Jahn, Friedrich Ludwig: Deutsches Volksthum. Lübeck, 1810.doch selbst Gustav Adolph nicht der Versuchung Wer unser Herz angreift, erscheint als un¬ Ein großes volksthümliches Denkmahl ist Jn Deutschland sind selbst die vorhandenen doch ſelbſt Guſtav Adolph nicht der Verſuchung Wer unſer Herz angreift, erſcheint als un¬ Ein großes volksthümliches Denkmahl iſt Jn Deutſchland ſind ſelbſt die vorhandenen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0393" n="363"/><fw type="pageNum" place="top">363<lb/></fw>doch ſelbſt Guſtav Adolph nicht der Verſuchung<lb/> widerſtehen Kunſtſchätze wegzuführen! Ja er<lb/> wünſchte nicht bloß für ſchöne Schlöſſer Wal¬<lb/> zen, ſondern fand ſie auch für andere Gegen¬<lb/> ſtände; und ſeine Mit- und Nach-krieger blie¬<lb/> ben nun nicht zurück, da ein ſo großer König<lb/> ſolch <hi rendition="#g">Gripen</hi> zu einer ehrlichen Handthierung<lb/> machte.</p><lb/> <p>Wer unſer Herz angreift, erſcheint als un¬<lb/> ſer Erzfeind. — — — Verbiete nur Einer die<lb/> Liebe, er gebietet ſich allgemeinen Haß. Volks¬<lb/> thümliche Heiligthümer können nicht ungeſtraft<lb/> angetaſtet werden. — — — „Nach dem Tode<lb/> noch wird die Hand aus dem Grabe hervor¬<lb/> wachſen!“ Das iſt Glaube der kindlichen Zeit.</p><lb/> <p>Ein großes volksthümliches Denkmahl iſt<lb/> eine unüberwindliche Feſte, mit der kann ſich kein<lb/> Königſtein, Gibraltar und Silberberg meſſen.<lb/> Todte Natur, Baukunſt und Kriegswiſſenſchaft<lb/> vertheidigen dieſe; — für jenes kämpfen Leben,<lb/> Glauben und Liebe.</p><lb/> <p>Jn Deutſchland ſind ſelbſt die vorhandenen<lb/> Anfänge zu Denkmählern zu wenig bekannt,<lb/> und verkümmern an einem verſteckten Ort, wo<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [363/0393]
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doch ſelbſt Guſtav Adolph nicht der Verſuchung
widerſtehen Kunſtſchätze wegzuführen! Ja er
wünſchte nicht bloß für ſchöne Schlöſſer Wal¬
zen, ſondern fand ſie auch für andere Gegen¬
ſtände; und ſeine Mit- und Nach-krieger blie¬
ben nun nicht zurück, da ein ſo großer König
ſolch Gripen zu einer ehrlichen Handthierung
machte.
Wer unſer Herz angreift, erſcheint als un¬
ſer Erzfeind. — — — Verbiete nur Einer die
Liebe, er gebietet ſich allgemeinen Haß. Volks¬
thümliche Heiligthümer können nicht ungeſtraft
angetaſtet werden. — — — „Nach dem Tode
noch wird die Hand aus dem Grabe hervor¬
wachſen!“ Das iſt Glaube der kindlichen Zeit.
Ein großes volksthümliches Denkmahl iſt
eine unüberwindliche Feſte, mit der kann ſich kein
Königſtein, Gibraltar und Silberberg meſſen.
Todte Natur, Baukunſt und Kriegswiſſenſchaft
vertheidigen dieſe; — für jenes kämpfen Leben,
Glauben und Liebe.
Jn Deutſchland ſind ſelbſt die vorhandenen
Anfänge zu Denkmählern zu wenig bekannt,
und verkümmern an einem verſteckten Ort, wo
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