Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 1. Berlin, 1956.166. An Buchhändler Göschen in Leipzig. [Kopie][Hof, 27. April 1786]Wahrhaftig ich gäbe diesen elenden Brief darum, wenn ich ihn 167. An Hauptmann von Oberland in Hof. [Kopie][Hof, 29. April 1786]10Der römische Stuhl ist iezt schlim daran; aber Ew. Gnaden sind 168. An Aktuar Vogel in Schwarzenbach.25 [Kopie][Hof, 8. Mai 1786]Ich kan Ihnen keinen Augenblik länger eine Vermuthung lassen, die 14 Jean Paul Briefe. I.
166. An Buchhändler Göſchen in Leipzig. [Kopie][Hof, 27. April 1786]Wahrhaftig ich gäbe dieſen elenden Brief darum, wenn ich ihn 167. An Hauptmann von Oberland in Hof. [Kopie][Hof, 29. April 1786]10Der römiſche Stuhl iſt iezt ſchlim daran; aber Ew. Gnaden ſind 168. An Aktuar Vogel in Schwarzenbach.25 [Kopie][Hof, 8. Mai 1786]Ich kan Ihnen keinen Augenblik länger eine Vermuthung laſſen, die 14 Jean Paul Briefe. I.
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166. An Buchhändler Göſchen in Leipzig.
[Hof, 27. April 1786]
Wahrhaftig ich gäbe dieſen elenden Brief darum, wenn ich ihn
gar nicht zu ſchreiben brauchte ſondern es bei dem erſten könte be-
wenden laſſen. Denn ſagen Sie ſelbſt, was kan ich Ihnen in dieſem 5
noch Neues ſagen? Höchſtens das, daß ꝛc.; aber ſonſt [nichts]. Denn
ich ſchrieb Ihnen es ia ſchon vor 12 Tagen, daß ich ꝛc. und daß ich
verharre ꝛc.
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167. An Hauptmann von Oberland in Hof.
[Hof, 29. April 1786] 10
Der römiſche Stuhl iſt iezt ſchlim daran; aber Ew. Gnaden ſind
es noch mehr. Denn wil nicht ieder von Ihnen haben? Der eine erſucht
Sie um Ihre Freundſchaft; neben ihm ſteht ein andrer, der Sie um
Ihren Umgang bittet ꝛc. Einige erwarten Wiz und halten ſchon die
Ohren auf. Wahrhaftig man treibt es zu arg; nicht einmal Ihre 15
Glieder wil man Ihnen laſſen. Der Friſeur hält um Ihren Kopf an;
der Teufel, der am allerſchlimſten iſt, ſpricht Sie um Ihre Seele an,
ob er gleich weis, daß Sie ſie ſchon einem beſſern Weſen verſprochen.
Selbſt der König von Sard[inien], der ſo viel hat, wil verſchiednes von
Ihnen haben; die Damen ſind am unbegnügſamſten und wollen Sie 20
gar ganz. Am wenigſten Recht, Sie um etwas zu bitten, hab’ ich
vielleicht, der ich Sie um ꝛc. bitte, der hier noch ſeltener zu haben iſt
wie die Leute, die ihn leſen können. Denn was kan ich Ihnen dafür
geben als die unerhebliche Verſicherung ꝛc.
168. An Aktuar Vogel in Schwarzenbach. 25
[Hof, 8. Mai 1786]
Ich kan Ihnen keinen Augenblik länger eine Vermuthung laſſen, die
Ihnen ſo wahrſcheinlich und mir ſo nachtheilig ſein mus.... Da ieder
in unſern Tagen Entdekkungen macht, warum ſolte man nicht ſeine
5 Finger in meine Taſchen, die eine terra incognita waren, eine 30
Entdekkungsreiſe mit wahrem Ruhme machen laſſen dürfen.... Ich
habe alſo unſer Geheimnis nicht verkauft; aber ich kan nichts dafür,
daß man es ſtahl. — Denn ſo ſchlim der Menſch iſt, ſo mus man ihm
doch das Lob laſſen, daß er es ſelten iſt, wenn er ganz und gar keinen
Profit davon ziehen kan.... 35
14 Jean Paul Briefe. I.
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(2016-11-22T14:52:17Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T14:52:17Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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