Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 2. Berlin, 1958.anerzogne Aussprache. Aber meine Brust vol Liebe gegen alle Men- verehrender Freund Richter. [Am obern Rande auf dem Kopf stehend:]10 N. S. Kehret sich alles so um wie dieser Brief und verfehl' ich 309. An Christian Otto. [Hof, 12. Mai 1796]15Dieser Brief gehöret nicht von Ferne unter seine bessern; aber 310. An Christian Otto. Übermorgen werd' ich den Ellrodt sehen -- und heute dich noch20 311. An Wilhelmine von Kropff in Bayreuth.25 Bayreuth in der Sonne d. 14 Mai 96 [Sonnabend].Das erste was ich in Bayreuth begehrte, war eine Feder, um anerzogne Ausſprache. Aber meine Bruſt vol Liebe gegen alle Men- verehrender Freund Richter. [Am obern Rande auf dem Kopf stehend:]10 N. S. Kehret ſich alles ſo um wie dieſer Brief und verfehl’ ich 309. An Chriſtian Otto. [Hof, 12. Mai 1796]15Dieſer Brief gehöret nicht von Ferne unter ſeine beſſern; aber 310. An Chriſtian Otto. Übermorgen werd’ ich den Ellrodt ſehen — und heute dich noch20 311. An Wilhelmine von Kropff in Bayreuth.25 Bayreuth in der Sonne d. 14 Mai 96 [Sonnabend].Das erſte was ich in Bayreuth begehrte, war eine Feder, um <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0202" n="189"/> anerzogne Ausſprache. Aber meine Bruſt vol Liebe gegen alle Men-<lb/> ſchen, und vol Freundſchaft gegen die beſten ſöhne mich mit der<lb/> Freundin aus, die unter dieſe gehört! — Schlagen alle meine Wetter-<lb/> prophezeiungen fehl, ſo hoff’ ich doch noch in dieſer oder in der Pfing[ſt]-<lb/> woche Ihnen mit einer elenden Stimme, aber mit bleibendem<lb n="5"/> Gefühle zu wiederholen wie ſehr ich bin und bleibe der nachſichtigen<lb/> Freundin</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">verehrender Freund<lb/> Richter.</hi> </salute> </closer><lb/> <postscript> <note type="editorial">[<hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Am obern Rande auf dem Kopf stehend:</hi></hi>]</note> <lb n="10"/> <p>N. S. Kehret ſich alles ſo um wie dieſer Brief und verfehl’ ich<lb/> alle Wünſche: ſo komme ich nicht eher nach Bayreuth als 2 Tage<lb/> nach Ihnen.</p> </postscript> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>309. An <hi rendition="#g">Chriſtian Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof, 12. Mai 1796]</hi> </dateline> <lb n="15"/> <p>Dieſer Brief gehöret nicht von Ferne unter ſeine beſſern; aber<lb/> wegen der Nachrichten über die kirchenhiſtoriſchen Bücher und über<lb/> mich muſt du ihn haben.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>310. An <hi rendition="#g">Chriſtian Otto.</hi></head><lb/> <p>Übermorgen werd’ ich den <hi rendition="#aq">Ellrodt</hi> ſehen — und heute dich noch<lb n="20"/> einmal, weil ich morgen um 12 Uhr mit meinem Bruder (dasmal<lb/><hi rendition="#aq">frere servant)</hi> abfliege. Und ich werde drauſſen alle deine Wünſche<note place="right"><ref target="1922_Bd2_187">[187]</ref></note><lb/> aus deinem Zettel ableſen.</p><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof] 12 Mai 96 [Donnerstag].</hi> </dateline> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>311. An <hi rendition="#g">Wilhelmine von Kropff in Bayreuth.</hi><lb n="25"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Bayreuth in der Sonne</hi> d. 14 Mai 96 [Sonnabend].</hi> </dateline><lb/> <p>Das erſte was ich in Bayreuth begehrte, war eine Feder, um<lb/> Ihnen, gnädige Frau, zu melden, daß mich das Wetter nur ein<lb/> einziges mal, — am Donnerſtag —, zum Lügner gemacht. Mögen um<lb/> die Träume Ihres heutigen Morgenſchlafs ſo viele Blumen und<lb n="30"/> Blüten und Hofnungen geflogen ſein als meine wachen unter Weges<lb/> umgaben, wo ich immerfort die ſchöne Perſpektive Ihrer Gegend<lb/> und — dieſes Blätgens hatte. Von Ihrem Stilſchweigen auf lezteres<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [189/0202]
anerzogne Ausſprache. Aber meine Bruſt vol Liebe gegen alle Men-
ſchen, und vol Freundſchaft gegen die beſten ſöhne mich mit der
Freundin aus, die unter dieſe gehört! — Schlagen alle meine Wetter-
prophezeiungen fehl, ſo hoff’ ich doch noch in dieſer oder in der Pfing[ſt]-
woche Ihnen mit einer elenden Stimme, aber mit bleibendem 5
Gefühle zu wiederholen wie ſehr ich bin und bleibe der nachſichtigen
Freundin
verehrender Freund
Richter.
10
N. S. Kehret ſich alles ſo um wie dieſer Brief und verfehl’ ich
alle Wünſche: ſo komme ich nicht eher nach Bayreuth als 2 Tage
nach Ihnen.
309. An Chriſtian Otto.
[Hof, 12. Mai 1796] 15
Dieſer Brief gehöret nicht von Ferne unter ſeine beſſern; aber
wegen der Nachrichten über die kirchenhiſtoriſchen Bücher und über
mich muſt du ihn haben.
310. An Chriſtian Otto.
Übermorgen werd’ ich den Ellrodt ſehen — und heute dich noch 20
einmal, weil ich morgen um 12 Uhr mit meinem Bruder (dasmal
frere servant) abfliege. Und ich werde drauſſen alle deine Wünſche
aus deinem Zettel ableſen.
[187]
[Hof] 12 Mai 96 [Donnerstag].
311. An Wilhelmine von Kropff in Bayreuth. 25
Bayreuth in der Sonne d. 14 Mai 96 [Sonnabend].
Das erſte was ich in Bayreuth begehrte, war eine Feder, um
Ihnen, gnädige Frau, zu melden, daß mich das Wetter nur ein
einziges mal, — am Donnerſtag —, zum Lügner gemacht. Mögen um
die Träume Ihres heutigen Morgenſchlafs ſo viele Blumen und 30
Blüten und Hofnungen geflogen ſein als meine wachen unter Weges
umgaben, wo ich immerfort die ſchöne Perſpektive Ihrer Gegend
und — dieſes Blätgens hatte. Von Ihrem Stilſchweigen auf lezteres
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:02:06Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:02:06Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |