Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 1. Berlin, 1956."geleitet bis in die Nacht des Alters hin: so sol am Morgen der Der gute Genius siegte und sie flogen mit einander auf die Erde5 O du, für die ich dieses schrieb, denk' an mich und an dieses Blat -- Fried. Richter 354. An Wagner. [Kopie][Schwarzenbach, 3. Jan. 1791]C'est toujours Vous qui donnes et c'est moi qui demande. En15 355. An Buchhändler Göschen in Leipzig. Hof den 13 Jenn. 1791.p. p. Es wird einerlei sein, ob ich mich an Sie oder an den schottischen Sie würden mir eine Gefälligkeit erweisen, wenn Sie mir die „geleitet bis in die Nacht des Alters hin: ſo ſol am Morgen der Der gute Genius ſiegte und ſie flogen mit einander auf die Erde5 O du, für die ich dieſes ſchrieb, denk’ an mich und an dieſes Blat — Fried. Richter 354. An Wagner. [Kopie][Schwarzenbach, 3. Jan. 1791]C’est toujours Vous qui donnés et c’est moi qui demande. En15 355. An Buchhändler Göſchen in Leipzig. Hof den 13 Jenn. 1791.p. p. Es wird einerlei ſein, ob ich mich an Sie oder an den ſchottiſchen Sie würden mir eine Gefälligkeit erweiſen, wenn Sie mir die <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0345" n="319"/> „geleitet bis in die Nacht des Alters hin: ſo ſol am Morgen der<lb/> „Ewigkeit ihr Schimmer wie morgendlicher Mondſchimmer er-<lb/> „blaſſen und eine neue Sonne ſol ſie hier mit einem neuen Paradies<lb/> „und einem neuen Morgen anſtralen.“</p><lb/> <p>Der gute Genius ſiegte und ſie flogen mit einander auf die Erde<lb n="5"/> nieder, gehaſſet und begleitet vom böſen Genius ....</p><lb/> <p>O du, für die ich dieſes ſchrieb, denk’ an mich und an dieſes Blat —<lb/> und wenn einmal meine Stimme, über der Erde entfernt, oder unter<lb/> ihr verſtumt, nicht mehr zu dir reicht: ſo höre ſie auf dieſem Blatte —<note place="right"><ref target="1922_Bd#_337">[337]</ref></note><lb/> und wenn einmal mein fortgewandertes oder ausgemodertes Auge<lb n="10"/> nicht mehr ſieht, ob du glüklich biſt: ſo werde nie unglüklich.</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Fried. Richter</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>354. An <hi rendition="#g">Wagner.</hi></head><lb/> <note type="editorial"><metamark>[</metamark>Kopie<metamark>]</metamark></note> <dateline> <hi rendition="#right"><metamark>[</metamark>Schwarzenbach, 3. Jan. 1791<metamark>]</metamark></hi> </dateline><lb/> <p> <hi rendition="#aq">C’est toujours Vous qui donnés et c’est moi qui demande. En<lb n="15"/> lecteur reculant comme les Juifs je vous prie etc. — Tous mes<lb/> voeux anniversaires sont pour celui qui réalise si bien les miens<lb/> et de qui la bibliotheque et la tête contiennent tant d’esprit.<lb/> Pardonnés sa demande, sa liberté, son Patois et son griffonnage<lb/> au Secrétaire de l’enfer.</hi> <lb n="20"/> </p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>355. An <hi rendition="#g">Buchhändler Göſchen in Leipzig.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">Hof den 13 Jenn. 1791.</hi> </dateline><lb/> <opener> <salute> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#aq">p. p.</hi> </hi> </salute> </opener><lb/> <p>Es wird einerlei ſein, ob ich mich an Sie oder an den ſchottiſchen<lb/> Meiſter aller ſchönen Künſte mit der Bitte wende, der <hi rendition="#aq">Thalia</hi> dieſen<lb n="25"/> Aufſaz zu geben, wenn ſie anders neben ihre Vignetten und Altar-<lb/> blätter Schliesquadrätgen ſtellen mag. Mir iſts darum nicht einerlei,<lb/> weil ich Ihnen ſchon vor einem Jahre für den Brief danken wolte, den<lb/> Sie mir vor einem Jahre geſchrieben: ich werde von Monat zu<lb/> Monat immer mehr Ihrer Meinung und die Zeit wiſcht am beſten<lb n="30"/> die Täuſchungen der Eigenliebe wie des Kummers weg. Hätte das<lb/> Publikum mehrere Buchhändler von ſoviel Geſchmak: ſo hätt’ es<lb/> ſelber einen beſſern; denn beide verderben einander wechſelſeitig. —</p><lb/> <p>Sie würden mir eine Gefälligkeit erweiſen, wenn Sie mir die<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [319/0345]
„geleitet bis in die Nacht des Alters hin: ſo ſol am Morgen der
„Ewigkeit ihr Schimmer wie morgendlicher Mondſchimmer er-
„blaſſen und eine neue Sonne ſol ſie hier mit einem neuen Paradies
„und einem neuen Morgen anſtralen.“
Der gute Genius ſiegte und ſie flogen mit einander auf die Erde 5
nieder, gehaſſet und begleitet vom böſen Genius ....
O du, für die ich dieſes ſchrieb, denk’ an mich und an dieſes Blat —
und wenn einmal meine Stimme, über der Erde entfernt, oder unter
ihr verſtumt, nicht mehr zu dir reicht: ſo höre ſie auf dieſem Blatte —
und wenn einmal mein fortgewandertes oder ausgemodertes Auge 10
nicht mehr ſieht, ob du glüklich biſt: ſo werde nie unglüklich.
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Fried. Richter
354. An Wagner.
[Schwarzenbach, 3. Jan. 1791]
C’est toujours Vous qui donnés et c’est moi qui demande. En 15
lecteur reculant comme les Juifs je vous prie etc. — Tous mes
voeux anniversaires sont pour celui qui réalise si bien les miens
et de qui la bibliotheque et la tête contiennent tant d’esprit.
Pardonnés sa demande, sa liberté, son Patois et son griffonnage
au Secrétaire de l’enfer. 20
355. An Buchhändler Göſchen in Leipzig.
Hof den 13 Jenn. 1791.
p. p.
Es wird einerlei ſein, ob ich mich an Sie oder an den ſchottiſchen
Meiſter aller ſchönen Künſte mit der Bitte wende, der Thalia dieſen 25
Aufſaz zu geben, wenn ſie anders neben ihre Vignetten und Altar-
blätter Schliesquadrätgen ſtellen mag. Mir iſts darum nicht einerlei,
weil ich Ihnen ſchon vor einem Jahre für den Brief danken wolte, den
Sie mir vor einem Jahre geſchrieben: ich werde von Monat zu
Monat immer mehr Ihrer Meinung und die Zeit wiſcht am beſten 30
die Täuſchungen der Eigenliebe wie des Kummers weg. Hätte das
Publikum mehrere Buchhändler von ſoviel Geſchmak: ſo hätt’ es
ſelber einen beſſern; denn beide verderben einander wechſelſeitig. —
Sie würden mir eine Gefälligkeit erweiſen, wenn Sie mir die
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(2016-11-22T14:52:17Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T14:52:17Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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