durchaus nothwendig ist, Turnzeug in gehöriger Zahl und Zweckmäßigkeit anzuschaffen. Dies gilt ganz beson- ders von Reck, Barren, Springel und Schwin- gel. Die drei ersten sind überall wohlfeil zu bekom- men. Sind einem aber die Schwingel zu theuer, so muß man in solchem Fall nur einige hinsetzen, und sich darauf beschränken, daß nur die größeren Turner das Schwingen treiben. Schon eher ist ein kostspieliges Klettergerüst zu ersparen. Ein niedriges und ein hohes Tau allenfalls an Rahen in Bäumen angebracht, eine kleine, und eine große Klimmleiter reichen zur Noth schon hin.
Wer aber den Schluß machen wollte, daß, wenn für vierhundert (400) Turner das in dem Anschlag (Siehe Seite 199) angegebene Turnzeug nöthig wäre, man alsdann für 200 Turner nur die Hälfte, für 100 das Viertel und für 50 bloß das Achtel gebrauche, würde einen großen Fehlschluß machen. Denn funfzig (50) Turner von jedem Alter und jeder Größe brauchen eigentlich Turnzeug von eben so viel Abstufungen, als die vierhundert (400), wenn auch nicht von jedem Grad zwei bis drei Stück.
Für Diejenigen, welche sich sonst noch nicht mit dem Turnwesen beschäftiget haben, und doch die Grund- sätze kennen zu lernen wünschen, nach denen das Turnzeug anzuschaffen ist, folgt hier noch ein Beispiel, was viel-
leicht
durchaus nothwendig iſt, Turnzeug in gehöriger Zahl und Zweckmäßigkeit anzuſchaffen. Dies gilt ganz beſon- ders von Reck, Barren, Springel und Schwin- gel. Die drei erſten ſind überall wohlfeil zu bekom- men. Sind einem aber die Schwingel zu theuer, ſo muß man in ſolchem Fall nur einige hinſetzen, und ſich darauf beſchränken, daß nur die größeren Turner das Schwingen treiben. Schon eher iſt ein koſtſpieliges Klettergerüſt zu erſparen. Ein niedriges und ein hohes Tau allenfalls an Rahen in Bäumen angebracht, eine kleine, und eine große Klimmleiter reichen zur Noth ſchon hin.
Wer aber den Schluß machen wollte, daß, wenn für vierhundert (400) Turner das in dem Anſchlag (Siehe Seite 199) angegebene Turnzeug nöthig wäre, man alsdann für 200 Turner nur die Hälfte, für 100 das Viertel und für 50 bloß das Achtel gebrauche, würde einen großen Fehlſchluß machen. Denn funfzig (50) Turner von jedem Alter und jeder Größe brauchen eigentlich Turnzeug von eben ſo viel Abſtufungen, als die vierhundert (400), wenn auch nicht von jedem Grad zwei bis drei Stück.
Für Diejenigen, welche ſich ſonſt noch nicht mit dem Turnweſen beſchäftiget haben, und doch die Grund- ſätze kennen zu lernen wünſchen, nach denen das Turnzeug anzuſchaffen iſt, folgt hier noch ein Beiſpiel, was viel-
leicht
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durchaus nothwendig iſt, Turnzeug in gehöriger Zahl
und Zweckmäßigkeit anzuſchaffen. Dies gilt ganz beſon-
ders von Reck, Barren, Springel und Schwin-
gel. Die drei erſten ſind überall wohlfeil zu bekom-
men. Sind einem aber die Schwingel zu theuer, ſo
muß man in ſolchem Fall nur einige hinſetzen, und ſich
darauf beſchränken, daß nur die größeren Turner das
Schwingen treiben. Schon eher iſt ein koſtſpieliges
Klettergerüſt zu erſparen. Ein niedriges und ein hohes
Tau allenfalls an Rahen in Bäumen angebracht, eine
kleine, und eine große Klimmleiter reichen zur Noth
ſchon hin.
Wer aber den Schluß machen wollte, daß, wenn
für vierhundert (400) Turner das in dem Anſchlag
(Siehe Seite 199) angegebene Turnzeug nöthig wäre,
man alsdann für 200 Turner nur die Hälfte, für 100
das Viertel und für 50 bloß das Achtel gebrauche,
würde einen großen Fehlſchluß machen. Denn funfzig
(50) Turner von jedem Alter und jeder Größe brauchen
eigentlich Turnzeug von eben ſo viel Abſtufungen, als
die vierhundert (400), wenn auch nicht von jedem Grad
zwei bis drei Stück.
Für Diejenigen, welche ſich ſonſt noch nicht mit
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Jahn, Friedrich L.; Eiselen, Ernst W. B.: Die deutsche Turnkunst, zur Einrichtung der Turnplätze dargestellt. Berlin, 1816, S. 213. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_turnkunst_1816/283>, abgerufen am 22.11.2024.
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