Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 4. Berlin, 1960.Kuph bei Rabenhorst 1801" sind von ihm. Ich und das Schlegelsche Welche reiche frühlingswarme, eine Welt nach der andern ge- Antworte mir bald, Lieber! Freudig hör' ich, wie glüklich du und20 J. P. F. Richter Ich habe mehr nach dem Porto als Werthe aus dem Mspt gewählt. [119] 194. An Böttiger. Meiningen d. 5. Okt. 1801.Eilig schick' ich Ihnen, gütiger Freund, den Lichtenbergschen Nachlas30 Kuph bei Rabenhorſt 1801“ ſind von ihm. Ich und das Schlegelſche Welche reiche frühlingswarme, eine Welt nach der andern ge- Antworte mir bald, Lieber! Freudig hör’ ich, wie glüklich du und20 J. P. F. Richter Ich habe mehr nach dem Porto als Werthe aus dem Mſpt gewählt. [119] 194. An Böttiger. Meiningen d. 5. Okt. 1801.Eilig ſchick’ ich Ihnen, gütiger Freund, den Lichtenbergſchen Nachlas30 <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0112" n="106"/> Kuph bei Rabenhorſt 1801“ ſind von ihm. Ich und das Schlegelſche<lb/><hi rendition="#aq">Stylisticum</hi> haben ihn ein wenig verdorben; aber die Zeit wird ſeine<lb/> Sonnenflecken — nicht einmal Mondsflecken ſinds — aus ihm weg-<lb/> ſcheuern. Das Werk iſt — auſſer der 2 Bogen langen Vorrede,<lb/> 140 Seiten lang; kleine kurze Fakta ſind bei ihm nur der Boden ſeiner<lb n="5"/> ſatiriſchen Erupzionen. Eine Vorrede kan ich — da er zu oft gegen<lb/> meine Überzeugung und nach den beiden <hi rendition="#aq">magistris sen[ten]tiarum,</hi><lb/> den Schlegeln, ſpricht — nicht dazu machen wie ich anfangs gewünſcht<lb/> hatte; aber im Merkur mach’ ich auf mein Wort Auszüge aus den<lb/> „<hi rendition="#g">Blättern</hi>“ und das Publikum aufmerkſam auf dieſen Kraft-Geiſt.<lb n="10"/> Er hat noch geſchrieben: <hi rendition="#aq">Cononis Narrationes L. ex Photii Biblio-<lb/> theca edidit etc. Arnold. Kanne.</hi> 1798. Ich ſende dir im Vertrauen<lb/> auf deine Verſchwiegenheit und Güte ſeine beiden Briefe an mich. Ich<lb/><note place="left"><ref target="1922_Bd4_121">[121]</ref></note>hoffe, daß du mit allen dieſen Gründen <hi rendition="#aq">Voß</hi> für ihn gewinſt. 200 rtl.<lb/> iſt doch das Wenigſte was man Marktgeld für dieſen Silberfaſan<lb n="15"/> fodern kan. Ich mus einen ſo reichen Geiſt aus der Preſſe des Schik-<lb/> ſals ziehen.</p><lb/> <p>Welche reiche frühlingswarme, eine Welt nach der andern ge-<lb/> bährende Zeit trit jezt ihre ſaturniniſche Regierung an!</p><lb/> <p>Antworte mir bald, Lieber! Freudig hör’ ich, wie glüklich du und<lb n="20"/> deine zweite Seele iſt, die nie glüklich genug ſein kan. Um dieſes Glük<lb/> zu ſehen und zu genieſſen und euch auch eines zu zeigen und meiner<lb/> Frau ein unendliches zu geben, komm ich wohl bald einmal nach<lb/><hi rendition="#aq">Leipzig.</hi> Grüſſe, aber ſchilt deine Frau, die ſo ſelten und kurz meiner<lb/> Vielſchreiberin antwortet. Grüſſe Oertel recht. Lebe wohl!<lb n="25"/> </p> <closer> <salute> <hi rendition="#right">J. P. F. Richter</hi> </salute> </closer><lb/> <postscript> <p>Ich habe mehr nach dem Porto als Werthe aus dem Mſpt gewählt.</p> </postscript> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head><note place="left"><ref target="1922_Bd4_119">[119]</ref></note> 194. An <hi rendition="#g">Böttiger.