Schicke mir die Xeniana wieder. Wenn ich niemand störe, so bitt ich dich um Grosse. -- Was macht dein Albrecht? Wenn er Appetit beim Schwindel hat und dieser dauert, so müst' er ans Aderlassen[324]5 denken.
593. An Renate Otto.
[Hof, etwa 22. April 1797]
Ich verstehe seinen Brief, aber Ihren nicht. In seinem ist nichts als was Sie rühren und freuen kan. An Einer Stelle hab' ich einen rothen10 Punkt gleichsam in die weisse Federnelke gemacht. -- Selten ist in einem Man wie in Emanuel so viel Stärke und Weichheit zugleich gepaart, -- und so viel Grundsäze und Empfindungen zugleich. --
Ich gehe nicht nach Leipzig, aber am Montag nach Münchberg, finde aber am Dienstag unsern Emanuel wieder. -- Es ist eine Saite15 in mir gesprungen, die ich wieder aufziehen mus.
594. An Christian Otto.
[Hof, 23. April 1797. Sonntag]
Ich danke dir. Der alte Herold bat mich schon am Donnerstag zum Essen und Amoene heute. -- Morgen geh ich Nachmittags nach Bay-20 reuth, d. h. nach der 1ten Stazion.
595. An Christian Otto.
[Hof, 24. April 1797]
Sei doch so gut, Lieber, und leihe mir für Bayreuth die 3 Real- wörterbücher zum Arbeiten, die ich dir erst neulich gegeben. -- Hast du25 kein Buch in meinen Koffer zu stecken? -- Leb wohl.
596. An General von Nauendorff in Zedtwitz.
[Kopie][Hof, 24. April 1797]
Am Tag, wo ich die schöne Gewisheit des Friedens bekomme, schreib' ich an den Man, der ihn verdient und wenn er darf erobert.30 Alle Thüren an den Buchläden und an den Tempeln der Freude werden jezt aufgehen, da die am Tempel des Janus zufallen.
21*
592. An Chriſtian Otto.
[Hof, 20. April 1797]
Schicke mir die Xeniana wieder. Wenn ich niemand ſtöre, ſo bitt ich dich um Grosse. — Was macht dein Albrecht? Wenn er Appetit beim Schwindel hat und dieſer dauert, ſo müſt’ er ans Aderlaſſen[324]5 denken.
593. An Renate Otto.
[Hof, etwa 22. April 1797]
Ich verſtehe ſeinen Brief, aber Ihren nicht. In ſeinem iſt nichts als was Sie rühren und freuen kan. An Einer Stelle hab’ ich einen rothen10 Punkt gleichſam in die weiſſe Federnelke gemacht. — Selten iſt in einem Man wie in Emanuel ſo viel Stärke und Weichheit zugleich gepaart, — und ſo viel Grundſäze und Empfindungen zugleich. —
Ich gehe nicht nach Leipzig, aber am Montag nach Münchberg, finde aber am Dienſtag unſern Emanuel wieder. — Es iſt eine Saite15 in mir geſprungen, die ich wieder aufziehen mus.
594. An Chriſtian Otto.
[Hof, 23. April 1797. Sonntag]
Ich danke dir. Der alte Herold bat mich ſchon am Donnerſtag zum Eſſen und Amoene heute. — Morgen geh ich Nachmittags nach Bay-20 reuth, d. h. nach der 1ten Stazion.
595. An Chriſtian Otto.
[Hof, 24. April 1797]
Sei doch ſo gut, Lieber, und leihe mir für Bayreuth die 3 Real- wörterbücher zum Arbeiten, die ich dir erſt neulich gegeben. — Haſt du25 kein Buch in meinen Koffer zu ſtecken? — Leb wohl.
596. An General von Nauendorff in Zedtwitz.
[Kopie][Hof, 24. April 1797]
Am Tag, wo ich die ſchöne Gewisheit des Friedens bekomme, ſchreib’ ich an den Man, der ihn verdient und wenn er darf erobert.30 Alle Thüren an den Buchläden und an den Tempeln der Freude werden jezt aufgehen, da die am Tempel des Janus zufallen.
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ich dich um Grosse. — Was macht dein Albrecht? Wenn er Appetit
beim Schwindel hat und dieſer dauert, ſo müſt’ er ans Aderlaſſen 5
denken.
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593. An Renate Otto.
[Hof, etwa 22. April 1797]
Ich verſtehe ſeinen Brief, aber Ihren nicht. In ſeinem iſt nichts als
was Sie rühren und freuen kan. An Einer Stelle hab’ ich einen rothen 10
Punkt gleichſam in die weiſſe Federnelke gemacht. — Selten iſt in
einem Man wie in Emanuel ſo viel Stärke und Weichheit zugleich
gepaart, — und ſo viel Grundſäze und Empfindungen zugleich. —
Ich gehe nicht nach Leipzig, aber am Montag nach Münchberg,
finde aber am Dienſtag unſern Emanuel wieder. — Es iſt eine Saite 15
in mir geſprungen, die ich wieder aufziehen mus.
594. An Chriſtian Otto.
[Hof, 23. April 1797. Sonntag]
Ich danke dir. Der alte Herold bat mich ſchon am Donnerſtag zum
Eſſen und Amoene heute. — Morgen geh ich Nachmittags nach Bay- 20
reuth, d. h. nach der 1ten Stazion.
595. An Chriſtian Otto.
[Hof, 24. April 1797]
Sei doch ſo gut, Lieber, und leihe mir für Bayreuth die 3 Real-
wörterbücher zum Arbeiten, die ich dir erſt neulich gegeben. — Haſt du 25
kein Buch in meinen Koffer zu ſtecken? — Leb wohl.
596. An General von Nauendorff in Zedtwitz.
[Hof, 24. April 1797]
Am Tag, wo ich die ſchöne Gewisheit des Friedens bekomme,
ſchreib’ ich an den Man, der ihn verdient und wenn er darf erobert. 30
Alle Thüren an den Buchläden und an den Tempeln der Freude
werden jezt aufgehen, da die am Tempel des Janus zufallen.
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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:02:06Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:02:06Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 2. Berlin, 1958, S. 323. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe02_1958/339>, abgerufen am 16.08.2024.
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