Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 2. Berlin, 1958.Portraits und Portraitmalers schreibt. Ich hab' es -- kleine Studien Ich füge nun die stükweise seit 4 Jahren gesammelten Gebeine zu R. 643. An Buchhändler J. Fr. Cotta in Tübingen.20 [Kopie][Hof, 14. Juni 1797]Meine Adresse steht unter meinen Vorreden und ich erhielt sie so- 644. An Buchhändler Beygang in Leipzig?[345]25 [Kopie][Hof, 14. (?) Juni 1797]-- Die Integrität der Ldor ist grösser als die des deutschen 645. An Christian Otto. [Hof, 15. Juni 1797]30Sei so gut und gieb mir den Jubelsenior. Caroline bat mich schon Portraits und Portraitmalers ſchreibt. Ich hab’ es — kleine Studien Ich füge nun die ſtükweiſe ſeit 4 Jahren geſammelten Gebeine zu R. 643. An Buchhändler J. Fr. Cotta in Tübingen.20 [Kopie][Hof, 14. Juni 1797]Meine Adreſſe ſteht unter meinen Vorreden und ich erhielt ſie ſo- 644. An Buchhändler Beygang in Leipzig?[345]25 [Kopie][Hof, 14. (?) Juni 1797]— Die Integrität der Ldor iſt gröſſer als die des deutſchen 645. An Chriſtian Otto. [Hof, 15. Juni 1797]30Sei ſo gut und gieb mir den Jubelſenior. Caroline bat mich ſchon <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0359" n="343"/> Portraits und Portraitmalers ſchreibt. Ich hab’ es — kleine Studien<lb/> dazu abgerechnet — vom 6 Jenn. bis zum 10 Febr. und den Kommen-<lb/> tar von da bis zu Ende des Märzes unter einer Stube vol Haus-<lb/> haltungslärm gemacht: doch hab’ ich jezt ein beſſeres, mehr geräumiges<lb/> Logis und arbeite in einem beſondern Zimmer. — Meine genialiſchen<lb n="5"/> Läugner der Unſterblichkeit würd’ ich mit keinem Beiſpiele aus einem<lb/> Romane entſchuldigen — denn das mus erſt ſelber entſchuldigt werden<lb/> — ſondern mit der Geſchichte, daß es einen Zäſar, Friedrich <hi rendition="#aq">II.</hi>,<lb/> Göthe, einen empfindſamen Diderot gab, die ſie alle nicht behaup-<lb/> teten. Gerade die wärmſten Menſchen (z. B. mein[en] verſtorbnen<lb n="10"/> Oerthel) ſah ich daran zweifeln. Keine Kraft des Geiſtes, keine<lb/> Schönheit der Seele kan wenigſtens Epochen eines ſolchen Zweifels<lb/> verhüten. —</p><lb/> <p>Ich füge nun die ſtükweiſe ſeit 4 Jahren geſammelten Gebeine zu<lb/> einem Knochengebäude <Plane> für meinen Mahmuth-<hi rendition="#aq">Titan</hi> zu-<lb n="15"/> ſammen: dan überzieh’ ichs mit ſeinem Nerven- und Adernſyſtem.<lb/> Schicke mir ja den Merkur, ob gleich von dem 1 Kapitel, das du ge-<lb/> leſen, nicht Eine Zeile und Szene bleibt. Lebe glüklich, Guter!</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">R.</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>643. An <hi rendition="#g">Buchhändler J. Fr. Cotta in Tübingen.</hi><lb n="20"/> </head> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof, 14. Juni 1797]</hi> </dateline><lb/> <p>Meine Adreſſe ſteht unter meinen Vorreden und ich erhielt ſie ſo-<lb/> gleich in der h. Taufe. Es hat mir noch niemand Titel und Aemter ge-<lb/> geben als ich ſelbſt.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>644. An <hi rendition="#g">Buchhändler Beygang in Leipzig?</hi><note place="right"><ref target="1922_Bd2_345">[345]</ref></note><lb n="25"/> </head> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof, 14. (?) Juni 1797]</hi> </dateline><lb/> <p>— Die Integrität der <hi rendition="#aq">Ldor</hi> iſt gröſſer als die des deutſchen<lb/> Reichs.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>645. An <hi rendition="#g">Chriſtian Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof, 15. Juni 1797]</hi> </dateline> <lb n="30"/> <p>Sei ſo gut und gieb mir den Jubelſenior. <hi rendition="#aq">Caroline</hi> bat mich ſchon<lb/> 2 mal darum. Abends oder morgen bekömſt du deinen, aber leider aus<lb/> Unvorſichtigkeit des Buchbinders, mit der <hi rendition="#aq">Vignette.</hi></p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [343/0359]
Portraits und Portraitmalers ſchreibt. Ich hab’ es — kleine Studien
dazu abgerechnet — vom 6 Jenn. bis zum 10 Febr. und den Kommen-
tar von da bis zu Ende des Märzes unter einer Stube vol Haus-
haltungslärm gemacht: doch hab’ ich jezt ein beſſeres, mehr geräumiges
Logis und arbeite in einem beſondern Zimmer. — Meine genialiſchen 5
Läugner der Unſterblichkeit würd’ ich mit keinem Beiſpiele aus einem
Romane entſchuldigen — denn das mus erſt ſelber entſchuldigt werden
— ſondern mit der Geſchichte, daß es einen Zäſar, Friedrich II.,
Göthe, einen empfindſamen Diderot gab, die ſie alle nicht behaup-
teten. Gerade die wärmſten Menſchen (z. B. mein[en] verſtorbnen 10
Oerthel) ſah ich daran zweifeln. Keine Kraft des Geiſtes, keine
Schönheit der Seele kan wenigſtens Epochen eines ſolchen Zweifels
verhüten. —
Ich füge nun die ſtükweiſe ſeit 4 Jahren geſammelten Gebeine zu
einem Knochengebäude <Plane> für meinen Mahmuth-Titan zu- 15
ſammen: dan überzieh’ ichs mit ſeinem Nerven- und Adernſyſtem.
Schicke mir ja den Merkur, ob gleich von dem 1 Kapitel, das du ge-
leſen, nicht Eine Zeile und Szene bleibt. Lebe glüklich, Guter!
R.
643. An Buchhändler J. Fr. Cotta in Tübingen. 20
[Hof, 14. Juni 1797]
Meine Adreſſe ſteht unter meinen Vorreden und ich erhielt ſie ſo-
gleich in der h. Taufe. Es hat mir noch niemand Titel und Aemter ge-
geben als ich ſelbſt.
644. An Buchhändler Beygang in Leipzig? 25
[Hof, 14. (?) Juni 1797]
— Die Integrität der Ldor iſt gröſſer als die des deutſchen
Reichs.
645. An Chriſtian Otto.
[Hof, 15. Juni 1797] 30
Sei ſo gut und gieb mir den Jubelſenior. Caroline bat mich ſchon
2 mal darum. Abends oder morgen bekömſt du deinen, aber leider aus
Unvorſichtigkeit des Buchbinders, mit der Vignette.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:02:06Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:02:06Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |