Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 2. Berlin, 1958.Metaphern in meinen Horst und grünes Gewölbe [zu] sehen, wo heute 55. An Friederike Otto in Hof.5 [Kopie][Hof, 8. Jan. 1795]Ich wolte Sie hätten von mir stat der Bücher blos Briefe zu lesen. 56. An Christian Otto.[40]15 [Hof, 15. Jan. 1795]Lieber Christian, Ich schreibe hier auf dem Herold[ischen] Tische: du brauchst gar Das Mitfolgende ist ein Wiederschein deines Traums, den A[möne]20 Kom fein, Lieber. Das Todtenbild des armen Pfarrers stand den 57. An Christian Otto. [Hof, 1795?]Die Schwester der Pfarwitwe in Schwarzenbach (Kaiserin) fragt,30 Metaphern in meinen Horſt und grünes Gewölbe [zu] ſehen, wo heute 55. An Friederike Otto in Hof.5 [Kopie][Hof, 8. Jan. 1795]Ich wolte Sie hätten von mir ſtat der Bücher blos Briefe zu leſen. 56. An Chriſtian Otto.[40]15 [Hof, 15. Jan. 1795]Lieber Chriſtian, Ich ſchreibe hier auf dem Herold[iſchen] Tiſche: du brauchſt gar Das Mitfolgende iſt ein Wiederſchein deines Traums, den A[möne]20 Kom fein, Lieber. Das Todtenbild des armen Pfarrers ſtand den 57. An Chriſtian Otto. [Hof, 1795?]Die Schweſter der Pfarwitwe in Schwarzenbach (Kaiſerin) fragt,30 <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0056" n="47"/> Metaphern in meinen Horſt und grünes Gewölbe [zu] ſehen, wo heute<lb/> mehr Gäſte als Meublen ſind. Um was ich Sie noch auſſer der ver-<lb/> langten Verzeihung bitte iſt — [ein] Duzend Weingläſer. Ich wieder-<lb/> hole alle meine Bitten — auch die um Vergebung — ꝛc.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>55. An <hi rendition="#g">Friederike Otto in Hof.</hi><lb n="5"/> </head> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof, 8. Jan. 1795]</hi> </dateline><lb/> <p>Ich wolte Sie hätten von mir ſtat der Bücher blos Briefe zu leſen.<lb/> Meine Bitte — die auch die meiner Gäſte iſt, deren ich ſchon 8 unter<lb/> meiner Fahne und ſpäter in meiner Arche habe — iſt, daß Sie Ihre<lb/> Freunde beſuchen — bei mir. Solte mir der Himmel die 11 Perſonen<lb n="10"/> ſchenken, ſo ſäh’ ich 11 Apoſtel um mich und wäre der h. Chriſtus —<lb/> nach einem 12<hi rendition="#sup">ten</hi>, nach dem Judas ſehen wir uns gar nicht um — wir<lb/> wollen eine ſchöne Abendandacht mit einander haben. Daß Sie an<lb/><hi rendition="#g">jedem</hi> Arm geführt kommen — ja es ſolte noch einer vorausgehen.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>56. An <hi rendition="#g">Chriſtian Otto.</hi><note place="right"><ref target="1922_Bd2_40">[40]</ref></note><lb n="15"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof, 15. Jan. 1795]</hi> </dateline><lb/> <opener> <salute> <hi rendition="#et">Lieber Chriſtian,</hi> </salute> </opener><lb/> <p>Ich ſchreibe hier auf dem Herold[iſchen] Tiſche: du brauchſt gar<lb/> keine Antwort zu geben und kanſt den Boten ſogleich fortſchicken. —</p><lb/> <p>Das Mitfolgende iſt ein Wiederſchein deines Traums, den A[möne]<lb n="20"/> auf mein Begehren gemacht und mir heute früh gegeben hat. Ich<lb/> nahm Ihre Antwort mit herunter, um ſie für dich zu begehren — und<lb/> ſchicke ſie heute lieber als ich ſie morgen erſt bringe. — Ihr Traum iſt,<lb/> wie du aus dem Tagebuche weiſt, ein wirklicher: er iſt unendlich ſchön<lb/> nachgeträumt.<lb n="25"/> </p> <p>Kom fein, Lieber. Das Todtenbild des armen Pfarrers ſtand den<lb/> ganzen Nachmittag vor meinem Schreibtiſch.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>57. An <hi rendition="#g">Chriſtian Otto.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Hof, 1795?]</hi> </dateline><lb/> <p>Die Schweſter der Pfarwitwe in Schwarzenbach (Kaiſerin) fragt,<lb n="30"/> an wen meine Mutter ihre Suplik um Geld und Getraide in <hi rendition="#aq">Bayreuth</hi><lb/> gerichtet habe? Es ſol auch eine gemacht werden. An wen haben wir<lb/> ſie denn gerichtet? Oder an wen mus mans jezt?</p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [47/0056]
Metaphern in meinen Horſt und grünes Gewölbe [zu] ſehen, wo heute
mehr Gäſte als Meublen ſind. Um was ich Sie noch auſſer der ver-
langten Verzeihung bitte iſt — [ein] Duzend Weingläſer. Ich wieder-
hole alle meine Bitten — auch die um Vergebung — ꝛc.
55. An Friederike Otto in Hof. 5
[Hof, 8. Jan. 1795]
Ich wolte Sie hätten von mir ſtat der Bücher blos Briefe zu leſen.
Meine Bitte — die auch die meiner Gäſte iſt, deren ich ſchon 8 unter
meiner Fahne und ſpäter in meiner Arche habe — iſt, daß Sie Ihre
Freunde beſuchen — bei mir. Solte mir der Himmel die 11 Perſonen 10
ſchenken, ſo ſäh’ ich 11 Apoſtel um mich und wäre der h. Chriſtus —
nach einem 12ten, nach dem Judas ſehen wir uns gar nicht um — wir
wollen eine ſchöne Abendandacht mit einander haben. Daß Sie an
jedem Arm geführt kommen — ja es ſolte noch einer vorausgehen.
56. An Chriſtian Otto. 15
[Hof, 15. Jan. 1795]
Lieber Chriſtian,
Ich ſchreibe hier auf dem Herold[iſchen] Tiſche: du brauchſt gar
keine Antwort zu geben und kanſt den Boten ſogleich fortſchicken. —
Das Mitfolgende iſt ein Wiederſchein deines Traums, den A[möne] 20
auf mein Begehren gemacht und mir heute früh gegeben hat. Ich
nahm Ihre Antwort mit herunter, um ſie für dich zu begehren — und
ſchicke ſie heute lieber als ich ſie morgen erſt bringe. — Ihr Traum iſt,
wie du aus dem Tagebuche weiſt, ein wirklicher: er iſt unendlich ſchön
nachgeträumt. 25
Kom fein, Lieber. Das Todtenbild des armen Pfarrers ſtand den
ganzen Nachmittag vor meinem Schreibtiſch.
57. An Chriſtian Otto.
[Hof, 1795?]
Die Schweſter der Pfarwitwe in Schwarzenbach (Kaiſerin) fragt, 30
an wen meine Mutter ihre Suplik um Geld und Getraide in Bayreuth
gerichtet habe? Es ſol auch eine gemacht werden. An wen haben wir
ſie denn gerichtet? Oder an wen mus mans jezt?
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:02:06Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:02:06Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |