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Jahn, Friedrich Ludwig: Deutsches Volksthum. Lübeck, 1810.

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derstehen können; in Vierecke zusammenschließen;
im gewöhnlichen Doppel- und Geschwindschritt
Tageszüge mit kurzen Rasten machen, dabei das
nöthige Gepäck tragen. Hierauf allerlei kriege¬
rische Arbeiten unternommen: Schanzenanlegen,
Verrammlungen von Thoren und Straßen;
Abtragung von Brücken, ihre Wiederherstel¬
lung und Neuerrichtung; Wegebesserung und Un¬
gangbarmachung ; Furthenverderbung und Wie¬
derbrauchbarmachung. Jnzwischen das Kundschaf¬
ten nicht versäumt; doch müssen die Ausgesandten
und Späher nichts aufschreiben, sich gewöhnen
Alles im Gedächtniß zu behalten, und bei der
Ertappung einige leichte Neckereien dulden. End¬
lich ein förmliches Kriegsschauspiel von Gegen¬
einanderhandeln, durch: allerlei Stellungen ein¬
nehmen; Züge und Gegenzüge; Überfälle; Um¬
gehungen; Hinterhalte; Wegnahme der Vorrä¬
the und Zufuhren; Wegdrängung von den
Waffenplätzen u. s. w.

Wenn nun alljährlich zu diesen Übungen
ein Theil der Landwehr als Heerbann aus¬
gewählt wird; so ist nach einem Jahrzehend ein
ganzes Volk mannlich und vaterländisch, und

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derſtehen können; in Vierecke zuſammenſchließen;
im gewöhnlichen Doppel- und Geſchwindſchritt
Tageszüge mit kurzen Raſten machen, dabei das
nöthige Gepäck tragen. Hierauf allerlei kriege¬
riſche Arbeiten unternommen: Schanzenanlegen,
Verrammlungen von Thoren und Straßen;
Abtragung von Brücken, ihre Wiederherſtel¬
lung und Neuerrichtung; Wegebeſſerung und Un¬
gangbarmachung ; Furthenverderbung und Wie¬
derbrauchbarmachung. Jnzwiſchen das Kundſchaf¬
ten nicht verſäumt; doch müſſen die Ausgeſandten
und Späher nichts aufſchreiben, ſich gewöhnen
Alles im Gedächtniß zu behalten, und bei der
Ertappung einige leichte Neckereien dulden. End¬
lich ein förmliches Kriegsſchauſpiel von Gegen¬
einanderhandeln, durch: allerlei Stellungen ein¬
nehmen; Züge und Gegenzüge; Überfälle; Um¬
gehungen; Hinterhalte; Wegnahme der Vorrä¬
the und Zufuhren; Wegdrängung von den
Waffenplätzen u. ſ. w.

Wenn nun alljährlich zu dieſen Übungen
ein Theil der Landwehr als Heerbann aus¬
gewählt wird; ſo iſt nach einem Jahrzehend ein
ganzes Volk mannlich und vaterländiſch, und

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[321/0351] 321 derſtehen können; in Vierecke zuſammenſchließen; im gewöhnlichen Doppel- und Geſchwindſchritt Tageszüge mit kurzen Raſten machen, dabei das nöthige Gepäck tragen. Hierauf allerlei kriege¬ riſche Arbeiten unternommen: Schanzenanlegen, Verrammlungen von Thoren und Straßen; Abtragung von Brücken, ihre Wiederherſtel¬ lung und Neuerrichtung; Wegebeſſerung und Un¬ gangbarmachung ; Furthenverderbung und Wie¬ derbrauchbarmachung. Jnzwiſchen das Kundſchaf¬ ten nicht verſäumt; doch müſſen die Ausgeſandten und Späher nichts aufſchreiben, ſich gewöhnen Alles im Gedächtniß zu behalten, und bei der Ertappung einige leichte Neckereien dulden. End¬ lich ein förmliches Kriegsſchauſpiel von Gegen¬ einanderhandeln, durch: allerlei Stellungen ein¬ nehmen; Züge und Gegenzüge; Überfälle; Um¬ gehungen; Hinterhalte; Wegnahme der Vorrä¬ the und Zufuhren; Wegdrängung von den Waffenplätzen u. ſ. w. Wenn nun alljährlich zu dieſen Übungen ein Theil der Landwehr als Heerbann aus¬ gewählt wird; ſo iſt nach einem Jahrzehend ein ganzes Volk mannlich und vaterländiſch, und X

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Zitationshilfe: Jahn, Friedrich Ludwig: Deutsches Volksthum. Lübeck, 1810, S. 321. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_volksthum_1810/351>, abgerufen am 21.11.2024.