des Ehebruchs beleget worden *). Es wird den abgöttischen Jsraeliten als eine Strafe gedräuet, daß ihre Töchter und Bräute zu Huren und Ehebrecherinnen werden, und auf solche Art geschändet wer- den sollen **). Salomo hat eben dieses als eine Folge des göttlichen Zorns angesehen, wenn jemand so weit verfallen, daß er den Huren nachgegangen. Er schreibet: der Huren Mund ist eine tiefe Grube. Wem der Herr ungnädig ist, der fällt drein***). Das neue Testament zählet die Unzucht den allergröbsten Lastern bey, und wenn derselben einige zugleich genen- net werden, so pflegen die Sünden der Un- zucht mit dabey zu stehen +). Sie wird vielmals denen Sünden beygezählet, auf welche Gott die ewige Verdammniß ge- setzet. Damit niemand etwa eine oder die andere Art, dieser schändlichen Lüste für erlaubet halte, so nennet Paulus verschie- dene Gattungen derselben, und saget, daß die dergleichen thun, das Reich Gottes nicht ererben werden ++). Jn der Offen- barung des Johannes, wird ihnen der Pfuhl
zu
*) 3 B. Mos. C. 17. v. 7. Hos. C. 4. v. 12.
**) Hos. C. 4. v. 13. 14.
***) Sprüchw. Sal. C. 22. v. 14. C. 23. v. 27.
+) Röm. C. 1. v. 29. Col. C. 3. v. 5. 1 Thessal. C. 4. v. 3-7. Gal. C. 5. v. 19-21.
++) Gal. C. 5. v. 19-21. 1 Cor. C. 6. v. 9. 10.
des Ehebruchs beleget worden *). Es wird den abgoͤttiſchen Jſraeliten als eine Strafe gedraͤuet, daß ihre Toͤchter und Braͤute zu Huren und Ehebrecherinnen werden, und auf ſolche Art geſchaͤndet wer- den ſollen **). Salomo hat eben dieſes als eine Folge des goͤttlichen Zorns angeſehen, wenn jemand ſo weit verfallen, daß er den Huren nachgegangen. Er ſchreibet: der Huren Mund iſt eine tiefe Grube. Wem der Herr ungnaͤdig iſt, der faͤllt drein***). Das neue Teſtament zaͤhlet die Unzucht den allergroͤbſten Laſtern bey, und wenn derſelben einige zugleich genen- net werden, ſo pflegen die Suͤnden der Un- zucht mit dabey zu ſtehen †). Sie wird vielmals denen Suͤnden beygezaͤhlet, auf welche Gott die ewige Verdammniß ge- ſetzet. Damit niemand etwa eine oder die andere Art, dieſer ſchaͤndlichen Luͤſte fuͤr erlaubet halte, ſo nennet Paulus verſchie- dene Gattungen derſelben, und ſaget, daß die dergleichen thun, das Reich Gottes nicht ererben werden ††). Jn der Offen- barung des Johannes, wird ihnen der Pfuhl
zu
*) 3 B. Moſ. C. 17. v. 7. Hoſ. C. 4. v. 12.
**) Hoſ. C. 4. v. 13. 14.
***) Spruͤchw. Sal. C. 22. v. 14. C. 23. v. 27.
†) Roͤm. C. 1. v. 29. Col. C. 3. v. 5. 1 Theſſal. C. 4. v. 3-7. Gal. C. 5. v. 19-21.
††) Gal. C. 5. v. 19-21. 1 Cor. C. 6. v. 9. 10.
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des Ehebruchs beleget worden *). Es
wird den abgoͤttiſchen Jſraeliten als eine
Strafe gedraͤuet, daß ihre Toͤchter und
Braͤute zu Huren und Ehebrecherinnen
werden, und auf ſolche Art geſchaͤndet wer-
den ſollen **). Salomo hat eben dieſes
als eine Folge des goͤttlichen Zorns angeſehen,
wenn jemand ſo weit verfallen, daß er den
Huren nachgegangen. Er ſchreibet: der
Huren Mund iſt eine tiefe Grube.
Wem der Herr ungnaͤdig iſt, der faͤllt
drein ***). Das neue Teſtament zaͤhlet
die Unzucht den allergroͤbſten Laſtern bey,
und wenn derſelben einige zugleich genen-
net werden, ſo pflegen die Suͤnden der Un-
zucht mit dabey zu ſtehen †). Sie wird
vielmals denen Suͤnden beygezaͤhlet, auf
welche Gott die ewige Verdammniß ge-
ſetzet. Damit niemand etwa eine oder die
andere Art, dieſer ſchaͤndlichen Luͤſte fuͤr
erlaubet halte, ſo nennet Paulus verſchie-
dene Gattungen derſelben, und ſaget, daß
die dergleichen thun, das Reich Gottes
nicht ererben werden ††). Jn der Offen-
barung des Johannes, wird ihnen der Pfuhl
zu
*) 3 B. Moſ. C. 17. v. 7. Hoſ. C. 4. v. 12.
**) Hoſ. C. 4. v. 13. 14.
***) Spruͤchw. Sal. C. 22. v. 14. C. 23. v. 27.
†) Roͤm. C. 1. v. 29. Col. C. 3. v. 5. 1 Theſſal.
C. 4. v. 3-7. Gal. C. 5. v. 19-21.
††) Gal. C. 5. v. 19-21. 1 Cor. C. 6. v. 9. 10.
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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbarung antreffen. Bd. 4. Hannover, 1766, S. 274. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen04_1766/294>, abgerufen am 22.11.2024.
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