Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 2. Berlin, 1958.362. An Christian Otto. [Hof, 25. Juli 1796]Ich sende die Briefe vermehrt zurük durch die Ostheim[ischen]. -- 363. An Corona Schröter in Weimar.5 Hof im Voigtland d. 28 Jul. 1796.Ich gäbe, sanfte Freundin, viel darum -- nur Ihre Arien nicht --, Aber ich wil lieber diesen Wunsch jährlich 365mal als nur 1 mal an Der, den ich für mich selber thue, ist daß Ihre liebe Hand, die20 Jean Paul Fr. Richter25 [225]364. An Christian Otto. [Hof, 29. Juli 1796]Mein Bruder holet heut einige Papier-Ladungen: wilst du keine? 365. An Geheimrätin von Koppenfels in Weimar. [Kopie][Hof, 2. Aug. 1796]Ich unterschiebe meiner Phantasie die Bildergallerien stat des 362. An Chriſtian Otto. [Hof, 25. Juli 1796]Ich ſende die Briefe vermehrt zurük durch die Oſtheim[iſchen]. — 363. An Corona Schröter in Weimar.5 Hof im Voigtland d. 28 Jul. 1796.Ich gäbe, ſanfte Freundin, viel darum — nur Ihre Arien nicht —, Aber ich wil lieber dieſen Wunſch jährlich 365mal als nur 1 mal an Der, den ich für mich ſelber thue, iſt daß Ihre liebe Hand, die20 Jean Paul Fr. Richter25 [225]364. An Chriſtian Otto. [Hof, 29. Juli 1796]Mein Bruder holet heut einige Papier-Ladungen: wilſt du keine? 365. An Geheimrätin von Koppenfels in Weimar. [Kopie][Hof, 2. Aug. 1796]Ich unterſchiebe meiner Phantaſie die Bildergallerien ſtat des <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0240" n="226"/> <div type="letter" n="1"> <head>362. An <hi rendition="#g">Chriſtian Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof, 25. Juli 1796]</hi> </dateline><lb/> <p>Ich ſende die Briefe vermehrt zurük durch die Oſtheim[iſchen]. —<lb/> Magſt du mir nicht die <hi rendition="#aq">L[itteratur] Zeitung</hi> ſchicken?</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>363. An <hi rendition="#g">Corona Schröter in Weimar.</hi><lb n="5"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Hof im Voigtland d. 28 Jul.</hi> 1796.</hi> </dateline><lb/> <p>Ich gäbe, ſanfte Freundin, viel darum — nur Ihre Arien nicht —,<lb/> wenn heute gerade Ihr Geburtstag oder doch der der Zeit, nämlich der<lb/> Neujahrstag wäre. Was würd’ ich Ihrer ſanften Seele nicht alles<lb/> wünſchen? Sie könten mich noch dazu nicht unterbrechen, wenn ich<lb n="10"/> anfienge und fortführe und ſagte: „das Leben geb’ Ihnen im ſanften<lb/> „Echo ſchöner Tage alle die holden Laute wieder, die Ihre Stimme<lb/> „einmal wie Blumenguirlanden um den meinigen zog! — Möge<lb/> „keine Glocke in der Harmonika Ihrer Tage zerbrechen! Mögen Sie<lb/> „Ihre Zufriedenheit nie auſſerhalb Ihres Herzens ſuchen, da es nur<lb n="15"/> „Einen Himmel ohne Wolken giebt, den in unſerer Bruſt! Und möge<lb/> „um Ihre Seele immer eine ſein, die ihr gleicht!“ —</p><lb/> <p>Aber ich wil lieber dieſen Wunſch jährlich 365mal als nur 1 mal an<lb/> Ihrem Geburtstag, thun — und er iſt ſchon gethan.