Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 4. Berlin, 1960.Matin bei dem Bedienten Händrichs -- 2) und eine Glasbouteille[110] Jezt am Schreibetisch fassen mich auf einmal die unsichtbaren10 Meine Caroline grüsset und wünschet Sie herzlich. Unser Wieder- Richter 176. An Emanuel.20 Meiningen d. 15. Aug. 1801.Mein bester E- und Immanuel! Zuerst bitt' ich Sie als meinen Unsere doppelten Reisen haben das Übel, daß jeder mit seiner in 7 Jean Paul Briefe. IV.
Matin bei dem Bedienten Händrichs — 2) und eine Glasbouteille[110] Jezt am Schreibetiſch faſſen mich auf einmal die unſichtbaren10 Meine Caroline grüſſet und wünſchet Sie herzlich. Unſer Wieder- Richter 176. An Emanuel.20 Meiningen d. 15. Aug. 1801.Mein beſter E- und Immanuel! Zuerſt bitt’ ich Sie als meinen Unſere doppelten Reiſen haben das Übel, daß jeder mit ſeiner in 7 Jean Paul Briefe. IV.
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Matin bei dem Bedienten Händrichs — 2) und eine Glasbouteille
und 3) einen Stok bei dem Kämmerier fodern laſſen, um es auf Ihren
Wagen zu werfen 4) und daß Sie gütig dem Kämmerier, der meinen
Mantelſak dem nächſten Pferde oder Menſchenrücken aufpacken ſol,
ſeine Zimmermiethe, die ich ihm heute nicht unter das Dekbette 5
ſchieben wolte, auf daſſelbe legen laſſen, und 5) dem Kelner eine
Wenigkeit abreichen und 6) daß Sie zwei Briefe von Caroline an
mich, die mich dort wahrſcheinlich ſuchen, in Ihre Taſche ſtecken und
7. daß Sie ſo viele Bitten vergeben.
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Jezt am Schreibetiſch faſſen mich auf einmal die unſichtbaren 10
Ketten der Muſen wieder an, die mich auf keinen Berg hinauflaſſen
als auf den Muſenberg; ſo gern ich auch den himliſchen Himmel und
die erhabene Liebenſteiner Erde neben Ihnen und den zwei ſchönen
und leidenden Schweſtern-Augenpaaren genieſſen möchte, die ich
recht warm grüſſe. 15
Meine Caroline grüſſet und wünſchet Sie herzlich. Unſer Wieder-
ſehen war unſere zweite Kopulazion. Bleiben Sie froh unter den
Guten, ſo wie Sie gut bleiben unter den Frohen! —
Richter
176. An Emanuel. 20
Meiningen d. 15. Aug. 1801.
Mein beſter E- und Immanuel! Zuerſt bitt’ ich Sie als meinen
Kriegs- und Friedenszahlmeiſter, meinem Rendanten — der mir
nichts rent〈d〉iert — 20 fl. rh. zu ſchicken, die er dem bayreuth.
Aſſiſtierten geſchenkt. Meine Rechnung mus gros ſein. Sehen wir 25
uns — hier oder dort — ſo wird ſie berichtigt. Können Sie mit keiner
königl. Verſchreibung auf die oſtpreuſſ. Provinzen à 500 fl. etwas
machen? Die coupons werden in Kaſſel gezahlt. —
Unſere doppelten Reiſen haben das Übel, daß jeder mit ſeiner in
die andere zu treffen fürchtet. Das mus aber ſo vermieden werden, 30
daß Sie mir — da ich kan wenn ich wil — ſchreiben, wenn Sie
kommen und ſchreiben, wenn Sie überhaupt zu Hauſe ſind. Denn
8 Tage wäre mein längſtes Bleiben und wäre auch ein langes, da
ich in B[ayreuth] kein Verlaufen in 100 Gaſſen und 1000 Stuben zu
befürchten habe. Die Ehe überwächſet mich immer einſamer mit 35
ihrem Blütengeſträuch. Sonſt ertrug ich die geſellige Leere — die
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7 Jean Paul Briefe. IV.
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(2016-11-22T15:08:29Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:08:29Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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