Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 2. Berlin, 1958.565. An Pfarrer Vogel in Arzberg.[312] Hof d. 8 März 1797.Um Ihnen, theuerer Freund, nur ein wenig für die 2 reizenden Tage Schicken Sie meinen Pfarrer Fixlein zu irgend einem Pfarrer, und10 Sie werden meinem Otto und mithin mir einen grossen Gefallen Leben Sie immer so wohl wie ich bei Ihnen, lieber satirischer Noten- Jean Paul Fr. Richter d. 22 März. Endlich ist die Iris da, die die lange wartende Fracht 566. An Friedrich von Oertel in Leipzig. Hof d. 22 März 1797.Billet Verdenke mir, Herzensfreund, mein Schweigen nicht. In 14 Tagen 565. An Pfarrer Vogel in Arzberg.[312] Hof d. 8 März 1797.Um Ihnen, theuerer Freund, nur ein wenig für die 2 reizenden Tage Schicken Sie meinen Pfarrer Fixlein zu irgend einem Pfarrer, und10 Sie werden meinem Otto und mithin mir einen groſſen Gefallen Leben Sie immer ſo wohl wie ich bei Ihnen, lieber ſatiriſcher Noten- Jean Paul Fr. Richter d. 22 März. Endlich iſt die Iris da, die die lange wartende Fracht 566. An Friedrich von Oertel in Leipzig. Hof d. 22 März 1797.Billet Verdenke mir, Herzensfreund, mein Schweigen nicht. In 14 Tagen <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0326" n="311"/> <div type="letter" n="1"> <head>565. An <hi rendition="#g">Pfarrer Vogel in Arzberg.</hi><note place="right"><ref target="1922_Bd2_312">[312]</ref></note></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Hof</hi> d. 8 März 1797.</hi> </dateline><lb/> <p>Um Ihnen, theuerer Freund, nur ein wenig für die 2 reizenden Tage<lb/> zu danken, die mir bei Ihnen vorüberflogen, ſend’ ich Ihnen meinen<lb/><hi rendition="#aq">Hesperus</hi> (freilich nur die noch reſtierende ſchlechtere Ausgabe).. Mög’<lb n="5"/> Ihnen in Ihren ſchönen Nächten, die Ihr Gebürge noch verſchönert,<lb/> mein papierner Abendſtern wenigſtens ſo viel holde Bilder zuwerfen<lb/> als Sie brauchen, um nachher im nächſten Schlaf einen ſchönen Traum<lb/> daraus zu machen!</p><lb/> <p>Schicken Sie meinen Pfarrer Fixlein zu irgend einem Pfarrer, und<lb n="10"/> leſen dafür meine Poſttage von Poſttag zu Poſttag.</p><lb/> <p>Sie werden meinem Otto und mithin mir einen groſſen Gefallen<lb/> thun, wenn Sie ihm von Ihrer Klio einen Jahrgang ſchicken — und<lb/> mir einen Brief. — Auch bedarf er blos <hi rendition="#g">den</hi> Band der Konzilien<lb/> Akten, der das Trident. Konzilium, oder auch das <hi rendition="#aq">Clermont.</hi> enthält.<lb n="15"/> </p> <p>Leben Sie immer ſo wohl wie ich bei Ihnen, lieber ſatiriſcher Noten-<lb/> macher zu den exegetiſchen <hi rendition="#aq">Notis variorum.</hi> Ihre liebe Gattin ſei<lb/> immer froh und glüklich! Und Ihre <hi rendition="#aq">Dlle</hi> Tochter röſte ihr Mehl nicht<lb/> 14 Tage ſondern nur 14 Minuten vorher! Die wärmſten Grüſſe der<lb/> Freundſchaft an Sie und alle Ihrige!<lb n="20"/> </p> <closer> <salute> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Jean Paul</hi> Fr. Richter</hi> </salute> </closer><lb/> <postscript> <p>d. 22 März. Endlich iſt die Iris da, die die lange wartende Fracht<lb/> aufpakt. Schreiben Sie mir bald! — Wollen Sie mir nicht den 2<hi rendition="#sup"><hi rendition="#i">t</hi>en</hi><lb/> Theil des franzöſiſchen Auszugs aus <hi rendition="#aq">Bayle Dictionnaire</hi> auf kürzere<lb/> Zeit vorſtrecken als ich Ihre andern Bücher habe?