Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 2. Berlin, 1958.Ich fahre wie ein magister legens im folgenden Paragraphen fort. [329]Löw hält, wenn mit ihm Emanuel spricht, sein Ohr nahe ans Gleim schrieb dringend an Lübek um die 2 Theile des -- Titans, Ich habe noch an keine meiner 4 Evangelistinnen geschrieben: be- Richter 603. An Gottlieb Richter in Selbitz. Bayreuth [Ende April oder Anfang Mai 1797].20Lieber Bruder, Schukman fragte mich, ob du das Patent noch nicht hast. Deine Fr. Richter30 604. An Renate Otto. Bayreuth d. 5. Mai 97 [Freitag].Liebe Renate, Nur eine Viertelstunde, Theuere, hab' ich dazu, um Ihnen meine Ich fahre wie ein magister legens im folgenden Paragraphen fort. [329]Löw hält, wenn mit ihm Emanuel ſpricht, ſein Ohr nahe ans Gleim ſchrieb dringend an Lübek um die 2 Theile des — Titans, Ich habe noch an keine meiner 4 Evangeliſtinnen geſchrieben: be- Richter 603. An Gottlieb Richter in Selbitz. Bayreuth [Ende April oder Anfang Mai 1797].20Lieber Bruder, Schukman fragte mich, ob du das Patent noch nicht haſt. Deine Fr. Richter30 604. An Renate Otto. Bayreuth d. 5. Mai 97 [Freitag].Liebe Renate, Nur eine Viertelſtunde, Theuere, hab’ ich dazu, um Ihnen meine <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0344" n="328"/> <p>Ich fahre wie ein <hi rendition="#aq">magister legens</hi> im folgenden Paragraphen fort.</p><lb/> <p><note place="left"><ref target="1922_Bd2_329">[329]</ref></note>Löw hält, wenn mit ihm <hi rendition="#aq">Emanuel</hi> ſpricht, ſein Ohr nahe ans<lb/> Hörrohr, weil er weis, daß <hi rendition="#aq">Emanuel</hi> nicht gut hören kan.</p><lb/> <p>Gleim ſchrieb dringend an Lübek um die 2 Theile des — <hi rendition="#aq">Titans,</hi><lb/> beſtimte den Ort des Gelderhebens u. ſ. w. Hat Lübek noch ein Exemplar<lb n="5"/> übrig, ſo bitt’ ich mir es aus, um das Mſpt darnach zu machen.</p><lb/> <p>Ich habe noch an keine meiner 4 Evangeliſtinnen geſchrieben: be-<lb/> kömt aber ihr Heiland heute ein <hi rendition="#aq">Scriptum</hi> von einer, ſo ſol es an<lb/> guten Antworten nicht fehlen. — Einen recht freundlichen Grus an<lb/> deine gute Friederike und an Albrecht. Schicke <hi rendition="#g">das</hi> meiner Mutter.<lb n="10"/> — Ich bin dasmal hier unerwartet froher als je. Gott gebe, daß du<lb/> einmal dir und <hi rendition="#aq">Emanuel</hi> die Freude machſt, daß du in dieſe ſchöne<lb/> kleine blaugemalte Sakriſtei am groſſen Tempel der Bayreuth[er]<lb/> Natur eintritſt. — So oft ich ein friſches Hemd aus dem Koffer hebe,<lb/> fühl’ ich, daß ich ein Heimweh nach meiner Mutter habe als wäre ich<lb n="15"/> niemals raſiert und niemals gereiſet. Lebe wohl, lebe wohl, mein<lb/> Geliebteſter und ich möchte dich herzlich gerne ſehen.</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Richter</hi> </salute> </closer> </div> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>603. An <hi rendition="#g">Gottlieb Richter in Selbitz.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Bayreuth</hi> [Ende April oder Anfang Mai 1797].