Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 2. Berlin, 1958.419. An Dr. Ellrodt in Bayreuth. [Kopie][Hof, 26. Sept. 1796]Dank für Ihr typographisches Beschneiden der Lippen und Ohren etc. 420. An Christian Otto. [Hof, 1. Okt. 1796]Hier schick' ich dir aus der Erbvertheilung der Oert[elischen] Bücher N. [S.] "Marquis de Fleurange" ist besser als "Kilbur" und ich 2. N. S. Ich danke dir wegen Flüer: so ist ja alles himlisch und 421. An Friedrich von Oertel in Leipzig. Hof. d. 1 Okt. 96.Dir haben, mein Guter, viele nasse Augen nachgesehen und viele 419. An Dr. Ellrodt in Bayreuth. [Kopie][Hof, 26. Sept. 1796]Dank für Ihr typographiſches Beſchneiden der Lippen und Ohren ꝛc. 420. An Chriſtian Otto. [Hof, 1. Okt. 1796]Hier ſchick’ ich dir aus der Erbvertheilung der Oert[eliſchen] Bücher N. [S.] „Marquis de Fleurange“ iſt beſſer als „Kilbur“ und ich 2. N. S. Ich danke dir wegen Flüer: ſo iſt ja alles himliſch und 421. An Friedrich von Oertel in Leipzig. Hof. d. 1 Okt. 96.Dir haben, mein Guter, viele naſſe Augen nachgeſehen und viele <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0263" n="248"/> <div type="letter" n="1"> <head>419. An <hi rendition="#g">Dr. Ellrodt in Bayreuth.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof, 26. Sept. 1796]</hi> </dateline><lb/> <p>Dank für Ihr typographiſches Beſchneiden der Lippen und Ohren ꝛc.<lb/><note place="left"><ref target="1922_Bd2_247">[247]</ref></note>meiner Fötuſſe — daß unter meinen Abkömlingen die Bay[reuther]<lb/> am wenigſten unter der Geburtszange des Sezers litten. — Ich bleibe<lb n="5"/> jezt nichts ſo oft ſchuldig als Briefe.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>420. An <hi rendition="#g">Chriſtian Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof, 1. Okt. 1796]</hi> </dateline><lb/> <p>Hier ſchick’ ich dir aus der Erbvertheilung der Oert[eliſchen] Bücher<lb/> auch deine <hi rendition="#aq">rata,</hi> die mir lieber wäre wie meine. Er ſchrieb nur an mich<lb n="10"/> und Renate. An Amöne kont’ er nicht, wegen der Ungewisheit, ob<lb/> ich ſeinen erſten übergeben. An dich — darin liegt die Urſache in<lb/> meinem Brief. Alle moraliſche Selbſterhöhungen faſſ ich leichter als<lb/> O[ertels] moraliſche Selbſterniedrigung, die auch im Briefe an<lb/> Renate leider herſcht. — Der Brief von der Oſtheim, worin der von<lb n="15"/> der Herzogin war, iſt älter als 2 vorhergehende.</p><lb/> <postscript> <p>N. [S.] „Marquis de Fleurange“ iſt beſſer als „Kilbur“ und ich<lb/> hab’ ihn Amöne geſchikt.</p> </postscript><lb/> <postscript> <p>2. N. S. Ich danke dir wegen Flüer: ſo iſt ja alles himliſch und<lb/> paſſabel.<lb n="20"/> </p> </postscript> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>421. An <hi rendition="#g">Friedrich von Oertel in Leipzig.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Hof.</hi> d. 1 Okt. 96.</hi> </dateline><lb/> <p>Dir haben, mein Guter, viele naſſe Augen nachgeſehen und viele<lb/> frohe Herzen klopfen deinen Briefen wieder entgegen. Dein auſſer-<lb/> ordentlich ſchöner Brief an Amöne hat ihr, mir und Otto ein poetiſches<lb n="25"/> Eden und Wünſche für die Verkörperung des deinigen gegeben. Jezt<lb/> ſolte dein Auge und dein Herz wieder unter den warmen Feſten unſeres<lb/> neu und enger geknüpften Bundes ſein. Seit deiner Ankunft wohn’ ich<lb/> blos <hi rendition="#g">in</hi> und <hi rendition="#g">an</hi> Herzen. Gleichwohl dehnet dir wie auf dem Brocken<lb/> ein mikroſkopiſcher Nebel alle Geſtalten rieſenhaft aus: du verdirbſt<lb n="30"/> die Mädgen durch deine Lorbeer—bäume und -wälder. Troz meiner<lb/> Wärme und meiner kleinern Weltroute widerſprech’ ich deiner Herolds-<lb/> kanzlei über Renate, die doch warlich, ſei ſie auch noch ſo viel, nicht ſo<lb/> gut ſein <hi rendition="#g">kan</hi> wie du, geſchweige noch beſſer. Sie wundert ſich blos<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [248/0263]
419. An Dr. Ellrodt in Bayreuth.
[Hof, 26. Sept. 1796]
Dank für Ihr typographiſches Beſchneiden der Lippen und Ohren ꝛc.
meiner Fötuſſe — daß unter meinen Abkömlingen die Bay[reuther]
am wenigſten unter der Geburtszange des Sezers litten. — Ich bleibe 5
jezt nichts ſo oft ſchuldig als Briefe.
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420. An Chriſtian Otto.
[Hof, 1. Okt. 1796]
Hier ſchick’ ich dir aus der Erbvertheilung der Oert[eliſchen] Bücher
auch deine rata, die mir lieber wäre wie meine. Er ſchrieb nur an mich 10
und Renate. An Amöne kont’ er nicht, wegen der Ungewisheit, ob
ich ſeinen erſten übergeben. An dich — darin liegt die Urſache in
meinem Brief. Alle moraliſche Selbſterhöhungen faſſ ich leichter als
O[ertels] moraliſche Selbſterniedrigung, die auch im Briefe an
Renate leider herſcht. — Der Brief von der Oſtheim, worin der von 15
der Herzogin war, iſt älter als 2 vorhergehende.
N. [S.] „Marquis de Fleurange“ iſt beſſer als „Kilbur“ und ich
hab’ ihn Amöne geſchikt.
2. N. S. Ich danke dir wegen Flüer: ſo iſt ja alles himliſch und
paſſabel. 20
421. An Friedrich von Oertel in Leipzig.
Hof. d. 1 Okt. 96.
Dir haben, mein Guter, viele naſſe Augen nachgeſehen und viele
frohe Herzen klopfen deinen Briefen wieder entgegen. Dein auſſer-
ordentlich ſchöner Brief an Amöne hat ihr, mir und Otto ein poetiſches 25
Eden und Wünſche für die Verkörperung des deinigen gegeben. Jezt
ſolte dein Auge und dein Herz wieder unter den warmen Feſten unſeres
neu und enger geknüpften Bundes ſein. Seit deiner Ankunft wohn’ ich
blos in und an Herzen. Gleichwohl dehnet dir wie auf dem Brocken
ein mikroſkopiſcher Nebel alle Geſtalten rieſenhaft aus: du verdirbſt 30
die Mädgen durch deine Lorbeer—bäume und -wälder. Troz meiner
Wärme und meiner kleinern Weltroute widerſprech’ ich deiner Herolds-
kanzlei über Renate, die doch warlich, ſei ſie auch noch ſo viel, nicht ſo
gut ſein kan wie du, geſchweige noch beſſer. Sie wundert ſich blos
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(2016-11-22T15:02:06Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:02:06Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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