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Meiningen</hi> d. 5. Okt. 1801.</hi> </dateline><lb/> <p>Eilig ſchick’ ich Ihnen, gütiger Freund, den Lichtenbergſchen Nachlas<lb n="30"/> und meinen Dank. Die andern Bücher, mit deren Wünſchen ich Sie<lb/> geplagt, hab’ ich ſchon bekommen. Hier hat man freilich wenig andere<lb/> Bücher als die man ſelber ſchreibt. — Meine Geſchichte und meine<lb/> Fragen in einem andern Briefe! — In <hi rendition="#aq">Bayreuth</hi> und in <hi rendition="#aq">Cassel</hi> war<lb/> ich mit meiner Frau; in lezterem wird Wilhelms Höhe noch durch<lb n="35"/> </p> </div> </body> </text> </TEI> [106/0112]
Kuph bei Rabenhorſt 1801“ ſind von ihm. Ich und das Schlegelſche
Stylisticum haben ihn ein wenig verdorben; aber die Zeit wird ſeine
Sonnenflecken — nicht einmal Mondsflecken ſinds — aus ihm weg-
ſcheuern. Das Werk iſt — auſſer der 2 Bogen langen Vorrede,
140 Seiten lang; kleine kurze Fakta ſind bei ihm nur der Boden ſeiner 5
ſatiriſchen Erupzionen. Eine Vorrede kan ich — da er zu oft gegen
meine Überzeugung und nach den beiden magistris sen[ten]tiarum,
den Schlegeln, ſpricht — nicht dazu machen wie ich anfangs gewünſcht
hatte; aber im Merkur mach’ ich auf mein Wort Auszüge aus den
„Blättern“ und das Publikum aufmerkſam auf dieſen Kraft-Geiſt. 10
Er hat noch geſchrieben: Cononis Narrationes L. ex Photii Biblio-
theca edidit etc. Arnold. Kanne. 1798. Ich ſende dir im Vertrauen
auf deine Verſchwiegenheit und Güte ſeine beiden Briefe an mich. Ich
hoffe, daß du mit allen dieſen Gründen Voß für ihn gewinſt. 200 rtl.
iſt doch das Wenigſte was man Marktgeld für dieſen Silberfaſan 15
fodern kan. Ich mus einen ſo reichen Geiſt aus der Preſſe des Schik-
ſals ziehen.
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Welche reiche frühlingswarme, eine Welt nach der andern ge-
bährende Zeit trit jezt ihre ſaturniniſche Regierung an!
Antworte mir bald, Lieber! Freudig hör’ ich, wie glüklich du und 20
deine zweite Seele iſt, die nie glüklich genug ſein kan. Um dieſes Glük
zu ſehen und zu genieſſen und euch auch eines zu zeigen und meiner
Frau ein unendliches zu geben, komm ich wohl bald einmal nach
Leipzig. Grüſſe, aber ſchilt deine Frau, die ſo ſelten und kurz meiner
Vielſchreiberin antwortet. Grüſſe Oertel recht. Lebe wohl! 25
J. P. F. Richter
Ich habe mehr nach dem Porto als Werthe aus dem Mſpt gewählt.
194. An Böttiger.
Meiningen d. 5. Okt. 1801.
Eilig ſchick’ ich Ihnen, gütiger Freund, den Lichtenbergſchen Nachlas 30
und meinen Dank. Die andern Bücher, mit deren Wünſchen ich Sie
geplagt, hab’ ich ſchon bekommen. Hier hat man freilich wenig andere
Bücher als die man ſelber ſchreibt. — Meine Geſchichte und meine
Fragen in einem andern Briefe! — In Bayreuth und in Cassel war
ich mit meiner Frau; in lezterem wird Wilhelms Höhe noch durch 35
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Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:08:29Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:08:29Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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