Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jahn, Friedrich L.; Eiselen, Ernst W. B.: Die deutsche Turnkunst, zur Einrichtung der Turnplätze dargestellt. Berlin, 1816.

Bild:
<< vorherige Seite

Das Werfen ist eine der wichtigsten Übungen,
zur Stärkung des Armes und Schärfung des Augen-
maaßes; jedoch erfordert es große Vorsicht vielen Raum
und Berechenbarkeit der Bahn. Daher können auch nur
das Gerwerfen, Schocken und Stoßen auf dem
Turnplatze getrieben werden, aber diese sollten auch,
obgleich sie nicht für Kinder unter 11 Jahren sind, auf
keinem Turnplatze fehlen.

A. Das Schießen.

1. Mit dem Feuergewehr, besonders der Büchse, ist
für Jünglinge eine herrliche Übung. Es wäre wohl
zu wünschen, daß bei jedem Turnplatz eine eigne
Schießbahn außerhalb desselben wäre, oder man
wenigstens eine andre benutzen könnte; auf der die
größeren Turner in eigenen Stunden Anweisung
bekämen: die gewöhnliche Turnzeit würde zu sehr
gestört werden. Es kann hier nicht die Rede da-
von sein, fertige Schützen zu bilden, denn dazu
gehört lange Übung; aber jeder Mann sollte we-
nigstens eine genaue Kenntniß des Feuergewehrs
erlangen, und damit umgehen lernen;

2. mit der Armbrust. Diese vertritt, wenn sie gut
ist, beinahe die Stelle des Feuergewehrs, dann aber
ist sie auch kostspielig und erfordert gleichfalls viel
Vorsicht; das Feuergewehr ist daher immer vorzu-

zie-
H 2

Das Werfen iſt eine der wichtigſten Übungen,
zur Stärkung des Armes und Schärfung des Augen-
maaßes; jedoch erfordert es große Vorſicht vielen Raum
und Berechenbarkeit der Bahn. Daher können auch nur
das Gerwerfen, Schocken und Stoßen auf dem
Turnplatze getrieben werden, aber dieſe ſollten auch,
obgleich ſie nicht für Kinder unter 11 Jahren ſind, auf
keinem Turnplatze fehlen.

A. Das Schießen.

1. Mit dem Feuergewehr, beſonders der Büchſe, iſt
für Jünglinge eine herrliche Übung. Es wäre wohl
zu wünſchen, daß bei jedem Turnplatz eine eigne
Schießbahn außerhalb deſſelben wäre, oder man
wenigſtens eine andre benutzen könnte; auf der die
größeren Turner in eigenen Stunden Anweiſung
bekämen: die gewöhnliche Turnzeit würde zu ſehr
geſtört werden. Es kann hier nicht die Rede da-
von ſein, fertige Schützen zu bilden, denn dazu
gehört lange Übung; aber jeder Mann ſollte we-
nigſtens eine genaue Kenntniß des Feuergewehrs
erlangen, und damit umgehen lernen;

2. mit der Armbruſt. Dieſe vertritt, wenn ſie gut
iſt, beinahe die Stelle des Feuergewehrs, dann aber
iſt ſie auch koſtſpielig und erfordert gleichfalls viel
Vorſicht; das Feuergewehr iſt daher immer vorzu-

