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Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbarung antreffen. Bd. 4. Hannover, 1766.

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welche um des Evangelii willen ihr Leben
lassen *), und hier wird den Ueberwindern
überhaupt eine Belohnung versprochen:
haben denn jene allergrößten und tapfersten
Ueberwinder keinen Antheil an derselben?
Nach solcher Ausleger Meynung gewiß
nicht, sondern der Sinn dieser Worte
wäre: wer in den Verfolgungen wird treu
bleiben, und sein Leben davon bringen und
so alt werden wird, daß er die ruhigern
Zeiten der Kirche erreichet, der wird an
selbigen glücklichern Zeiten Antheil haben.
Würde denn dieses eine grosse Verheissung
eine Quelle des Muthes und der Stand-
haftigkeit für die blutigen Ueberwinder ge-
wesen seyn? Wie matt macht man diese
prächtige Stelle durch die Grösse einer
menschlichen Gelehrsamkeit? Jch verbinde
mit derselben eine andere, die eben so nach-
drücklich ist. Es heisset Cap. 22. v. 14. 15.
Selig sind, die seine Gebote halten,
auf daß ihre Macht sey an dem Holze
des Lebens,
(daß sie Macht und Recht
haben zu dem Holze des Lebens,) und zu
den Thoren eingehen in die Stadt.
Denn haussen sind die Hunde, und die
Zauberer, und die Hurer, und die Todt-
schläger, und die Abgöttischen, und
alle die lieb haben und thun die Lügen.

Hier
*) Offenb. Joh. C. 6. v. 10. 11. C. 12. v. 11.

welche um des Evangelii willen ihr Leben
laſſen *), und hier wird den Ueberwindern
uͤberhaupt eine Belohnung verſprochen:
haben denn jene allergroͤßten und tapferſten
Ueberwinder keinen Antheil an derſelben?
Nach ſolcher Ausleger Meynung gewiß
nicht, ſondern der Sinn dieſer Worte
waͤre: wer in den Verfolgungen wird treu
bleiben, und ſein Leben davon bringen und
ſo alt werden wird, daß er die ruhigern
Zeiten der Kirche erreichet, der wird an
ſelbigen gluͤcklichern Zeiten Antheil haben.
Wuͤrde denn dieſes eine groſſe Verheiſſung
eine Quelle des Muthes und der Stand-
haftigkeit fuͤr die blutigen Ueberwinder ge-
weſen ſeyn? Wie matt macht man dieſe
praͤchtige Stelle durch die Groͤſſe einer
menſchlichen Gelehrſamkeit? Jch verbinde
mit derſelben eine andere, die eben ſo nach-
druͤcklich iſt. Es heiſſet Cap. 22. v. 14. 15.
Selig ſind, die ſeine Gebote halten,
auf daß ihre Macht ſey an dem Holze
des Lebens,
(daß ſie Macht und Recht
haben zu dem Holze des Lebens,) und zu
den Thoren eingehen in die Stadt.
Denn hauſſen ſind die Hunde, und die
Zauberer, und die Hurer, und die Todt-
ſchlaͤger, und die Abgoͤttiſchen, und
alle die lieb haben und thun die Luͤgen.

Hier
*) Offenb. Joh. C. 6. v. 10. 11. C. 12. v. 11.
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[442/0462] welche um des Evangelii willen ihr Leben laſſen *), und hier wird den Ueberwindern uͤberhaupt eine Belohnung verſprochen: haben denn jene allergroͤßten und tapferſten Ueberwinder keinen Antheil an derſelben? Nach ſolcher Ausleger Meynung gewiß nicht, ſondern der Sinn dieſer Worte waͤre: wer in den Verfolgungen wird treu bleiben, und ſein Leben davon bringen und ſo alt werden wird, daß er die ruhigern Zeiten der Kirche erreichet, der wird an ſelbigen gluͤcklichern Zeiten Antheil haben. Wuͤrde denn dieſes eine groſſe Verheiſſung eine Quelle des Muthes und der Stand- haftigkeit fuͤr die blutigen Ueberwinder ge- weſen ſeyn? Wie matt macht man dieſe praͤchtige Stelle durch die Groͤſſe einer menſchlichen Gelehrſamkeit? Jch verbinde mit derſelben eine andere, die eben ſo nach- druͤcklich iſt. Es heiſſet Cap. 22. v. 14. 15. Selig ſind, die ſeine Gebote halten, auf daß ihre Macht ſey an dem Holze des Lebens, (daß ſie Macht und Recht haben zu dem Holze des Lebens,) und zu den Thoren eingehen in die Stadt. Denn hauſſen ſind die Hunde, und die Zauberer, und die Hurer, und die Todt- ſchlaͤger, und die Abgoͤttiſchen, und alle die lieb haben und thun die Luͤgen. Hier *) Offenb. Joh. C. 6. v. 10. 11. C. 12. v. 11.

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Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbarung antreffen. Bd. 4. Hannover, 1766, S. 442. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen04_1766/462>, abgerufen am 04.12.2024.