#x017F;ehen die Erfu&#x0364;llung des<lb/>
gro&#x0364;ßten Theils davon vor un&#x017F;ern Augen.<lb/>
J&#x017F;t es mo&#x0364;glich zu gedenken, daß ein offe-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">L 2</fw><fw place="bottom" type="catch">ner</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[163/0183] Wunder, die ſie im Namen des auferſtan- denen und gen Himmel gefahrnen Heilan- des thun. Sie beſtehen und ſiegen damit gegen die maͤchtigen Prieſter der Juden und Heiden gegen alle Weltweiſen, und gegen alle Gewalt und Verfolgungen der maͤchtigſten der Erde. Das Zeug- niß von dem lebenden Jeſu wird noch bis auf den heutigen Tag von Wundern begleitet, die vor jedermanns Augen ſind. Es ſind ſelbige inſonderheit die erfuͤllten Weiſſagungen, daß die Erkaͤnntniß und Verehrung des einigen wahren Gottes, durch einen Einzigen als erſten Urheber aus dem Judenthum unter die Heiden ge- bracht werden ſollte, welcher aus dem Ge- ſchlechte Davids ſeyn, und ſo wol das Ju- denthum reformiren, als die Heiden er- leuchten ſollte. Pſ. 87. Jeſ. C. 2. v. 23. C. 11. v. 1. 2. 10. C. 49. v. 6. Daß fer- ner Jeruſalem zerſtoͤret, die Jſraeliten un- ter alle Voͤlker zerſtreuet werden, und den- noch ein beſonderes kaͤnntliches Volk blei- ben ſollen, bis das Heidenthum werde be- kehret ſeyn, da denn endlich auch das uͤbrig gebliebene Judenthum zum Glauben an Jeſum gelangen werde. Luc. C. 21. v. 24. Roͤm. C. 11. v. 25. Dieſe beyden Weiſ- ſagungen ſind gar zu beſtimmet und zu deutlich, und wir ſehen die Erfuͤllung des groͤßten Theils davon vor unſern Augen. Jſt es moͤglich zu gedenken, daß ein offe- ner L 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen04_1766
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen04_1766/183
Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbarung antreffen. Bd. 4. Hannover, 1766, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen04_1766/183>, abgerufen am 25.11.2024.