Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 3. Berlin, 1959.La Bonne that ich nur den Vorschlag, ohne etwas von der Gegen- Kotzebue wohnt hier -- M[ein] Johannitterbier?? -- Lies den Vielleicht send' ich mein "Realblat" zugleich mit einem dicken entsez- 330. An Heinrich Kühner in Hildburghausen. Weimar d. 21. Okt. 99.15Von uns kan kein Hayden 7 lezte Worte in Musik sezen, sondern Der Himmel belohne Ihr Leben, das so schön wirkt. Ich liebe Sie25 J. P. F. Richter Ihre Elevin gefället jedem wie mir. Herder wurde, bei dem ersten 331. An Superintendent Hohnbaum in Rodach. Weimar d. 21. Okt. 99.[265]Lieber Wort- aber nicht Tauf- und Freundschaftsbund-Brüchiger! La Bonne that ich nur den Vorſchlag, ohne etwas von der Gegen- Kotzebue wohnt hier — M[ein] Johannitterbier?? — Lies den Vielleicht ſend’ ich mein „Realblat“ zugleich mit einem dicken entſez- 330. An Heinrich Kühner in Hildburghauſen. Weimar d. 21. Okt. 99.15Von uns kan kein Hayden 7 lezte Worte in Muſik ſezen, ſondern Der Himmel belohne Ihr Leben, das ſo ſchön wirkt. Ich liebe Sie25 J. P. F. Richter Ihre Elevin gefället jedem wie mir. Herder wurde, bei dem erſten 331. An Superintendent Hohnbaum in Rodach. Weimar d. 21. Okt. 99.[265]Lieber Wort- aber nicht Tauf- und Freundſchaftsbund-Brüchiger! <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0258" n="242"/><hi rendition="#aq">La Bonne</hi> that ich nur den Vorſchlag, ohne etwas von der Gegen-<lb/> wärtigen zu ſagen — ſie ſchlugs ab, eine <hi rendition="#aq">Ham[burgerin]</hi> machte ſchon<lb/> ihre Zahl über[vol —] ich gab ihr den Brief der Mutter, ſagte ſie iſt<lb/> ſchon da — brachte ſie und erzwangs durch Liſt und Gewalt. Hätte<lb/> man brieflich gefragt: ſo hätte ſie [es] verneint. —<lb n="5"/> </p> <p>Kotzebue wohnt hier — M[ein] Johannitterbier?? — Lies den<lb/> ſchönen Roman Maria Müller — Die <hi rendition="#aq">Aurora</hi> komt erſt 1801 heraus<lb/> — In <hi rendition="#aq">Herders</hi> Hauſe fiel mir die Mutter um den Hals, des Sohnes<lb/> wegen; die Umarmung gehört aber <hi rendition="#aq">Emanuel.</hi> — Grüſſe meine<lb/> geliebte Sophie und Friederike. — Schicke alles bald zurük und lebe<lb n="10"/> freudig, Lieber.</p><lb/> <p>Vielleicht ſend’ ich mein „Realblat“ zugleich mit einem dicken entſez-<lb/> lich dummen Mſpte des ſtebner Pfarrers; halte alſo dieſes für nichts.</p> </div> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>330. An <hi rendition="#g">Heinrich Kühner in Hildburghauſen.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Weimar</hi> d. 21. Okt. 99.</hi> </dateline> <lb n="15"/> <p>Von uns kan kein <hi rendition="#aq">Hayden</hi> 7 lezte Worte in Muſik ſezen, ſondern<lb/> höchſtens 7 erſte — wir verloren uns ſchweigend von einander. Aber<lb/> auf meiner ganzen Heimreiſe, geliebter Kühnert [!], dacht’ ich in der<lb/> Nachbarſchaft Ihres pädagogiſchen Kunſtwerks immer an Sie — eine<lb/> ſolche Schülerin erinnert immer an den Lehrer und iſt ihre und ſeine<lb n="20"/> Lobrednerin zugleich. Ich liebe Sie recht ſehr, Lieber, erſtlich weil ich<lb/> Sie geſehen und zweitens weil ich das holde Medaillon, meine<lb/> Schweſter <hi rendition="#aq">Auguste,</hi> deren zarte Sitlichkeit ihren unbefangnen<lb/> Jahren vorreift, mitgenommen habe.</p><lb/> <p>Der Himmel belohne Ihr Leben, das ſo ſchön wirkt. Ich liebe Sie<lb n="25"/> recht innig. Grüſſen Sie den guten lieben <hi rendition="#aq">Engelhardt.</hi> —</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">J. P. F. Richter</hi> </salute> </closer><lb/> <postscript> <p>Ihre Elevin gefället jedem wie mir. <hi rendition="#aq">Herder</hi> wurde, bei dem erſten<lb/> Sehen, ihr Grosvater, gab ihr die Frau zur Grosmutter und die Tochter<lb/> zur Tante; vor der Hand kan ſie ſich mit den 4 kanoniſchen Ver-<lb n="30"/> wandten begnügen.</p> </postscript> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>331. An <hi rendition="#g">Superintendent Hohnbaum in Rodach.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Weimar</hi> d. 21. Okt. 99.</hi> </dateline><lb/> <p><note place="left"><ref target="1922_Bd3_265">[265]</ref></note>Lieber Wort- aber nicht Tauf- und Freundſchaftsbund-Brüchiger!<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [242/0258]
La Bonne that ich nur den Vorſchlag, ohne etwas von der Gegen-
wärtigen zu ſagen — ſie ſchlugs ab, eine Ham[burgerin] machte ſchon
ihre Zahl über[vol —] ich gab ihr den Brief der Mutter, ſagte ſie iſt
ſchon da — brachte ſie und erzwangs durch Liſt und Gewalt. Hätte
man brieflich gefragt: ſo hätte ſie [es] verneint. — 5
Kotzebue wohnt hier — M[ein] Johannitterbier?? — Lies den
ſchönen Roman Maria Müller — Die Aurora komt erſt 1801 heraus
— In Herders Hauſe fiel mir die Mutter um den Hals, des Sohnes
wegen; die Umarmung gehört aber Emanuel. — Grüſſe meine
geliebte Sophie und Friederike. — Schicke alles bald zurük und lebe 10
freudig, Lieber.
Vielleicht ſend’ ich mein „Realblat“ zugleich mit einem dicken entſez-
lich dummen Mſpte des ſtebner Pfarrers; halte alſo dieſes für nichts.
330. An Heinrich Kühner in Hildburghauſen.
Weimar d. 21. Okt. 99. 15
Von uns kan kein Hayden 7 lezte Worte in Muſik ſezen, ſondern
höchſtens 7 erſte — wir verloren uns ſchweigend von einander. Aber
auf meiner ganzen Heimreiſe, geliebter Kühnert [!], dacht’ ich in der
Nachbarſchaft Ihres pädagogiſchen Kunſtwerks immer an Sie — eine
ſolche Schülerin erinnert immer an den Lehrer und iſt ihre und ſeine 20
Lobrednerin zugleich. Ich liebe Sie recht ſehr, Lieber, erſtlich weil ich
Sie geſehen und zweitens weil ich das holde Medaillon, meine
Schweſter Auguste, deren zarte Sitlichkeit ihren unbefangnen
Jahren vorreift, mitgenommen habe.
Der Himmel belohne Ihr Leben, das ſo ſchön wirkt. Ich liebe Sie 25
recht innig. Grüſſen Sie den guten lieben Engelhardt. —
J. P. F. Richter
Ihre Elevin gefället jedem wie mir. Herder wurde, bei dem erſten
Sehen, ihr Grosvater, gab ihr die Frau zur Grosmutter und die Tochter
zur Tante; vor der Hand kan ſie ſich mit den 4 kanoniſchen Ver- 30
wandten begnügen.
331. An Superintendent Hohnbaum in Rodach.
Weimar d. 21. Okt. 99.
Lieber Wort- aber nicht Tauf- und Freundſchaftsbund-Brüchiger!
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(2016-11-22T15:05:42Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:05:42Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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