</p><lb/> <p>Der, den ich für mich ſelber thue, iſt daß Ihre liebe Hand, die<lb n="20"/> meinetwegen die Bleifeder genommen, auch einmal für mich die<lb/> Schreibfeder nehme und mir ein Blätgen ſchicke. — Leben Sie wohl,<lb/> das Geſchik ſei Ihnen immer ſo günſtig wie die 2 Schweſtern, an<lb/> deren Händen Sie gehen, Erato und Polyhymnia! —</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Jean Paul</hi> Fr. Richter</hi> <lb n="25"/> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head><note place="left"><ref target="1922_Bd2_225">[225]</ref></note>364. An <hi rendition="#g">Chriſtian Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof, 29. Juli 1796]</hi> </dateline><lb/> <p>Mein Bruder holet heut einige Papier-Ladungen: wilſt du keine?<lb/> Nicht wahr, das feine, wovon du mir geliehen, heiſſet Harfen- und<lb/> das gewöhnliche Adler-Papier? — Schicke mir die Portraits.<lb n="30"/> </p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>365. An <hi rendition="#g">Geheimrätin von Koppenfels in Weimar.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof, 2. Aug. 1796]</hi> </dateline><lb/> <p>Ich unterſchiebe meiner Phantaſie die Bildergallerien ſtat des<lb/> Roſenparterres. — Engel am Garten, nicht wie am erſten, um fort-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [226/0240]
362. An Chriſtian Otto.
[Hof, 25. Juli 1796]
Ich ſende die Briefe vermehrt zurük durch die Oſtheim[iſchen]. —
Magſt du mir nicht die L[itteratur] Zeitung ſchicken?
363. An Corona Schröter in Weimar. 5
Hof im Voigtland d. 28 Jul. 1796.
Ich gäbe, ſanfte Freundin, viel darum — nur Ihre Arien nicht —,
wenn heute gerade Ihr Geburtstag oder doch der der Zeit, nämlich der
Neujahrstag wäre. Was würd’ ich Ihrer ſanften Seele nicht alles
wünſchen? Sie könten mich noch dazu nicht unterbrechen, wenn ich 10
anfienge und fortführe und ſagte: „das Leben geb’ Ihnen im ſanften
„Echo ſchöner Tage alle die holden Laute wieder, die Ihre Stimme
„einmal wie Blumenguirlanden um den meinigen zog! — Möge
„keine Glocke in der Harmonika Ihrer Tage zerbrechen! Mögen Sie
„Ihre Zufriedenheit nie auſſerhalb Ihres Herzens ſuchen, da es nur 15
„Einen Himmel ohne Wolken giebt, den in unſerer Bruſt! Und möge
„um Ihre Seele immer eine ſein, die ihr gleicht!“ —
Aber ich wil lieber dieſen Wunſch jährlich 365mal als nur 1 mal an
Ihrem Geburtstag, thun — und er iſt ſchon gethan.
Der, den ich für mich ſelber thue, iſt daß Ihre liebe Hand, die 20
meinetwegen die Bleifeder genommen, auch einmal für mich die
Schreibfeder nehme und mir ein Blätgen ſchicke. — Leben Sie wohl,
das Geſchik ſei Ihnen immer ſo günſtig wie die 2 Schweſtern, an
deren Händen Sie gehen, Erato und Polyhymnia! —
Jean Paul Fr. Richter 25
364. An Chriſtian Otto.
[Hof, 29. Juli 1796]
Mein Bruder holet heut einige Papier-Ladungen: wilſt du keine?
Nicht wahr, das feine, wovon du mir geliehen, heiſſet Harfen- und
das gewöhnliche Adler-Papier? — Schicke mir die Portraits. 30
365. An Geheimrätin von Koppenfels in Weimar.
[Hof, 2. Aug. 1796]
Ich unterſchiebe meiner Phantaſie die Bildergallerien ſtat des
Roſenparterres. — Engel am Garten, nicht wie am erſten, um fort-
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(2016-11-22T15:02:06Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:02:06Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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