war zu diesem Zweck genug, wenn ihnen entdecket wurde, daß die Kirche mit aller- hand Feinden würde streiten müssen. Es war die Versicherung genug, daß die Fein- de nach einander sollten zu Boden gewor- fen, und die Kirche erhöhet werden. Es war genug zu wissen, daß diese und jene Gerichte über die Feinde ergehen sollten, ob ihnen gleich nicht deutlich gesaget wur- de, von welchem Tyrannen diese, und von welchem eine andere Strafe würde genom- men werden. Es war genug ihren Glau- ben und ihre Hoffnung von Zeit zu Zeit zu ermuntern, wenn sie in der That sahen, daß die Verfolger des Christenthums bald auf diese bald auf eine andere in der Offen- barung bezeichnete Art heimgesuchet, und den geängsteten Christen Luft gemachet, und eini- ge Ruhe verschaffet wurde. Und so konnte diese Offenbarung einen grossen Nutzen schaffen, ob die Umstände der damaligen Zeiten gleich erforderten, einige Dinge unter ganz dunkeln Bildern anzuzeigen.
§. 8.
Regeln, so bey Lesung der Offenb. Joh. zu be- obachten.
Aus dem angezeigeten Endzweck der Offenbarung Johannis, und aus der Ein- richtung, welche ihr vermöge der Umstän- de nothwendig hat gegeben werden müssen, ziehe ich die Regeln, nach welchen dieses Buch muß gelesen werden, und nachdem ich selbige bey dem Gebrauche desselben
beob
war zu dieſem Zweck genug, wenn ihnen entdecket wurde, daß die Kirche mit aller- hand Feinden wuͤrde ſtreiten muͤſſen. Es war die Verſicherung genug, daß die Fein- de nach einander ſollten zu Boden gewor- fen, und die Kirche erhoͤhet werden. Es war genug zu wiſſen, daß dieſe und jene Gerichte uͤber die Feinde ergehen ſollten, ob ihnen gleich nicht deutlich geſaget wur- de, von welchem Tyrannen dieſe, und von welchem eine andere Strafe wuͤrde genom- men werden. Es war genug ihren Glau- ben und ihre Hoffnung von Zeit zu Zeit zu ermuntern, wenn ſie in der That ſahen, daß die Verfolger des Chriſtenthums bald auf dieſe bald auf eine andere in der Offen- barung bezeichnete Art heimgeſuchet, und den geaͤngſteten Chriſten Luft gemachet, und eini- ge Ruhe verſchaffet wurde. Und ſo konnte dieſe Offenbarung einen groſſen Nutzen ſchaffen, ob die Umſtaͤnde der damaligen Zeiten gleich erforderten, einige Dinge unter ganz dunkeln Bildern anzuzeigen.
§. 8.
Regeln, ſo bey Leſung der Offenb. Joh. zu be- obachten.
Aus dem angezeigeten Endzweck der Offenbarung Johannis, und aus der Ein- richtung, welche ihr vermoͤge der Umſtaͤn- de nothwendig hat gegeben werden muͤſſen, ziehe ich die Regeln, nach welchen dieſes Buch muß geleſen werden, und nachdem ich ſelbige bey dem Gebrauche deſſelben
beob
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war zu dieſem Zweck genug, wenn ihnen
entdecket wurde, daß die Kirche mit aller-
hand Feinden wuͤrde ſtreiten muͤſſen. Es
war die Verſicherung genug, daß die Fein-
de nach einander ſollten zu Boden gewor-
fen, und die Kirche erhoͤhet werden. Es
war genug zu wiſſen, daß dieſe und jene
Gerichte uͤber die Feinde ergehen ſollten,
ob ihnen gleich nicht deutlich geſaget wur-
de, von welchem Tyrannen dieſe, und von
welchem eine andere Strafe wuͤrde genom-
men werden. Es war genug ihren Glau-
ben und ihre Hoffnung von Zeit zu Zeit
zu ermuntern, wenn ſie in der That ſahen,
daß die Verfolger des Chriſtenthums bald
auf dieſe bald auf eine andere in der Offen-
barung bezeichnete Art heimgeſuchet, und den
geaͤngſteten Chriſten Luft gemachet, und eini-
ge Ruhe verſchaffet wurde. Und ſo konnte
dieſe Offenbarung einen groſſen Nutzen
ſchaffen, ob die Umſtaͤnde der damaligen
Zeiten gleich erforderten, einige Dinge unter
ganz dunkeln Bildern anzuzeigen.
§. 8.
Aus dem angezeigeten Endzweck der
Offenbarung Johannis, und aus der Ein-
richtung, welche ihr vermoͤge der Umſtaͤn-
de nothwendig hat gegeben werden muͤſſen,
ziehe ich die Regeln, nach welchen dieſes
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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbarung antreffen. Bd. 4. Hannover, 1766, S. 404. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen04_1766/424>, abgerufen am 22.11.2024.
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