<TEI><text><front><pbfacs="#f0008"n="[II]"/><divn="1"><lgtype="poem"><lrendition="#et">„Froh mit Freunden raſch gelebt,</l><lb/><lrendition="#et">Herz zu Herzen hingeſtrebt,</l><lb/><lrendition="#et">Von des Frühlings Luſt getränkt,</l><lb/><lrendition="#et">Geiſtes Aug' in Aug' verſenkt,</l><lb/><lrendition="#et">Jſt des Deutſchen Sitt' und Art,</l><lb/><lrendition="#et">Die noch nie gewandelt ward.</l><lb/><lrendition="#et">Was in Kunſt und Wiſſenſchaft</l><lb/><lrendition="#et">Fremder Himmel Hohes ſchafft,</l><lb/><lrendition="#et">Ward von ihm alsbald erkannt,</l><lb/><lrendition="#et">Wuchs ſo mächt'ger ſeiner Hand.</l><lb/><lrendition="#et"><hirendition="#g">Eines</hi> ihm Verderben bringt,</l><lb/><lrendition="#et">Wenn ihn fremde Sitte zwingt;</l><lb/><lrendition="#et"><hirendition="#g">Eins</hi> empöret ſein Gefühl,</l><lb/><lrendition="#et">Fremder Rechte loſes Spiel,</l><lb/><lrendition="#et">Ewig bleiben die uns fern,</l><lb/><lrendition="#et">Ehr' und Freiheit unſer Stern!“</l><lb/></lg></div></front></text></TEI>
[[II]/0008]
„Froh mit Freunden raſch gelebt,
Herz zu Herzen hingeſtrebt,
Von des Frühlings Luſt getränkt,
Geiſtes Aug' in Aug' verſenkt,
Jſt des Deutſchen Sitt' und Art,
Die noch nie gewandelt ward.
Was in Kunſt und Wiſſenſchaft
Fremder Himmel Hohes ſchafft,
Ward von ihm alsbald erkannt,
Wuchs ſo mächt'ger ſeiner Hand.
Eines ihm Verderben bringt,
Wenn ihn fremde Sitte zwingt;
Eins empöret ſein Gefühl,
Fremder Rechte loſes Spiel,
Ewig bleiben die uns fern,
Ehr' und Freiheit unſer Stern!“
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Jahn, Friedrich Ludwig: Deutsches Volksthum. Lübeck, 1810, S. [II]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_volksthum_1810/8>, abgerufen am 21.11.2024.
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