Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 3. Berlin, 1959.Stern den höchsten Punkt seines Bogens betrit. -- 3. ist zu lang gesagt. Nun solst du im alten Jahre meine lezten 7 Worte hören. Ich trete10 Vergieb mir ja Geliebter meine Brief-Manier; ich kan nicht Sende mir die Briefe mit deinem wieder. 180. An?20 [Kopie][Weimar, 31. Dez. 1798]Über die Schwelle des neuen Jahrs und das Grab des alten treten. [158]181. An Elisa Feind in Leipzig. [Kopie][Weimar, 31. Dez. 1798]Ich lasse niemand mit mir handeln als mein Gewissen. Dieses bestand25 182. An Karoline Herder. [Nicht abgesandte Fassung][Weimar, 31. Dez. 1798]Ich schicke Ihnen, theuerste holdeste Karoline, 2 neue Aufsäze aus30 Stern den höchſten Punkt ſeines Bogens betrit. — 3. iſt zu lang geſagt. Nun ſolſt du im alten Jahre meine lezten 7 Worte hören. Ich trete10 Vergieb mir ja Geliebter meine Brief-Manier; ich kan nicht Sende mir die Briefe mit deinem wieder. 180. An?20 [Kopie][Weimar, 31. Dez. 1798]Über die Schwelle des neuen Jahrs und das Grab des alten treten. [158]181. An Eliſa Feind in Leipzig. [Kopie][Weimar, 31. Dez. 1798]Ich laſſe niemand mit mir handeln als mein Gewiſſen. Dieſes beſtand25 182. An Karoline Herder. [Nicht abgeſandte Faſſung][Weimar, 31. Dez. 1798]Ich ſchicke Ihnen, theuerſte holdeſte Karoline, 2 neue Aufſäze aus30 <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0152" n="142"/> Stern den höchſten Punkt ſeines Bogens betrit. — 3. iſt zu lang geſagt.<lb/> 4. zu weit und zu kalt. 5. Je algemeiner und abſtrakter Ironien ſind,<lb/> deſto kürzer müſſen ſie ſein. Die Allegorie mit dem E[r]trag iſt zu<lb/> dunkel. Eigentlich gefiel mir nichts beſſer im Apotheker als das was<lb/> ich — herausbringen konte; ich wurde immer geſtört und manches<lb n="5"/> blieb verdekt. Schaff’ ein Ganzes und bringe mehr Menſchen und al-<lb/> gemein Intereſſierendes hinein; und laſſe innen den Cöleſtin ſtehen.<lb/> Über deine Autorſchaft ſagſt du mir kein Wort; zögerſt denn du ſo<lb/> ewig fort? —</p><lb/> <p>Nun ſolſt du im alten Jahre meine lezten 7 Worte hören. Ich trete<lb n="10"/> ſonderbar weg von einem Jahr, das mir ſo viel aus dem Herzen ris;<lb/> und ich trete, nicht ſcheu aber ahnend an den Vorhang des neuen,<lb/> hinter dem meine Parze den Lebensfaden aus Hanf oder Seide, zu<lb/> Stricken oder zu Bandagen ſpint. — Mög’ es dir und allen Deinigen<lb/> ſanft und leuchtend und wie ein Zephyr entflieſſen! Ach wie viel gäb’<lb n="15"/> ich für eine Stunde bei dir! —</p><lb/> <p>Vergieb mir ja Geliebter meine Brief-Manier; ich kan nicht<lb/> anders; aber ich mein’ es gut.</p><lb/> <p>Sende mir die Briefe mit deinem wieder.</p> </div> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>180. An?<lb n="20"/> </head> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Weimar, 31. Dez. 1798]</hi> </dateline><lb/> <p>Über die Schwelle des neuen Jahrs und das Grab des alten treten.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head><note place="left"><ref target="1922_Bd3_158">[158]</ref></note>181. An <hi rendition="#g">Eliſa Feind in Leipzig.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Weimar, 31. Dez. 1798]</hi> </dateline><lb/> <p>Ich laſſe niemand mit mir handeln als mein Gewiſſen. Dieſes beſtand<lb n="25"/> darauf, daß ich 3½ <hi rendition="#aq">L.</hi> ſtat 4 [foderte]. Da ich es gethan: bleibt es<lb/> dabei.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>182. An <hi rendition="#g">Karoline Herder.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Nicht abgeſandte Faſſung]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Weimar, 31. Dez. 1798]</hi> </dateline><lb/> <p>Ich ſchicke Ihnen, theuerſte holdeſte Karoline, 2 neue Aufſäze aus<lb n="30"/> meinen „Briefen“, blos um Sie mit weniger Unhöflichkeit um die<lb/><hi rendition="#g">vorausgegangnen</hi> bitten zu können. Jene ſind für Kinder beſtimt<lb/> und ſtehen, obwohl roher, ſchon in einem Kindertaſchenbuch gedrukt.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [142/0152]
Stern den höchſten Punkt ſeines Bogens betrit. — 3. iſt zu lang geſagt.
4. zu weit und zu kalt. 5. Je algemeiner und abſtrakter Ironien ſind,
deſto kürzer müſſen ſie ſein. Die Allegorie mit dem E[r]trag iſt zu
dunkel. Eigentlich gefiel mir nichts beſſer im Apotheker als das was
ich — herausbringen konte; ich wurde immer geſtört und manches 5
blieb verdekt. Schaff’ ein Ganzes und bringe mehr Menſchen und al-
gemein Intereſſierendes hinein; und laſſe innen den Cöleſtin ſtehen.
Über deine Autorſchaft ſagſt du mir kein Wort; zögerſt denn du ſo
ewig fort? —
Nun ſolſt du im alten Jahre meine lezten 7 Worte hören. Ich trete 10
ſonderbar weg von einem Jahr, das mir ſo viel aus dem Herzen ris;
und ich trete, nicht ſcheu aber ahnend an den Vorhang des neuen,
hinter dem meine Parze den Lebensfaden aus Hanf oder Seide, zu
Stricken oder zu Bandagen ſpint. — Mög’ es dir und allen Deinigen
ſanft und leuchtend und wie ein Zephyr entflieſſen! Ach wie viel gäb’ 15
ich für eine Stunde bei dir! —
Vergieb mir ja Geliebter meine Brief-Manier; ich kan nicht
anders; aber ich mein’ es gut.
Sende mir die Briefe mit deinem wieder.
180. An? 20
[Weimar, 31. Dez. 1798]
Über die Schwelle des neuen Jahrs und das Grab des alten treten.
181. An Eliſa Feind in Leipzig.
[Weimar, 31. Dez. 1798]
Ich laſſe niemand mit mir handeln als mein Gewiſſen. Dieſes beſtand 25
darauf, daß ich 3½ L. ſtat 4 [foderte]. Da ich es gethan: bleibt es
dabei.
182. An Karoline Herder.
[Weimar, 31. Dez. 1798]
Ich ſchicke Ihnen, theuerſte holdeſte Karoline, 2 neue Aufſäze aus 30
meinen „Briefen“, blos um Sie mit weniger Unhöflichkeit um die
vorausgegangnen bitten zu können. Jene ſind für Kinder beſtimt
und ſtehen, obwohl roher, ſchon in einem Kindertaſchenbuch gedrukt.
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(2016-11-22T15:05:42Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:05:42Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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