</hi> </dateline> <lb n="20"/> <opener> <salute> <hi rendition="#et">Lieber Bruder,</hi> </salute> </opener><lb/> <p>Schukman fragte mich, ob du das Patent noch nicht haſt. Deine<lb/> Vokazion iſt ſchon von <hi rendition="#aq">Hardenberg</hi> beſtätigt. — „Du treibſt, ſagt’ er<lb/> mir, nichts als was du ſchon getrieben, nämlich <hi rendition="#g">Steuer-, Zol- und<lb/> Umgelds</hi>-Einnahme.“ 200 fl. oder ungefähr ſo viel beträgt die<lb n="25"/> Kauzion. Mit dem Etatsjahr geht dein Amt an und du muſt nach<lb/> Sparnek. — Es iſt alles unveränderlich. Ich habe alles aus Schukmans<lb/> Munde. Schicke mir meine Bücher zurük — grüſſe meine Fr. Schwä-<lb/> gerin — lebe wohl.</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Fr. Richter</hi> <lb n="30"/> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>604. An <hi rendition="#g">Renate Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Bayreuth</hi> d. 5. Mai 97 [Freitag].</hi> </dateline><lb/> <opener> <salute> <hi rendition="#et">Liebe Renate,</hi> </salute> </opener><lb/> <p>Nur eine Viertelſtunde, Theuere, hab’ ich dazu, um Ihnen meine<lb/> Freude über Ihren Brief vol Seele, zu ſagen. Das Übrige ſag ich<lb n="35"/> </p> </div> </body> </text> </TEI> [328/0344]
Ich fahre wie ein magister legens im folgenden Paragraphen fort.
Löw hält, wenn mit ihm Emanuel ſpricht, ſein Ohr nahe ans
Hörrohr, weil er weis, daß Emanuel nicht gut hören kan.
[329]
Gleim ſchrieb dringend an Lübek um die 2 Theile des — Titans,
beſtimte den Ort des Gelderhebens u. ſ. w. Hat Lübek noch ein Exemplar 5
übrig, ſo bitt’ ich mir es aus, um das Mſpt darnach zu machen.
Ich habe noch an keine meiner 4 Evangeliſtinnen geſchrieben: be-
kömt aber ihr Heiland heute ein Scriptum von einer, ſo ſol es an
guten Antworten nicht fehlen. — Einen recht freundlichen Grus an
deine gute Friederike und an Albrecht. Schicke das meiner Mutter. 10
— Ich bin dasmal hier unerwartet froher als je. Gott gebe, daß du
einmal dir und Emanuel die Freude machſt, daß du in dieſe ſchöne
kleine blaugemalte Sakriſtei am groſſen Tempel der Bayreuth[er]
Natur eintritſt. — So oft ich ein friſches Hemd aus dem Koffer hebe,
fühl’ ich, daß ich ein Heimweh nach meiner Mutter habe als wäre ich 15
niemals raſiert und niemals gereiſet. Lebe wohl, lebe wohl, mein
Geliebteſter und ich möchte dich herzlich gerne ſehen.
Richter
603. An Gottlieb Richter in Selbitz.
Bayreuth [Ende April oder Anfang Mai 1797]. 20
Lieber Bruder,
Schukman fragte mich, ob du das Patent noch nicht haſt. Deine
Vokazion iſt ſchon von Hardenberg beſtätigt. — „Du treibſt, ſagt’ er
mir, nichts als was du ſchon getrieben, nämlich Steuer-, Zol- und
Umgelds-Einnahme.“ 200 fl. oder ungefähr ſo viel beträgt die 25
Kauzion. Mit dem Etatsjahr geht dein Amt an und du muſt nach
Sparnek. — Es iſt alles unveränderlich. Ich habe alles aus Schukmans
Munde. Schicke mir meine Bücher zurük — grüſſe meine Fr. Schwä-
gerin — lebe wohl.
Fr. Richter 30
604. An Renate Otto.
Bayreuth d. 5. Mai 97 [Freitag].
Liebe Renate,
Nur eine Viertelſtunde, Theuere, hab’ ich dazu, um Ihnen meine
Freude über Ihren Brief vol Seele, zu ſagen. Das Übrige ſag ich 35
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(2016-11-22T15:02:06Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:02:06Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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