Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 3. Berlin, 1959.Es Sie ist problematisch meine Reise nach Leipzig, wo alles -- Über Fichte's Wahnsin mündlich oder gedrukt! -- [199]Lebe froh, mein Paul, frage dich immer, was du woltest wenn keine Richter 242. An Buchdrucker Burmester in Leipzig. Weimar d. 12 Apr. 99.Ew. WohlEdelgebohren werden von mir ersucht, mir so viele10 Jean Paul Fr. Richter *242a. An Leo von Seckendorff in Berlin. Weimar d. 13 Apr. 99.Sie können, lieber Seckendorf, die Bitte nicht errathen, die Ihnen20 Die Bedingungen seines Verhältnisses, wenn Ihr H. Vater die Ich brauche Ihnen nicht zu sagen: leben Sie wohl! In einem Es 〈Sie〉 iſt problematiſch meine Reiſe nach Leipzig, wo alles — Über Fichte’s Wahnſin mündlich oder gedrukt! — [199]Lebe froh, mein Paul, frage dich immer, was du wolteſt wenn keine Richter 242. An Buchdrucker Burmeſter in Leipzig. Weimar d. 12 Apr. 99.Ew. WohlEdelgebohren werden von mir erſucht, mir ſo viele10 Jean Paul Fr. Richter *242a. An Leo von Seckendorff in Berlin. Weimar d. 13 Apr. 99.Sie können, lieber Seckendorf, die Bitte nicht errathen, die Ihnen20 Die Bedingungen ſeines Verhältniſſes, wenn Ihr H. Vater die Ich brauche Ihnen nicht zu ſagen: leben Sie wohl! In einem <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <pb facs="#f0194" n="180"/> <p>Es 〈Sie〉 iſt problematiſch meine Reiſe nach Leipzig, wo alles<lb/> Bude iſt, höchſtens eine buchhändleriſche. —</p><lb/> <p>— Über Fichte’s <hi rendition="#g">Wahnſin</hi> mündlich oder gedrukt! —</p><lb/> <p><note place="left"><ref target="1922_Bd3_199">[199]</ref></note>Lebe froh, mein Paul, frage dich immer, was du wolteſt wenn keine<lb/> Menſchen um dich ſtänden. Nim das Leben zugleich <hi rendition="#g">gröſſer</hi> und<lb n="5"/> <hi rendition="#g">froher</hi>!</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Richter</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>242. An <hi rendition="#g">Buchdrucker Burmeſter in Leipzig.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Weimar</hi> d. 12 Apr. 99.</hi> </dateline><lb/> <p>Ew. WohlEdelgebohren werden von mir erſucht, mir ſo viele<lb n="10"/> Bogen als von meinen <hi rendition="#g">Briefen</hi> abgedrukt ſind, zur Durchſicht zu-<lb/> zuſenden. Auch bitt’ ich Sie um die Beſtimmung über das Ende des<lb/> Druks, das hoff’ ich in die Meſſe fält. Melden Sie gütig, wenn Sie<lb/> H. Heinſius früher ſchreiben oder begegnen als ich, daß ich die freu-<lb/> digſte Zufriedenheit mit ſeiner Einrichtung des Druks und Formates<lb n="15"/> habe. — Leben Sie wohl!</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Jean Paul Fr. Richter</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>*242<hi rendition="#aq">a.</hi> An <hi rendition="#g">Leo von Seckendorff in Berlin.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Weimar</hi> d. 13 Apr. 99.</hi> </dateline><lb/> <p>Sie können, lieber Seckendorf, die Bitte nicht errathen, die Ihnen<lb n="20"/> ſo viele Meilen weit nachläuft. — Fr. von Kalb ſprach mit Ihnen von<lb/> einem Jüngling, der gern der Sekretair Ihres H. Vaters ſein möchte.