<lb n="25"/> </p> </postscript> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>566. An <hi rendition="#g">Friedrich von Oertel in Leipzig.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">Hof d. 22 März 1797.</hi> </dateline><lb/> <opener> <salute> <hi rendition="#et">Billet</hi> </salute> </opener><lb/> <p>Verdenke mir, Herzensfreund, mein Schweigen nicht. In 14 Tagen<lb/> ſchreib ich an Friederich und an Friederike zugleich. Ich liege beinahe<lb n="30"/> ſelber unter der Druckerpreſſe: in 14 Tagen heben meine Meſſe-<lb/> ferien nach den Mesgeſchäften an. Der Abhandlung über die Unver-<lb/> gänglichkeit unſeres Ichs geb ich noch einen aufgeräumten Kommentar<lb/> über die Holzſchnitte zu den 10 Geboten des Lutheriſchen Katechiſ[mus]<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [311/0326]
565. An Pfarrer Vogel in Arzberg.
Hof d. 8 März 1797.
Um Ihnen, theuerer Freund, nur ein wenig für die 2 reizenden Tage
zu danken, die mir bei Ihnen vorüberflogen, ſend’ ich Ihnen meinen
Hesperus (freilich nur die noch reſtierende ſchlechtere Ausgabe).. Mög’ 5
Ihnen in Ihren ſchönen Nächten, die Ihr Gebürge noch verſchönert,
mein papierner Abendſtern wenigſtens ſo viel holde Bilder zuwerfen
als Sie brauchen, um nachher im nächſten Schlaf einen ſchönen Traum
daraus zu machen!
Schicken Sie meinen Pfarrer Fixlein zu irgend einem Pfarrer, und 10
leſen dafür meine Poſttage von Poſttag zu Poſttag.
Sie werden meinem Otto und mithin mir einen groſſen Gefallen
thun, wenn Sie ihm von Ihrer Klio einen Jahrgang ſchicken — und
mir einen Brief. — Auch bedarf er blos den Band der Konzilien
Akten, der das Trident. Konzilium, oder auch das Clermont. enthält. 15
Leben Sie immer ſo wohl wie ich bei Ihnen, lieber ſatiriſcher Noten-
macher zu den exegetiſchen Notis variorum. Ihre liebe Gattin ſei
immer froh und glüklich! Und Ihre Dlle Tochter röſte ihr Mehl nicht
14 Tage ſondern nur 14 Minuten vorher! Die wärmſten Grüſſe der
Freundſchaft an Sie und alle Ihrige! 20
Jean Paul Fr. Richter
d. 22 März. Endlich iſt die Iris da, die die lange wartende Fracht
aufpakt. Schreiben Sie mir bald! — Wollen Sie mir nicht den 2ten
Theil des franzöſiſchen Auszugs aus Bayle Dictionnaire auf kürzere
Zeit vorſtrecken als ich Ihre andern Bücher habe? 25
566. An Friedrich von Oertel in Leipzig.
Hof d. 22 März 1797.
Billet
Verdenke mir, Herzensfreund, mein Schweigen nicht. In 14 Tagen
ſchreib ich an Friederich und an Friederike zugleich. Ich liege beinahe 30
ſelber unter der Druckerpreſſe: in 14 Tagen heben meine Meſſe-
ferien nach den Mesgeſchäften an. Der Abhandlung über die Unver-
gänglichkeit unſeres Ichs geb ich noch einen aufgeräumten Kommentar
über die Holzſchnitte zu den 10 Geboten des Lutheriſchen Katechiſ[mus]
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(2016-11-22T15:02:06Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:02:06Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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