Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 2. Berlin, 1958.der rügende Punkt über den Titel eben so richtig als -- zu spät. -- 331. An Christian Otto.15 [Hof, 8. Juni 1796]Ungefähr 1/2 Stunde hab' ich auf dem heissen Höllen-Rost des 332. An Christian Otto.20 [Hof, 8. Juni 1796]Der Gevatter-Maire war bei mir und sagt mir 1) daß es erst um [203]333. An Christian Otto. [Hof, 8. Juni 1796]30Weil mir das lezte Wort einen Zweifel lässet: so wil ich dir nur der rügende Punkt über den Titel eben ſo richtig als — zu ſpät. — 331. An Chriſtian Otto.15 [Hof, 8. Juni 1796]Ungefähr ½ Stunde hab’ ich auf dem heiſſen Höllen-Roſt des 332. An Chriſtian Otto.20 [Hof, 8. Juni 1796]Der Gevatter-Maire war bei mir und ſagt mir 1) daß es erſt um [203]333. An Chriſtian Otto. [Hof, 8. Juni 1796]30Weil mir das lezte Wort einen Zweifel läſſet: ſo wil ich dir nur <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0217" n="204"/> der rügende Punkt über den Titel eben ſo richtig als — zu ſpät. —<lb/> Es freuet mich am meiſten daß ich meine Abſicht, die künftigen<lb/> Schlingen der unſchuldigſten Lüge anzumalen, wenigſtens bei morali-<lb/> ſchen Gefühlen deiner Art erreichet habe: ich hätte beinahe die Oel-<lb/> malerei mit einem Fingerdruk hinter der Leinwand zu einer erhabenen<lb n="5"/> herausgehoben und das geſagt, was beſſer errathen wird. — Die<lb/> Folgen der Schwangerſchaft erräth unter 1000<hi rendition="#sup">en</hi> nur mein linker<lb/> Nachbar. — Warum fälleſt du nie ein Urtheil von meinen über deine<lb/> Sachen? — Ich weis nicht, verdamſt, verklagſt oder vertheidigſt du<lb/> ſie. — Zu den Köhleriſchen wil ſich heute bei mir kein ſonderlicher<lb n="10"/> Luſt [!] einfinden, da das Wieſenfeſt — worauf ſie noch dazu vielleicht<lb/> ſelber ſind — und der Abſchiedsbeſuch bei Herold mir die Hände und<lb/> Füſſe binden und nehmen.</p><lb/> <dateline> <hi rendition="#left">[Hof] d. 7 Jul. [vielmehr Juni] 96 [Dienstag].</hi> </dateline> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>331. An <hi rendition="#g">Chriſtian Otto.</hi><lb n="15"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof, 8. Juni 1796]</hi> </dateline><lb/> <p>Ungefähr ½ Stunde hab’ ich auf dem heiſſen Höllen-Roſt des<lb/> Packens geſeſſen und bin nun gahr. Thu es alſo wieder, ſei ſo gut. —<lb/> Kanſt du mir keine heiligen Handſchuhe zum Aktus vorſtrecken?</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>332. An <hi rendition="#g">Chriſtian Otto.</hi><lb n="20"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof, 8. Juni 1796]</hi> </dateline><lb/> <p>Der Gevatter-Maire war bei mir und ſagt mir 1) daß es erſt um<lb/> 4 Uhr angehe 2) daß ich der Kondukteur der Poſtmeiſterin würde —<lb/> welches ich recht gern werde — weil es dich vielleicht genierte. Das<lb/> wolt ich dir nur anzeigen, fals du etwan auch hinüberliefeſt und wir<lb n="25"/> wie 2 Welten unter der Hausthür aneinanderſtieſſen, oder fals du<lb/> etwan doch dieſes Frankfurter Geleite ſelber lieber wünſchteſt und<lb/> übernehmen wolteſt.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head><note place="left"><ref target="1922_Bd2_203">[203]</ref></note>333. An <hi rendition="#g">Chriſtian Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof, 8. Juni 1796]</hi> </dateline> <lb n="30"/> <p>Weil mir das lezte Wort einen Zweifel läſſet: ſo wil ich dir nur<lb/> ſchreiben, daß ich ſo verſtanden, daß du ſelber hinübergeheſt und<lb/> begleitet und begleitend einziehſt, ich Solo. Du brauchſt mir nicht<lb/> wieder zu antworten, wenn ich Recht habe.</p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [204/0217]
der rügende Punkt über den Titel eben ſo richtig als — zu ſpät. —
Es freuet mich am meiſten daß ich meine Abſicht, die künftigen
Schlingen der unſchuldigſten Lüge anzumalen, wenigſtens bei morali-
ſchen Gefühlen deiner Art erreichet habe: ich hätte beinahe die Oel-
malerei mit einem Fingerdruk hinter der Leinwand zu einer erhabenen 5
herausgehoben und das geſagt, was beſſer errathen wird. — Die
Folgen der Schwangerſchaft erräth unter 1000en nur mein linker
Nachbar. — Warum fälleſt du nie ein Urtheil von meinen über deine
Sachen? — Ich weis nicht, verdamſt, verklagſt oder vertheidigſt du
ſie. — Zu den Köhleriſchen wil ſich heute bei mir kein ſonderlicher 10
Luſt [!] einfinden, da das Wieſenfeſt — worauf ſie noch dazu vielleicht
ſelber ſind — und der Abſchiedsbeſuch bei Herold mir die Hände und
Füſſe binden und nehmen.
[Hof] d. 7 Jul. [vielmehr Juni] 96 [Dienstag].
331. An Chriſtian Otto. 15
[Hof, 8. Juni 1796]
Ungefähr ½ Stunde hab’ ich auf dem heiſſen Höllen-Roſt des
Packens geſeſſen und bin nun gahr. Thu es alſo wieder, ſei ſo gut. —
Kanſt du mir keine heiligen Handſchuhe zum Aktus vorſtrecken?
332. An Chriſtian Otto. 20
[Hof, 8. Juni 1796]
Der Gevatter-Maire war bei mir und ſagt mir 1) daß es erſt um
4 Uhr angehe 2) daß ich der Kondukteur der Poſtmeiſterin würde —
welches ich recht gern werde — weil es dich vielleicht genierte. Das
wolt ich dir nur anzeigen, fals du etwan auch hinüberliefeſt und wir 25
wie 2 Welten unter der Hausthür aneinanderſtieſſen, oder fals du
etwan doch dieſes Frankfurter Geleite ſelber lieber wünſchteſt und
übernehmen wolteſt.
333. An Chriſtian Otto.
[Hof, 8. Juni 1796] 30
Weil mir das lezte Wort einen Zweifel läſſet: ſo wil ich dir nur
ſchreiben, daß ich ſo verſtanden, daß du ſelber hinübergeheſt und
begleitet und begleitend einziehſt, ich Solo. Du brauchſt mir nicht
wieder zu antworten, wenn ich Recht habe.
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(2016-11-22T15:02:06Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:02:06Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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