Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 1. Berlin, 1956.249. An Buchhändler Beckmann in Gera. [Kopie][Töpen, 25. März 1789]Wir lesen iezt alle als wären wir in England und schon unter dem [272]250. An A. G. von Spangenberg in Venzka. [Kopie][Töpen, 25. März 1789]Dieser Titel (schäzbarster Freund) wäre [mir?] lieber als Ihr 251. An Christian Otto. [Kopie][Töpen, 2. April 1789]15Ich sas gestern 2 Stunden auf der Marterbank und zu den 2 Graden 252. An Pfarrer Vogel in Arzberg. Töpen den 2 Apr. 89.20Theuerster Herr Pfarrer, Ich lege meinen Schul- und Theaterßepter weg und laufe wieder in Jezt können Sie in täglicher Furcht leben, daß ich mich wie ein Sie haben doch meinen neulichen und den Bekmannischen Brief 249. An Buchhändler Beckmann in Gera. [Kopie][Töpen, 25. März 1789]Wir leſen iezt alle als wären wir in England und ſchon unter dem [272]250. An A. G. von Spangenberg in Venzka. [Kopie][Töpen, 25. März 1789]Dieſer Titel (ſchäzbarſter Freund) wäre [mir?] lieber als Ihr 251. An Chriſtian Otto. [Kopie][Töpen, 2. April 1789]15Ich ſas geſtern 2 Stunden auf der Marterbank und zu den 2 Graden 252. An Pfarrer Vogel in Arzberg. Töpen den 2 Apr. 89.20Theuerſter Herr Pfarrer, Ich lege meinen Schul- und Theaterſzepter weg und laufe wieder in Jezt können Sie in täglicher Furcht leben, daß ich mich wie ein Sie haben doch meinen neulichen und den Bekmanniſchen Brief <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0283" n="258"/> <div type="letter" n="1"> <head>249. An <hi rendition="#g">Buchhändler Beckmann in Gera.</hi></head><lb/> <note type="editorial"><metamark>[</metamark>Kopie<metamark>]</metamark></note> <dateline> <hi rendition="#right"><metamark>[</metamark>Töpen, 25. März 1789<metamark>]</metamark></hi> </dateline><lb/> <p>Wir leſen iezt alle als wären wir in England und ſchon unter dem<lb/> Galgen und wolten uns davon losleſen. — wir laſſen dieſen Brief<lb/> vorausreiten... Ich wil Sie im Poſtſkript wieder daran erinnern.<lb n="5"/> Poſtſkript: ich bitte Sie nochmals um die Adreſſe.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head><note place="left"><ref target="1922_Bd#_272">[272]</ref></note>250. An A. G. <hi rendition="#g">von Spangenberg in Venzka.</hi></head><lb/> <note type="editorial"><metamark>[</metamark>Kopie<metamark>]</metamark></note> <dateline> <hi rendition="#right"><metamark>[</metamark>Töpen, 25. März 1789<metamark>]</metamark></hi> </dateline><lb/> <p>Dieſer Titel (ſchäzbarſter Freund) wäre <metamark>[</metamark>mir?<metamark>]</metamark> lieber als Ihr<lb/> adelicher. — den Roman von Venzka nach Töpen ſchikken: ich werde<lb n="10"/> die entgegengeſezte Reiſe machen, wenn Sie mir werden geſchrieben<lb/> haben, ob Ihre <hi rendition="#aq">societés harmoniques</hi> das Herz haben, den Bus-,<lb/> Bet- und Faſttag zu einem Freuden-, Spiel- und Muſiktag zu machen.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>251. An <hi rendition="#g">Chriſtian Otto.