Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 3. Berlin, 1959.fürchten, obwohl nicht, wenn sie zu handeln hat. -- Doch weist du, d. 20. Aug.5 Was es gewesen wäre, sei es nur vorbei! Eben send' ich den ersten Band des Titans und das 1. Bändgen in Über die Corday komt in den historischen Berl[iner] Kalender ein Schlichtegrol sagte mir, daß dein Brief an Fichte gedrukt werde.20 -- Ach mein Heinrich, mir ist doch als wenn ich nicht recht an dich Richter 310. An Christian Otto. An dich. Weimar d. 22 Aug. 99 [Donnerstag].35Könt' es sich denn herlicher treffen? -- Am Sontag fahr' ich mit 15*
fürchten, obwohl nicht, wenn ſie zu handeln hat. — Doch weiſt du, d. 20. Aug.5 Was es geweſen wäre, ſei es nur vorbei! Eben ſend’ ich den erſten Band des Titans und das 1. Bändgen in Über die Corday komt in den hiſtoriſchen Berl[iner] Kalender ein Schlichtegrol ſagte mir, daß dein Brief an Fichte gedrukt werde.20 — Ach mein Heinrich, mir iſt doch als wenn ich nicht recht an dich Richter 310. An Chriſtian Otto. An dich. Weimar d. 22 Aug. 99 [Donnerstag].35Könt’ es ſich denn herlicher treffen? — Am Sontag fahr’ ich mit 15*
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fürchten, obwohl nicht, wenn ſie zu handeln hat. — Doch weiſt du,
daß ich dich zugleich liebe und verehre; wie könt’ ich fehlen gegen dich?
— Zuweilen lieſſ’ ich drei Möglichkeiten alternieren oder votieren,
Reiſen — Schreiben — Kränklichſein —
d. 20. Aug. 5
Was es geweſen wäre, ſei es nur vorbei!
Eben ſend’ ich den erſten Band des Titans und das 1. Bändgen in
den Druk, und mit Furcht, da leider jeder ausſpringende Winkel im
Menſchen, der den Strom breiter bettet, einen einſpringenden findet
oder macht. Um nicht die Weiber und Kritiker durch Extrablätter aus 10
der Hiſtorie zu jagen, bau’ ich jedem Tomus ein dünnes Bändgen an,
wo ich nichts mache als Spas und vorher wenigen; wer wil mir dan
in meinem Hausrecht etwas anhaben? Sag’ es! —
Über die Corday komt in den hiſtoriſchen Berl[iner] Kalender ein
Epitaphium von mir, das mich zwar das ekelhafte Nachſchlagen in 15
den durch Blutflecke unleſerlichen Tag- oder Nachtbüchern der Revo-
luzion koſtete — denn ſeit einigen Jahren ſuch’ ich immer weniger von
ihr zu wiſſen und es glükt — das aber für mein Herz ein erhebendes
Poſtament wurde.
Schlichtegrol ſagte mir, daß dein Brief an Fichte gedrukt werde. 20
Gott und dir ſei Dank! In Jena trugen ſie ihn herum als Trophäe
und Ehrenbogen, der dieſe Philiſter doch erſchlägt. Aber ich hoffe, du
giebſt ihn mit Zuſäzen.
— Ach mein Heinrich, mir iſt doch als wenn ich nicht recht an dich
ſchreiben könte, bis ich weis, warum deine ſchöne Seele ſchweigt — — 25
Hätt’ ich dich nur geſehen! Vor dem Sehen kent man nichts — Und
hätteſt du mich geſehen! Du wüſteſt dan heilig-gewis, daß ich meine
Geliebten nichts könte als — lieben; und daß ich recht herzlich liebe,
welches das einzige Wahre iſt, was man von mir aus meinen Büchern
ſchlieſſen kan; denn ſonſt wil es in der That nicht viel ſagen, wie ich dir 30
einmal mündlich beweiſen wil. — Dein Herz ſchlage leicht, wie eine
Aetherwelle, mein Theuerer, Theuerer! Und verlas mich nicht,
Heinrich!
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310. An Chriſtian Otto.
An dich.Weimar d. 22 Aug. 99 [Donnerstag]. 35
Könt’ es ſich denn herlicher treffen? — Am Sontag fahr’ ich mit
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Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:05:42Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:05:42Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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