Jahn, Friedrich L.; Eiselen, Ernst W. B.: Die deutsche Turnkunst, zur Einrichtung der Turnplätze dargestellt. Berlin, 1816.dürfen niemals einriemig, müssen allezeit zwei- 3. Schnelle des Ganges beruht auf Größe und 4. Nichtachtung der Örtlichkeit. Das Gehen Wird eine Anhöhe so steil, daß zu dem Schritt eine Es wäre sehr zu wünschen, daß man in der Nähe könnte,
dürfen niemals einriemig, müſſen allezeit zwei- 3. Schnelle des Ganges beruht auf Größe und 4. Nichtachtung der Örtlichkeit. Das Gehen Wird eine Anhöhe ſo ſteil, daß zu dem Schritt eine Es wäre ſehr zu wünſchen, daß man in der Nähe könnte,
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dürfen niemals einriemig, müſſen allezeit zwei-
riemig ſein, damit die Laſt auf beiden Schultern
gleichvertheilt ruht. Doch kommt bei dem Laſtge-
hen, wie beim Lediggang, alles darauf an, daß
Arme und Hände zum Gebrauch frei ſind.
3. Schnelle des Ganges beruht auf Größe und
Schnelle der Schritte; daher kleine oder kurz ge-
ſpaltene Leute durch Schnelligkeit erſetzen müſſen,
was ihren Schritten an Größe abgeht. Die beſte
Übung iſt, oft einen und denſelben Weg in beſtimm-
ter und allmälig immer kürzerer Zeit zurückzulegen.
4. Nichtachtung der Örtlichkeit. Das Gehen
auf dem Wirrfelde (unebnem Boden) iſt weit ſchwie-
riger, als auf dem Blachfelde; aber auch weit ſtär-
kender, beſonders wenn die kleinen Höhen etwas
ſtark aufſteigen und abfallen; eben ſo das Gehen
durch tiefen Sand.
Wird eine Anhöhe ſo ſteil, daß zu dem Schritt eine
bedeutende Kraftanwendung gehört, und die Schritte
überhaupt mehr ſtufenweiſe geſchehen, ſo nennt man die
Bewegung nicht mehr gehen, ſondern ſteigen, welches
eben wie das Gehen, als Ledig- und Laſtſteigen
geübt werden kann.
Es wäre ſehr zu wünſchen, daß man in der Nähe
jedes Turnplatzes ein bedeutend Wirrfeld und kleine
ziemlich ſteile Anhöhen von 20 Fuß — 30 Fuß haben
könnte,
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