zie-
H 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0185" n="115"/>
          <p>Das <hi rendition="#g">Werfen</hi> i&#x017F;t eine der wichtig&#x017F;ten Übungen,<lb/>
zur Stärkung des Armes und Schärfung des Augen-<lb/>
maaßes; jedoch erfordert es große Vor&#x017F;icht vielen Raum<lb/>
und Berechenbarkeit der Bahn. Daher können auch nur<lb/>
das <hi rendition="#g">Gerwerfen, Schocken</hi> und <hi rendition="#g">Stoßen</hi> auf dem<lb/>
Turnplatze getrieben werden, aber die&#x017F;e &#x017F;ollten auch,<lb/>
obgleich &#x017F;ie nicht für Kinder unter 11 Jahren &#x017F;ind, auf<lb/>
keinem Turnplatze fehlen.</p><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">A. <hi rendition="#g">Das Schießen</hi>.</hi> </head><lb/>
            <p>1. <hi rendition="#g">Mit dem Feuergewehr</hi>, be&#x017F;onders der <hi rendition="#g">Büch&#x017F;e</hi>, i&#x017F;t<lb/>
für Jünglinge eine herrliche Übung. Es wäre wohl<lb/>
zu wün&#x017F;chen, daß bei jedem Turnplatz eine eigne<lb/><hi rendition="#g">Schießbahn</hi> außerhalb de&#x017F;&#x017F;elben wäre, oder man<lb/>
wenig&#x017F;tens eine andre benutzen könnte; auf der die<lb/>
größeren Turner in eigenen Stunden Anwei&#x017F;ung<lb/>
bekämen: die gewöhnliche Turnzeit würde zu &#x017F;ehr<lb/>
ge&#x017F;tört werden. Es kann hier nicht die Rede da-<lb/>
von &#x017F;ein, fertige Schützen zu bilden, denn dazu<lb/>
gehört lange Übung; aber jeder Mann &#x017F;ollte we-<lb/>
nig&#x017F;tens eine genaue Kenntniß des Feuergewehrs<lb/>
erlangen, und damit umgehen lernen;</p><lb/>
            <p>2. <hi rendition="#g">mit der Armbru&#x017F;t</hi>. Die&#x017F;e vertritt, wenn &#x017F;ie gut<lb/>
i&#x017F;t, beinahe die Stelle des Feuergewehrs, dann aber<lb/>
i&#x017F;t &#x017F;ie auch ko&#x017F;t&#x017F;pielig und erfordert gleichfalls viel<lb/>
Vor&#x017F;icht; das Feuergewehr i&#x017F;t daher immer vorzu-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">H 2</fw><fw place="bottom" type="catch">zie-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[115/0185] Das Werfen iſt eine der wichtigſten Übungen, zur Stärkung des Armes und Schärfung des Augen- maaßes; jedoch erfordert es große Vorſicht vielen Raum und Berechenbarkeit der Bahn. Daher können auch nur das Gerwerfen, Schocken und Stoßen auf dem Turnplatze getrieben werden, aber dieſe ſollten auch, obgleich ſie nicht für Kinder unter 11 Jahren ſind, auf keinem Turnplatze fehlen. A. Das Schießen. 1. Mit dem Feuergewehr, beſonders der Büchſe, iſt für Jünglinge eine herrliche Übung. Es wäre wohl zu wünſchen, daß bei jedem Turnplatz eine eigne Schießbahn außerhalb deſſelben wäre, oder man wenigſtens eine andre benutzen könnte; auf der die größeren Turner in eigenen Stunden Anweiſung bekämen: die gewöhnliche Turnzeit würde zu ſehr geſtört werden. Es kann hier nicht die Rede da- von ſein, fertige Schützen zu bilden, denn dazu gehört lange Übung; aber jeder Mann ſollte we- nigſtens eine genaue Kenntniß des Feuergewehrs erlangen, und damit umgehen lernen; 2. mit der Armbruſt. Dieſe vertritt, wenn ſie gut iſt, beinahe die Stelle des Feuergewehrs, dann aber iſt ſie auch koſtſpielig und erfordert gleichfalls viel Vorſicht; das Feuergewehr iſt daher immer vorzu- zie- H 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_turnkunst_1816
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_turnkunst_1816/185
Zitationshilfe: Jahn, Friedrich L.; Eiselen, Ernst W. B.: Die deutsche Turnkunst, zur Einrichtung der Turnplätze dargestellt. Berlin, 1816, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_turnkunst_1816/185>, abgerufen am 21.11.2024.