Durch eine besondere Konkatenazion, die ich dir sagen werde, wurd' ich heute zwischen dem alt- und neutestamentlichen Herold nach Zedwiz gezogen, wo ich den jüngsten Spangenberg vorfand. Was ich frage5 oder bitte, ist: magst du nicht zu Rentsch, der euch lange erwartet, oder zu H[erold] gehen? Deinen Woldemar bekam ich heute auch.
92. An Christian Otto.
[Hof, 4. April 1795]
Ich wil nachher meinen Bruder schicken, damit du mir sagen lässest,10 ob du -- und noch besser: ihr -- auf Gattendorf oder nach Krötenhof oder wohin gehet. Ganz schön wirds heute gegen 21/2 Uhr herum wegen der lunarischen Kulminazion. -- Deine Schwester solte dabei sein wollen.
93. An Christian Otto.15
[Hof, 7. April 1795]
Ich wolte, mein Soufleur, der lebendige Teufel, hätte mir etwas bessers eingegeben, als heute zum Herold, wo er sein Soufleurloch ge- bauet, zum Fressen zu gehen, (wiewol ichs der Amöne ohne Unhöflich- keit nicht mehr zum 3ten male abschlagen konte,) da ich jezt vol Freude20 und Enthusiasmus bin 1) über die Bücher 2) über deinen ausserordent- lich schönen Brief, wiewol ich ihn ausserordentlich dum gelesen 3) über einen Brief, womit heute Jean Paul seine vierte und lezte Biographie anhob.
94. An die Postmeisterin Wirth in Hof.25
[Nicht abgeschickt?]Hof. d. 8 Apr. 1795 für 2 Fleis-Prämien.
Acht Minuten nach Dato zahlen E. E. gegen diesen Prima-Wechsel an den H. Christoph Wirth oder Ordre 2 Fleis-Prämien. E. E. thun gute Zahlung und stellen es auf Rechnung laut Advis.
Frau Postmeist. Wirth.30
Prima. In Hof.
Fried. Richter
91. An Chriſtian Otto.[64]
[Hof, 3. April 1795. Karfreitag]
Durch eine beſondere Konkatenazion, die ich dir ſagen werde, wurd’ ich heute zwiſchen dem alt- und neuteſtamentlichen Herold nach Zedwiz gezogen, wo ich den jüngſten Spangenberg vorfand. Was ich frage5 oder bitte, iſt: magſt du nicht zu Rentſch, der euch lange erwartet, oder zu H[erold] gehen? Deinen Woldemar bekam ich heute auch.
92. An Chriſtian Otto.
[Hof, 4. April 1795]
Ich wil nachher meinen Bruder ſchicken, damit du mir ſagen läſſeſt,10 ob du — und noch beſſer: ihr — auf Gattendorf oder nach Krötenhof oder wohin gehet. Ganz ſchön wirds heute gegen 2½ Uhr herum wegen der lunariſchen Kulminazion. — Deine Schweſter ſolte dabei ſein wollen.
93. An Chriſtian Otto.15
[Hof, 7. April 1795]
Ich wolte, mein Soufleur, der lebendige Teufel, hätte mir etwas beſſers eingegeben, als heute zum Herold, wo er ſein Soufleurloch ge- bauet, zum Freſſen zu gehen, (wiewol ichs der Amöne ohne Unhöflich- keit nicht mehr zum 3ten male abſchlagen konte,) da ich jezt vol Freude20 und Enthuſiaſmus bin 1) über die Bücher 2) über deinen auſſerordent- lich ſchönen Brief, wiewol ich ihn auſſerordentlich dum geleſen 3) über einen Brief, womit heute Jean Paul ſeine vierte und lezte Biographie anhob.
94. An die Poſtmeiſterin Wirth in Hof.25
[Nicht abgeſchickt?]Hof. d. 8 Apr. 1795 für 2 Fleis-Prämien.
Acht Minuten nach Dato zahlen E. E. gegen dieſen Prima-Wechſel an den H. Christoph Wirth oder Ordre 2 Fleis-Prämien. E. E. thun gute Zahlung und ſtellen es auf Rechnung laut Advis.
Frau Poſtmeiſt. Wirth.30
Prima. In Hof.
Fried. Richter
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[71/0080]
91. An Chriſtian Otto.
[Hof, 3. April 1795. Karfreitag]
Durch eine beſondere Konkatenazion, die ich dir ſagen werde, wurd’
ich heute zwiſchen dem alt- und neuteſtamentlichen Herold nach Zedwiz
gezogen, wo ich den jüngſten Spangenberg vorfand. Was ich frage 5
oder bitte, iſt: magſt du nicht zu Rentſch, der euch lange erwartet, oder
zu H[erold] gehen? Deinen Woldemar bekam ich heute auch.
92. An Chriſtian Otto.
[Hof, 4. April 1795]
Ich wil nachher meinen Bruder ſchicken, damit du mir ſagen läſſeſt, 10
ob du — und noch beſſer: ihr — auf Gattendorf oder nach Krötenhof
oder wohin gehet. Ganz ſchön wirds heute gegen 2½ Uhr herum wegen
der lunariſchen Kulminazion. — Deine Schweſter ſolte dabei ſein
wollen.
93. An Chriſtian Otto. 15
[Hof, 7. April 1795]
Ich wolte, mein Soufleur, der lebendige Teufel, hätte mir etwas
beſſers eingegeben, als heute zum Herold, wo er ſein Soufleurloch ge-
bauet, zum Freſſen zu gehen, (wiewol ichs der Amöne ohne Unhöflich-
keit nicht mehr zum 3ten male abſchlagen konte,) da ich jezt vol Freude 20
und Enthuſiaſmus bin 1) über die Bücher 2) über deinen auſſerordent-
lich ſchönen Brief, wiewol ich ihn auſſerordentlich dum geleſen 3) über
einen Brief, womit heute Jean Paul ſeine vierte und lezte Biographie
anhob.
94. An die Poſtmeiſterin Wirth in Hof. 25
Hof. d. 8 Apr. 1795 für 2 Fleis-Prämien.
Acht Minuten nach Dato zahlen E. E. gegen dieſen Prima-Wechſel
an den H. Christoph Wirth oder Ordre 2 Fleis-Prämien. E. E. thun
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Frau Poſtmeiſt. Wirth. 30
Prima. In Hof.
Fried. Richter
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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:02:06Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:02:06Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 2. Berlin, 1958, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe02_1958/80>, abgerufen am 16.02.2025.
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