Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 2. Berlin, 1958.534. An Christian Otto. [Hof, 14. Febr. 1797]Ich bedauere blos deinen Stunden-Luxus, den dir die Bettelei ge- 535. An Christian Otto. [Hof, 15. Febr. 1797]So habe denn also doch die Güte und Plage des Packens. Unter [301]536. An Christian Otto. [Hof, 16. Febr. 1797]Hast du etwan an meinen Selbiz[er] maitre d'hotel etwas zu 537. An Christian Otto.15 [Hof, 17. Febr. 1797]Hier ist der Pakteufel; ich brauch es erst Nachts. -- Der D. Joer- 538. An Friedrich Schlichtegroll in Gotha.20 [Kopie][Hof, 21. Febr. 1797]Ihr Brief brachte mir zu den Vorfrühlings-Tagen, die der Himmel 534. An Chriſtian Otto. [Hof, 14. Febr. 1797]Ich bedauere blos deinen Stunden-Luxus, den dir die Bettelei ge- 535. An Chriſtian Otto. [Hof, 15. Febr. 1797]So habe denn alſo doch die Güte und Plage des Packens. Unter [301]536. An Chriſtian Otto. [Hof, 16. Febr. 1797]Haſt du etwan an meinen Selbiz[er] maitre d’hotel etwas zu 537. An Chriſtian Otto.15 [Hof, 17. Febr. 1797]Hier iſt der Pakteufel; ich brauch es erſt Nachts. — Der D. Joer- 538. An Friedrich Schlichtegroll in Gotha.20 [Kopie][Hof, 21. Febr. 1797]Ihr Brief brachte mir zu den Vorfrühlings-Tagen, die der Himmel <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0315" n="300"/> <div type="letter" n="1"> <head>534. An <hi rendition="#g">Chriſtian Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof, 14. Febr. 1797]</hi> </dateline><lb/> <p>Ich bedauere blos deinen Stunden-Luxus, den dir die Bettelei ge-<lb/> macht hat. Ich rechte nicht mit dem Zufal. Den Preuſſ. rtl. wil ich<lb/> herausprozeſſieren. — Und noch herzlicher und inniger dank ich dir für<lb n="5"/> deinen blühenden Kranz den du auf meinen Torſo geſezt.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>535. An <hi rendition="#g">Chriſtian Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof, 15. Febr. 1797]</hi> </dateline><lb/> <p>So habe denn alſo doch die Güte und Plage des Packens. Unter<lb/> deiner Sieſte laſſ’ ichs ſchon ſelber holen.<lb n="10"/> </p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head><note place="left"><ref target="1922_Bd2_301">[301]</ref></note>536. An <hi rendition="#g">Chriſtian Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof, 16. Febr. 1797]</hi> </dateline><lb/> <p>Haſt du etwan an meinen Selbiz[er] <hi rendition="#aq">maitre d’hotel</hi> etwas zu<lb/> ſchicken? Die Botenfrau iſt da.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>537. An <hi rendition="#g">Chriſtian Otto.</hi><lb n="15"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof, 17. Febr. 1797]</hi> </dateline><lb/> <p>Hier iſt der Pakteufel; ich brauch es erſt Nachts. — Der <hi rendition="#aq">D.</hi> Joer-<lb/> dens ſchikte mir heute ungebeten dieſes Buch und die innliegenden<lb/> Briefe.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>538. An <hi rendition="#g">Friedrich Schlichtegroll in Gotha.</hi><lb n="20"/> </head> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof, 21. Febr. 1797]</hi> </dateline><lb/> <p>Ihr Brief brachte mir zu den Vorfrühlings-Tagen, die der Himmel<lb/> über uns öfnet, gleichſam die Schmetterlinge und die Blumen mit.<lb/> Man wird beſſer durch Bücherleſen als durch Bücherſchreiben und ich<lb/> habe oft gewünſcht, ich könte meine Sachen leſen ohne ſie zu machen,<lb n="25"/> um mein eigner Biſchof <hi rendition="#aq">in partibus infid[elium]</hi> zu werden. Warlich<lb/> oft bedarf der Exorziſt ſelber des Exorziſm. Das Gute hat das<lb/> Schreiben, daß es den grellen Kontraſt des Ideals mit der Altäglich-<lb/> keit mildert: die ewige Sehnſucht nach dem Ideal wird durch die Dar-<lb/> ſtellung deſſelben entladen wie die Liebe durch Beſiz. Aber beim Leſer,<lb n="30"/> der die Darſtellung nur betrachtet, iſt der umgekehrte Fal. Möge Ihnen<lb/> das Schikſal den Kontraſt erſparen oder verbergen durch Mitteltinten!<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [300/0315]
534. An Chriſtian Otto.
[Hof, 14. Febr. 1797]
Ich bedauere blos deinen Stunden-Luxus, den dir die Bettelei ge-
macht hat. Ich rechte nicht mit dem Zufal. Den Preuſſ. rtl. wil ich
herausprozeſſieren. — Und noch herzlicher und inniger dank ich dir für 5
deinen blühenden Kranz den du auf meinen Torſo geſezt.
535. An Chriſtian Otto.
[Hof, 15. Febr. 1797]
So habe denn alſo doch die Güte und Plage des Packens. Unter
deiner Sieſte laſſ’ ichs ſchon ſelber holen. 10
536. An Chriſtian Otto.
[Hof, 16. Febr. 1797]
Haſt du etwan an meinen Selbiz[er] maitre d’hotel etwas zu
ſchicken? Die Botenfrau iſt da.
537. An Chriſtian Otto. 15
[Hof, 17. Febr. 1797]
Hier iſt der Pakteufel; ich brauch es erſt Nachts. — Der D. Joer-
dens ſchikte mir heute ungebeten dieſes Buch und die innliegenden
Briefe.
538. An Friedrich Schlichtegroll in Gotha. 20
[Hof, 21. Febr. 1797]
Ihr Brief brachte mir zu den Vorfrühlings-Tagen, die der Himmel
über uns öfnet, gleichſam die Schmetterlinge und die Blumen mit.
Man wird beſſer durch Bücherleſen als durch Bücherſchreiben und ich
habe oft gewünſcht, ich könte meine Sachen leſen ohne ſie zu machen, 25
um mein eigner Biſchof in partibus infid[elium] zu werden. Warlich
oft bedarf der Exorziſt ſelber des Exorziſm. Das Gute hat das
Schreiben, daß es den grellen Kontraſt des Ideals mit der Altäglich-
keit mildert: die ewige Sehnſucht nach dem Ideal wird durch die Dar-
ſtellung deſſelben entladen wie die Liebe durch Beſiz. Aber beim Leſer, 30
der die Darſtellung nur betrachtet, iſt der umgekehrte Fal. Möge Ihnen
das Schikſal den Kontraſt erſparen oder verbergen durch Mitteltinten!
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Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:02:06Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:02:06Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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