Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jahn, Friedrich Ludwig: Deutsches Volksthum. Lübeck, 1810.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
C. J. R. Chirstiani's Grundlinien eines Plans
zur Veredelung des Handwerkstandes in
Dännemark. Kopenhagen b. Schubothe. 1801.

Gab es je einen feigern, feilern, hochverrä¬
therischern Pöbel, als die Deutschen Tageblätt¬
ler, Zeitungsschreiber und Zeitschriftler? Wie
wahr sind die Lehren der Rabbinen an das ar¬
beitsscheue Schachervolk: "Ein jeder der seinen
"Sohn kein Handwerk lernen läßt, ist gleich,
"als wenn er ihn die Räuberei lehrte." (Jehuda.)
"Die Gelehrsamkeit steht schön, wenn man noch
"eine Verrichtung dabei kann; denn die Bemü¬
"hung in diesen beiden Stücken macht, daß man
"die Sünde vergißt; und alle Gelehrsamkeit,
"wobei kein Handwerk ist, wird zuletzt unnütz
"und zieht Sünde nach sich." (Gamaliel.)

Der Stifter des Christenthums war
Zimmermann (Marc. 6. V. 3. und Paulus
Commentar), Sokrates Bildhauer, Franklin
Buchdrucker. Ohne ein Handwerk zu können,
wären dem Hauptausbreiter des Christenthums
seine Bekehrungsreisen fruchtlos geblieben. (Die
schöne Stelle 1 Cor. 9. V. 14 u. 15. vergl. mit
Apostelgesch. 20. V.33-35- u- daselbst 18. V.3. 4.)

C. J. R. Chirſtiani's Grundlinien eines Plans
zur Veredelung des Handwerkſtandes in
Dännemark. Kopenhagen b. Schubothe. 1801.

Gab es je einen feigern, feilern, hochverrä¬
theriſchern Pöbel, als die Deutſchen Tageblätt¬
ler, Zeitungsſchreiber und Zeitſchriftler? Wie
wahr ſind die Lehren der Rabbinen an das ar¬
beitsſcheue Schachervolk: „Ein jeder der ſeinen
„Sohn kein Handwerk lernen läßt, iſt gleich,
„als wenn er ihn die Räuberei lehrte.“ (Jehuda.)
„Die Gelehrſamkeit ſteht ſchön, wenn man noch
„eine Verrichtung dabei kann; denn die Bemü¬
„hung in dieſen beiden Stücken macht, daß man
„die Sünde vergißt; und alle Gelehrſamkeit,
„wobei kein Handwerk iſt, wird zuletzt unnütz
„und zieht Sünde nach ſich.“ (Gamaliel.)

Der Stifter des Chriſtenthums war
Zimmermann (Marc. 6. V. 3. und Paulus
Commentar), Sokrates Bildhauer, Franklin
Buchdrucker. Ohne ein Handwerk zu können,
wären dem Hauptausbreiter des Chriſtenthums
ſeine Bekehrungsreiſen fruchtlos geblieben. (Die
ſchöne Stelle 1 Cor. 9. V. 14 u. 15. vergl. mit
Apoſtelgeſch. 20. V.33-35- u- daſelbſt 18. V.3. 4.)

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <listBibl>
            <pb facs="#f0256" n="226"/>
            <fw type="pageNum" place="top">226<lb/></fw>
            <bibl>C. J. R. Chir&#x017F;tiani's Grundlinien eines Plans<lb/>
zur Veredelung des Handwerk&#x017F;tandes in<lb/>
Dännemark. Kopenhagen b. Schubothe. 1801.</bibl>
          </listBibl><lb/>
          <p>Gab es je einen feigern, feilern, hochverrä¬<lb/>
theri&#x017F;chern Pöbel, als die Deut&#x017F;chen Tageblätt¬<lb/>
ler, Zeitungs&#x017F;chreiber und Zeit&#x017F;chriftler? Wie<lb/>
wahr &#x017F;ind die Lehren der Rabbinen an das ar¬<lb/>
beits&#x017F;cheue Schachervolk: &#x201E;Ein jeder der &#x017F;einen<lb/>
&#x201E;Sohn kein Handwerk lernen läßt, i&#x017F;t gleich,<lb/>
&#x201E;als wenn er ihn die Räuberei lehrte.&#x201C; (Jehuda.)<lb/>
&#x201E;Die Gelehr&#x017F;amkeit &#x017F;teht &#x017F;chön, wenn man noch<lb/>
&#x201E;eine Verrichtung dabei kann; denn die Bemü¬<lb/>
&#x201E;hung in die&#x017F;en beiden Stücken macht, daß man<lb/>
&#x201E;die Sünde vergißt; und alle Gelehr&#x017F;amkeit,<lb/>
&#x201E;wobei kein Handwerk i&#x017F;t, wird zuletzt unnütz<lb/>
&#x201E;und zieht Sünde nach &#x017F;ich.&#x201C; (Gamaliel.)</p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Der Stifter des Chri&#x017F;tenthums</hi> war<lb/>
Zimmermann (Marc. 6. V. 3. und Paulus<lb/>
Commentar), <hi rendition="#g">Sokrates</hi> Bildhauer, <hi rendition="#g">Franklin</hi><lb/>
Buchdrucker. Ohne ein Handwerk zu können,<lb/>
wären dem Hauptausbreiter des Chri&#x017F;tenthums<lb/>
&#x017F;eine Bekehrungsrei&#x017F;en fruchtlos geblieben.         (Die<lb/>
&#x017F;chöne Stelle 1 Cor. 9. V. 14 u. 15. vergl. mit<lb/>
Apo&#x017F;telge&#x017F;ch. 20. V.33-35- u- da&#x017F;elb&#x017F;t 18. V.3. 4.)</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[226/0256] 226 C. J. R. Chirſtiani's Grundlinien eines Plans zur Veredelung des Handwerkſtandes in Dännemark. Kopenhagen b. Schubothe. 1801. Gab es je einen feigern, feilern, hochverrä¬ theriſchern Pöbel, als die Deutſchen Tageblätt¬ ler, Zeitungsſchreiber und Zeitſchriftler? Wie wahr ſind die Lehren der Rabbinen an das ar¬ beitsſcheue Schachervolk: „Ein jeder der ſeinen „Sohn kein Handwerk lernen läßt, iſt gleich, „als wenn er ihn die Räuberei lehrte.“ (Jehuda.) „Die Gelehrſamkeit ſteht ſchön, wenn man noch „eine Verrichtung dabei kann; denn die Bemü¬ „hung in dieſen beiden Stücken macht, daß man „die Sünde vergißt; und alle Gelehrſamkeit, „wobei kein Handwerk iſt, wird zuletzt unnütz „und zieht Sünde nach ſich.“ (Gamaliel.) Der Stifter des Chriſtenthums war Zimmermann (Marc. 6. V. 3. und Paulus Commentar), Sokrates Bildhauer, Franklin Buchdrucker. Ohne ein Handwerk zu können, wären dem Hauptausbreiter des Chriſtenthums ſeine Bekehrungsreiſen fruchtlos geblieben. (Die ſchöne Stelle 1 Cor. 9. V. 14 u. 15. vergl. mit Apoſtelgeſch. 20. V.33-35- u- daſelbſt 18. V.3. 4.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_volksthum_1810
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_volksthum_1810/256
Zitationshilfe: Jahn, Friedrich Ludwig: Deutsches Volksthum. Lübeck, 1810, S. 226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_volksthum_1810/256>, abgerufen am 21.11.2024.