verknüpft zu seyn. Selbige aber hat niemand anders als Adam geredet. Mir aber scheinet es wahrscheinlicher zu seyn, daß diese letztern Worte dem Moses, als dem Schreiber dieser Geschichte, zuzueignen, welcher, nachdem er die Rede des Adams in dem vorhergehen- den Verse angeführet, mit seinen eige- nen Worten die Geschichte fortsetzet, und hier, wie an vielen andern Orten eine Anmerkung ausstreuet. Eine solche einge- streuete Anmerkung ist auch die, so wir Cap. 1. v. 31. lesen: Und Gott sahe an alles, was er gemacht hatte, und siehe da, es war sehr gut. Wenn ich aber zum voraus setze, daß obige Worte nicht von Adam gesprochen, sondern von dem Moses als eine Anmerkung eingerückt wor- den, so sind sie nach den Regeln der He- bräischen Sprache, und nach der Verbin- dung, darinne sie hier stehen, also zu über- setzen. Darum soll auch, (nämlich nach der Absicht des Schöpfers,) ein Mann Vater und Mutter verlassen und an sei- nem Weibe hangen, und sie sollen seyn Ein Fleisch. Die Gründe, die mich be- wegen, diese Worte als Moses Worte an- zusehen, sind folgende. Will man diese Stelle als eine Fortsetzung der Rede Adams annehmen, so muß man demselben eine grössere Wissenschaft zuschreiben, als er nach seinen damaligen Umständen kann
gehabt
verknuͤpft zu ſeyn. Selbige aber hat niemand anders als Adam geredet. Mir aber ſcheinet es wahrſcheinlicher zu ſeyn, daß dieſe letztern Worte dem Moſes, als dem Schreiber dieſer Geſchichte, zuzueignen, welcher, nachdem er die Rede des Adams in dem vorhergehen- den Verſe angefuͤhret, mit ſeinen eige- nen Worten die Geſchichte fortſetzet, und hier, wie an vielen andern Orten eine Anmerkung ausſtreuet. Eine ſolche einge- ſtreuete Anmerkung iſt auch die, ſo wir Cap. 1. v. 31. leſen: Und Gott ſahe an alles, was er gemacht hatte, und ſiehe da, es war ſehr gut. Wenn ich aber zum voraus ſetze, daß obige Worte nicht von Adam geſprochen, ſondern von dem Moſes als eine Anmerkung eingeruͤckt wor- den, ſo ſind ſie nach den Regeln der He- braͤiſchen Sprache, und nach der Verbin- dung, darinne ſie hier ſtehen, alſo zu uͤber- ſetzen. Darum ſoll auch, (naͤmlich nach der Abſicht des Schoͤpfers,) ein Mann Vater und Mutter verlaſſen und an ſei- nem Weibe hangen, und ſie ſollen ſeyn Ein Fleiſch. Die Gruͤnde, die mich be- wegen, dieſe Worte als Moſes Worte an- zuſehen, ſind folgende. Will man dieſe Stelle als eine Fortſetzung der Rede Adams annehmen, ſo muß man demſelben eine groͤſſere Wiſſenſchaft zuſchreiben, als er nach ſeinen damaligen Umſtaͤnden kann
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verknuͤpft zu ſeyn. Selbige aber hat
niemand anders als Adam geredet. Mir
aber ſcheinet es wahrſcheinlicher zu ſeyn,
daß dieſe letztern Worte dem Moſes,
als dem Schreiber dieſer Geſchichte,
zuzueignen, welcher, nachdem er die
Rede des Adams in dem vorhergehen-
den Verſe angefuͤhret, mit ſeinen eige-
nen Worten die Geſchichte fortſetzet,
und hier, wie an vielen andern Orten eine
Anmerkung ausſtreuet. Eine ſolche einge-
ſtreuete Anmerkung iſt auch die, ſo wir
Cap. 1. v. 31. leſen: Und Gott ſahe an
alles, was er gemacht hatte, und ſiehe
da, es war ſehr gut. Wenn ich aber
zum voraus ſetze, daß obige Worte nicht
von Adam geſprochen, ſondern von dem
Moſes als eine Anmerkung eingeruͤckt wor-
den, ſo ſind ſie nach den Regeln der He-
braͤiſchen Sprache, und nach der Verbin-
dung, darinne ſie hier ſtehen, alſo zu uͤber-
ſetzen. Darum ſoll auch, (naͤmlich nach
der Abſicht des Schoͤpfers,) ein Mann
Vater und Mutter verlaſſen und an ſei-
nem Weibe hangen, und ſie ſollen ſeyn
Ein Fleiſch. Die Gruͤnde, die mich be-
wegen, dieſe Worte als Moſes Worte an-
zuſehen, ſind folgende. Will man dieſe
Stelle als eine Fortſetzung der Rede Adams
annehmen, ſo muß man demſelben eine
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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbarung antreffen. Bd. 4. Hannover, 1766, S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen04_1766/266>, abgerufen am 22.11.2024.
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