<lb/> Es iſt mein Bruder. Was ich als der ſeinige von ihm ſagen darf, iſt<lb/> daß er ſchon ½ Jahr Jurisprudenz ſtudiert hat — daß er deutſche<lb/> und franzöſiſche Kallygraphie, die Fertigkeit in beiden Sprachen und<lb n="25"/> ſogar (wenn der Staat mit alten Römern und Griechen noch Ver-<lb/> hältniſſe bekäme) in den Sprachen dieſer Völker und die gewöhnlichen<lb/> Auxiliar-Wiſſenſchaften der Schule und Lebens-Gewandheit beſizt.<lb/> Was ihm noch fehlt, iſt eben das, was ich durch Sie jezt ſuche — ein<lb/> Sekretariat oder ein gebahnter Weg des Lebens.<lb n="30"/> </p> <p>Die Bedingungen ſeines Verhältniſſes, wenn Ihr H. Vater die<lb/> Güte hätte, ſie zu machen, würden mich gewis nichts koſten als einen<lb/> Brief, der das Ja enthielte. — Ich bitte Sie um frühe Antwort.</p><lb/> <p>Ich brauche Ihnen nicht zu ſagen: leben Sie wohl! In einem<lb/> architektoniſchen Univerſum wie Berlin vorſtelt mus man jede Freude<lb n="35"/> </p> </div> </body> </text> </TEI> [180/0194]
Es 〈Sie〉 iſt problematiſch meine Reiſe nach Leipzig, wo alles
Bude iſt, höchſtens eine buchhändleriſche. —
— Über Fichte’s Wahnſin mündlich oder gedrukt! —
Lebe froh, mein Paul, frage dich immer, was du wolteſt wenn keine
Menſchen um dich ſtänden. Nim das Leben zugleich gröſſer und 5
froher!
[199]
Richter
242. An Buchdrucker Burmeſter in Leipzig.
Weimar d. 12 Apr. 99.
Ew. WohlEdelgebohren werden von mir erſucht, mir ſo viele 10
Bogen als von meinen Briefen abgedrukt ſind, zur Durchſicht zu-
zuſenden. Auch bitt’ ich Sie um die Beſtimmung über das Ende des
Druks, das hoff’ ich in die Meſſe fält. Melden Sie gütig, wenn Sie
H. Heinſius früher ſchreiben oder begegnen als ich, daß ich die freu-
digſte Zufriedenheit mit ſeiner Einrichtung des Druks und Formates 15
habe. — Leben Sie wohl!
Jean Paul Fr. Richter
*242a. An Leo von Seckendorff in Berlin.
Weimar d. 13 Apr. 99.
Sie können, lieber Seckendorf, die Bitte nicht errathen, die Ihnen 20
ſo viele Meilen weit nachläuft. — Fr. von Kalb ſprach mit Ihnen von
einem Jüngling, der gern der Sekretair Ihres H. Vaters ſein möchte.
Es iſt mein Bruder. Was ich als der ſeinige von ihm ſagen darf, iſt
daß er ſchon ½ Jahr Jurisprudenz ſtudiert hat — daß er deutſche
und franzöſiſche Kallygraphie, die Fertigkeit in beiden Sprachen und 25
ſogar (wenn der Staat mit alten Römern und Griechen noch Ver-
hältniſſe bekäme) in den Sprachen dieſer Völker und die gewöhnlichen
Auxiliar-Wiſſenſchaften der Schule und Lebens-Gewandheit beſizt.
Was ihm noch fehlt, iſt eben das, was ich durch Sie jezt ſuche — ein
Sekretariat oder ein gebahnter Weg des Lebens. 30
Die Bedingungen ſeines Verhältniſſes, wenn Ihr H. Vater die
Güte hätte, ſie zu machen, würden mich gewis nichts koſten als einen
Brief, der das Ja enthielte. — Ich bitte Sie um frühe Antwort.
Ich brauche Ihnen nicht zu ſagen: leben Sie wohl! In einem
architektoniſchen Univerſum wie Berlin vorſtelt mus man jede Freude 35
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(2016-11-22T15:05:42Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:05:42Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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