im Hüftgelenk, nach allen Seiten, während das andre Bein auf der Erde stehen bleibt. Bei allem Sprei- zen als Vorübung müssen bei vollkommener Stre- ckung der Kniee die Fußspitzen angezogen (gegen den Leib), und die Füße einwärts (d. h. gleichlau- fend) gehalten werden, um die Spannkraft der Sehnen in den Hüft- und Kniegelenken desto mehr zu befördern. --
a. vorwärts: mit einem Bein nach dem an- dern. Das Knie des Stehbeines ist hier immer sehr geneigt, sich zu biegen, so wie die Fußspitze des Spreizbeines sich zu strecken.
b. seitwärts: die schwerste, aber auch wich- tigste Art. Die Beine dürfen hier nicht im min- desten nach vorn oder hinten abweichen, und der Oberleib sich nicht nach dem Beine drehen und schwanken; die Beine müssen wenigstens einen rechten Winkel mit einander bilden.
c. rückwärts: die kleinste Bewegung, wobei das Kreuz sehr nachgeben muß. Hier muß man sich nicht durch Vorneigen des Oberleibes, oder Krümmen der Kniee helfen wollen.
Es giebt nun noch eine zusammengesetzte Spreiz- art, nämlich nach vorn im Bogen: von inwen- dig nach auswendig, oder umgekehrt. Man übt dies über einen Gegenstand, z. B. einen Stuhl, so wie
man
im Hüftgelenk, nach allen Seiten, während das andre Bein auf der Erde ſtehen bleibt. Bei allem Sprei- zen als Vorübung müſſen bei vollkommener Stre- ckung der Kniee die Fußſpitzen angezogen (gegen den Leib), und die Füße einwärts (d. h. gleichlau- fend) gehalten werden, um die Spannkraft der Sehnen in den Hüft- und Kniegelenken deſto mehr zu befördern. —
a. vorwärts: mit einem Bein nach dem an- dern. Das Knie des Stehbeines iſt hier immer ſehr geneigt, ſich zu biegen, ſo wie die Fußſpitze des Spreizbeines ſich zu ſtrecken.
b. ſeitwärts: die ſchwerſte, aber auch wich- tigſte Art. Die Beine dürfen hier nicht im min- deſten nach vorn oder hinten abweichen, und der Oberleib ſich nicht nach dem Beine drehen und ſchwanken; die Beine müſſen wenigſtens einen rechten Winkel mit einander bilden.
c. rückwärts: die kleinſte Bewegung, wobei das Kreuz ſehr nachgeben muß. Hier muß man ſich nicht durch Vorneigen des Oberleibes, oder Krümmen der Kniee helfen wollen.
Es giebt nun noch eine zuſammengeſetzte Spreiz- art, nämlich nach vorn im Bogen: von inwen- dig nach auswendig, oder umgekehrt. Man übt dies über einen Gegenſtand, z. B. einen Stuhl, ſo wie
man
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[41/0111]
im Hüftgelenk, nach allen Seiten, während das andre
Bein auf der Erde ſtehen bleibt. Bei allem Sprei-
zen als Vorübung müſſen bei vollkommener Stre-
ckung der Kniee die Fußſpitzen angezogen (gegen
den Leib), und die Füße einwärts (d. h. gleichlau-
fend) gehalten werden, um die Spannkraft der
Sehnen in den Hüft- und Kniegelenken deſto mehr
zu befördern. —
a. vorwärts: mit einem Bein nach dem an-
dern. Das Knie des Stehbeines iſt hier immer
ſehr geneigt, ſich zu biegen, ſo wie die Fußſpitze
des Spreizbeines ſich zu ſtrecken.
b. ſeitwärts: die ſchwerſte, aber auch wich-
tigſte Art. Die Beine dürfen hier nicht im min-
deſten nach vorn oder hinten abweichen, und
der Oberleib ſich nicht nach dem Beine drehen
und ſchwanken; die Beine müſſen wenigſtens
einen rechten Winkel mit einander bilden.
c. rückwärts: die kleinſte Bewegung, wobei
das Kreuz ſehr nachgeben muß. Hier muß man
ſich nicht durch Vorneigen des Oberleibes, oder
Krümmen der Kniee helfen wollen.
Es giebt nun noch eine zuſammengeſetzte Spreiz-
art, nämlich nach vorn im Bogen: von inwen-
dig nach auswendig, oder umgekehrt. Man übt dies
über einen Gegenſtand, z. B. einen Stuhl, ſo wie
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Jahn, Friedrich L.; Eiselen, Ernst W. B.: Die deutsche Turnkunst, zur Einrichtung der Turnplätze dargestellt. Berlin, 1816, S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_turnkunst_1816/111>, abgerufen am 21.11.2024.
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