Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 2. Berlin, 1958.376. An Christian Otto. [Hof, 12. Aug. 1796. Freitag]Abends hätt' ich an dich die Bitte um die Begleitung nach Arzberg 377. An Christian Otto.10 [Hof, 16. Aug. 1796]Du warst gestern wider Verhoffen ausgeflogen, da ich dirs zeigen 378. An Christian Otto.15 [Hof, 17. Aug. 1796]Vormittags war die Gemahlin des russischen Gesandten in Däne- Abends kom ich. 379. An Herder.25 Hof. d. 17 Aug. 96.Ihren fünfbändigen Pentateuch für mich hab' ich mit eben so viel Ihr gedrukter Erlöser hat auch bei mir dem wirklichen nach- 376. An Chriſtian Otto. [Hof, 12. Aug. 1796. Freitag]Abends hätt’ ich an dich die Bitte um die Begleitung nach Arzberg 377. An Chriſtian Otto.10 [Hof, 16. Aug. 1796]Du warſt geſtern wider Verhoffen ausgeflogen, da ich dirs zeigen 378. An Chriſtian Otto.15 [Hof, 17. Aug. 1796]Vormittags war die Gemahlin des ruſſiſchen Geſandten in Däne- Abends kom ich. 379. An Herder.25 Hof. d. 17 Aug. 96.Ihren fünfbändigen Pentateuch für mich hab’ ich mit eben ſo viel Ihr gedrukter Erlöſer hat auch bei mir dem wirklichen nach- <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0245" n="231"/> <div type="letter" n="1"> <head>376. An <hi rendition="#g">Chriſtian Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof, 12. Aug. 1796. Freitag]</hi> </dateline><lb/> <p>Abends hätt’ ich an dich die Bitte um die Begleitung nach Arzberg<lb/> gethan, wohin ich morgen wolte, um dem montägigen Lauern auf die<lb/> Poſt, zu entgehen; aber aus Furcht, die Franzoſen zu verfehlen, geh<lb n="5"/> ich blos den Montag weg, und bleibe blos von früh bis nachmittags<lb/> in — Münchberg. Jezt kömts auf dich an, ob du mein Vortänzer oder<lb/> mein Moitiſt wirſt. In jenem Falle kündige mich dem Seifert an.<lb/> Nimſt du die <hi rendition="#aq">Horen</hi> mit?</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>377. An <hi rendition="#g">Chriſtian Otto.</hi><lb n="10"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof, 16. Aug. 1796]</hi> </dateline><lb/> <p>Du warſt geſtern wider Verhoffen ausgeflogen, da ich dirs zeigen<lb/> wolte. Wilſt du etwas anders als die Terpſichore, etwan die Briefe<lb/> über die Humanität zum leſen haben, ſo ſag es nur.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>378. An <hi rendition="#g">Chriſtian Otto.</hi><lb n="15"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof, 17. Aug. 1796]</hi> </dateline><lb/> <p>Vormittags war die Gemahlin des ruſſiſchen Geſandten in Däne-<lb/> mark <hi rendition="#aq">(Krüdner)</hi> bei mir und gab mir eine trunkne Freude und Rüh-<lb/> rung wie ich noch bei keiner Frau gehabt, weil ſie iſt wie keine —<note place="right"><ref target="1922_Bd2_230">[230]</ref></note><lb/> Nachmittags kamen die Briefe von <hi rendition="#aq">Einsiedel</hi> und <hi rendition="#aq">Oertel</hi> — Und dan<lb n="20"/> gleich darauf der alte Roltſch mit dem Briefe, daß unſer Roltſch ge-<lb/> ſtorben iſt. So mäſſigt das bedekte Schikſal unſere Entzückungen und<lb/> unſere Schmerzen.</p><lb/> <p>Abends kom ich.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>379. An <hi rendition="#g">Herder.</hi><lb n="25"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Hof. d. 17 Aug.</hi> 96.</hi> </dateline><lb/> <p>Ihren fünfbändigen Pentateuch für mich hab’ ich mit eben ſo viel<lb/> Freude wie eine Quinterne, aber mit gröſſerem Danke aus der Hand<lb/> nicht des Zufals ſondern der Güte genommen. Ich ſend’ Ihnen hier<lb/> für die fünf klugen Jungfrauen eben ſo viele thörigte; aber ich möchte<lb n="30"/> Sie wohl bitten, die <hi rendition="#aq">Blumenstücke</hi> und die <hi rendition="#aq">Belustigungen</hi> früher als<lb/> den Abend-Irſtern anzuſchauen, weil in jenen weniger Manier iſt.</p><lb/> <p>Ihr gedrukter Erlöſer hat auch bei mir dem wirklichen nach-<lb/> geahmet — er hat mich von Irthümern erlöſet. Ich war über dieſen<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [231/0245]
376. An Chriſtian Otto.
[Hof, 12. Aug. 1796. Freitag]
Abends hätt’ ich an dich die Bitte um die Begleitung nach Arzberg
gethan, wohin ich morgen wolte, um dem montägigen Lauern auf die
Poſt, zu entgehen; aber aus Furcht, die Franzoſen zu verfehlen, geh 5
ich blos den Montag weg, und bleibe blos von früh bis nachmittags
in — Münchberg. Jezt kömts auf dich an, ob du mein Vortänzer oder
mein Moitiſt wirſt. In jenem Falle kündige mich dem Seifert an.
Nimſt du die Horen mit?
377. An Chriſtian Otto. 10
[Hof, 16. Aug. 1796]
Du warſt geſtern wider Verhoffen ausgeflogen, da ich dirs zeigen
wolte. Wilſt du etwas anders als die Terpſichore, etwan die Briefe
über die Humanität zum leſen haben, ſo ſag es nur.
378. An Chriſtian Otto. 15
[Hof, 17. Aug. 1796]
Vormittags war die Gemahlin des ruſſiſchen Geſandten in Däne-
mark (Krüdner) bei mir und gab mir eine trunkne Freude und Rüh-
rung wie ich noch bei keiner Frau gehabt, weil ſie iſt wie keine —
Nachmittags kamen die Briefe von Einsiedel und Oertel — Und dan 20
gleich darauf der alte Roltſch mit dem Briefe, daß unſer Roltſch ge-
ſtorben iſt. So mäſſigt das bedekte Schikſal unſere Entzückungen und
unſere Schmerzen.
[230]
Abends kom ich.
379. An Herder. 25
Hof. d. 17 Aug. 96.
Ihren fünfbändigen Pentateuch für mich hab’ ich mit eben ſo viel
Freude wie eine Quinterne, aber mit gröſſerem Danke aus der Hand
nicht des Zufals ſondern der Güte genommen. Ich ſend’ Ihnen hier
für die fünf klugen Jungfrauen eben ſo viele thörigte; aber ich möchte 30
Sie wohl bitten, die Blumenstücke und die Belustigungen früher als
den Abend-Irſtern anzuſchauen, weil in jenen weniger Manier iſt.
Ihr gedrukter Erlöſer hat auch bei mir dem wirklichen nach-
geahmet — er hat mich von Irthümern erlöſet. Ich war über dieſen
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(2016-11-22T15:02:06Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:02:06Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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