</hi></head><lb/> <note type="editorial"><metamark>[</metamark>Kopie<metamark>]</metamark></note> <dateline> <hi rendition="#right"><metamark>[</metamark>Töpen, 2. April 1789<metamark>]</metamark></hi> </dateline> <lb n="15"/> <p>Ich ſas geſtern 2 Stunden auf der Marterbank und zu den 2 Graden<lb/> der Tortur kam noch der 3<hi rendition="#sup">te</hi>, daß der Bote nichts mit hatte. Gieng es<lb/> dir eben ſo?</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>252. An <hi rendition="#g">Pfarrer Vogel in Arzberg.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">Töpen den 2 Apr. 89.</hi> </dateline> <lb n="20"/> <opener> <salute> <hi rendition="#et">Theuerſter Herr Pfarrer,</hi> </salute> </opener><lb/> <p>Ich lege meinen Schul- und Theaterſzepter weg und laufe wieder in<lb/> die Kouliſſe meiner Studirſtube. Oerthel bittet mich daher, die Bücher<lb/> die ich verliehen, wieder in ſeine Bibliothek zuſammenzurufen. Sie<lb/> werden daher die Güte haben, dem Boten die örtheliſchen zu geben.<lb n="25"/> </p> <p>Jezt können Sie in täglicher Furcht leben, daß ich mich wie ein<lb/> Geſpenſt in Arzberg ſehen laſſen werde, beſonders im daſigen Pfar-<lb/> hauſe. Dieſem Geſpenſt werden Sie Ihre Seele verſchreiben ſollen;<lb/> und da Sie ein ſchlechter Exorziſt ſind: ſo werden Sie’s wol eine Nacht<lb/> im Hauſe behalten müſſen.<lb n="30"/> </p> <p>Sie haben doch meinen neulichen und den Bekmanniſchen Brief<lb/> erhalten?</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [258/0283]
249. An Buchhändler Beckmann in Gera.
[Töpen, 25. März 1789]
Wir leſen iezt alle als wären wir in England und ſchon unter dem
Galgen und wolten uns davon losleſen. — wir laſſen dieſen Brief
vorausreiten... Ich wil Sie im Poſtſkript wieder daran erinnern. 5
Poſtſkript: ich bitte Sie nochmals um die Adreſſe.
250. An A. G. von Spangenberg in Venzka.
[Töpen, 25. März 1789]
Dieſer Titel (ſchäzbarſter Freund) wäre [mir?] lieber als Ihr
adelicher. — den Roman von Venzka nach Töpen ſchikken: ich werde 10
die entgegengeſezte Reiſe machen, wenn Sie mir werden geſchrieben
haben, ob Ihre societés harmoniques das Herz haben, den Bus-,
Bet- und Faſttag zu einem Freuden-, Spiel- und Muſiktag zu machen.
251. An Chriſtian Otto.
[Töpen, 2. April 1789] 15
Ich ſas geſtern 2 Stunden auf der Marterbank und zu den 2 Graden
der Tortur kam noch der 3te, daß der Bote nichts mit hatte. Gieng es
dir eben ſo?
252. An Pfarrer Vogel in Arzberg.
Töpen den 2 Apr. 89. 20
Theuerſter Herr Pfarrer,
Ich lege meinen Schul- und Theaterſzepter weg und laufe wieder in
die Kouliſſe meiner Studirſtube. Oerthel bittet mich daher, die Bücher
die ich verliehen, wieder in ſeine Bibliothek zuſammenzurufen. Sie
werden daher die Güte haben, dem Boten die örtheliſchen zu geben. 25
Jezt können Sie in täglicher Furcht leben, daß ich mich wie ein
Geſpenſt in Arzberg ſehen laſſen werde, beſonders im daſigen Pfar-
hauſe. Dieſem Geſpenſt werden Sie Ihre Seele verſchreiben ſollen;
und da Sie ein ſchlechter Exorziſt ſind: ſo werden Sie’s wol eine Nacht
im Hauſe behalten müſſen. 30
Sie haben doch meinen neulichen und den Bekmanniſchen Brief
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(2016-11-22T14:52:17Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T14:52:17Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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