Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 4. Berlin, 1960.Ihr Schiksal sei Ihnen ähnlich -- heiter, freundlich und hold! Richter Ahlefeld erwiedert alle Grüsse. [Adr.] Frau B. v. Hastfer in der Gypsgasse No. 12. 11. An Christian Otto in Bayreuth.5 Berlin d. 24 Okt. 1800 [Freitag].Lieber! Nur einige Worte aus dem Saus und Braus. Vor drei Dum handelte die Kalb (das Geld gehört zu einer weiblichen Ihr Schikſal ſei Ihnen ähnlich — heiter, freundlich und hold! Richter Ahlefeld erwiedert alle Grüſſe. [Adr.] Frau B. v. Hastfer in der Gypsgaſſe No. 12. 11. An Chriſtian Otto in Bayreuth.5 Berlin d. 24 Okt. 1800 [Freitag].Lieber! Nur einige Worte aus dem Saus und Braus. Vor drei Dum handelte die Kalb (das Geld gehört zu einer weiblichen <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <pb facs="#f0013" n="8"/> <p>Ihr Schikſal ſei Ihnen ähnlich — heiter, freundlich und hold!</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Richter</hi> </salute> </closer><lb/> <postscript> <p><hi rendition="#aq">Ahlefeld</hi> erwiedert alle Grüſſe.</p> </postscript><lb/> <trailer> <address> <addrLine>[Adr.] Frau <hi rendition="#aq">B. v. Hastfer</hi> in der Gypsgaſſe <hi rendition="#aq">No.</hi> 12.</addrLine> </address> </trailer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>11. An <hi rendition="#g">Chriſtian Otto in Bayreuth.</hi><lb n="5"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Berlin</hi> d. 24 Okt. 1800 [Freitag].</hi> </dateline><lb/> <p>Lieber! Nur einige Worte aus dem Saus und Braus. Vor drei<lb/> Wochen jezt abends kam ich hier an. Ich und <hi rendition="#aq">Ahlefeldt</hi> leben wie<lb/> jugendliche Muſenſöhne in Waffenbrüderſchaft des Eſſens und Aus-<lb/> gehens; wir haben Einen Bedienten, der alles kan und thut; durch<lb n="10"/> ſeine Thür läſſet er mir Morgenſonne, ich ihm durch dieſelbe Abend-<lb/> ſonne zukommen. Ein Garten umgiebt uns. (Deine Briefe bekam ich<lb/> alle) — <hi rendition="#aq">A.</hi> behandelt mich mit Zartheit und weiblicher Schonung und<lb/><note place="left"><ref target="1922_Bd4_11">[11]</ref></note>Geduld; denn jezt iſt mit mir ſchwer auszukommen. Ich wil dir doch<lb/> einige nennen, bei denen ich zum Thee oder Eſſen war — Fräul. v. Hake<lb n="15"/> (treflicher Karakter) — Fr. (bedeut[et] Frau) <hi rendition="#aq">v. Scheve</hi> — Fr.<lb/><hi rendition="#aq">v. Boye</hi> — der berühmte <hi rendition="#aq">Herz</hi> und deſſen groſſe gelehrte Frau<lb/> — <hi rendition="#aq">Mdme Bernhard</hi> — der ſchlegelſche <hi rendition="#aq">Bernhardi,</hi> der mich oft<lb/> beſucht — Buchhändler <hi rendition="#aq">Sander</hi> (ſchöne Frau) — <hi rendition="#aq">Mdme Clausius</hi> —<lb/> Miniſter <hi rendition="#aq">v. Alvensleben</hi> (3mal da diniert; er gab mir ſein Mſpt über<lb n="20"/> das 18 Jahrh[undert] das ſehr gut iſt) — Fr. <hi rendition="#aq">v. Hastfer</hi> — Geheim<lb/> Rath <hi rendition="#aq">Maier</hi> (3 herliche Töchterlein) — Kriegsrath <hi rendition="#aq">Zoelner —<lb/> Matzdorf</hi> — ein Kränzgen bei Kriegsrath <hi rendition="#aq">Brandhorst</hi> — Lieutenant<lb/><hi rendition="#aq">Faber</hi> — Kriegsrath <hi rendition="#aq">Müchler</hi> (herliche Frau) ꝛc. Und was lernt’ ich<lb/> nicht kennen? 3 Himmelsgeſichter müſſen genant werden, <hi rendition="#aq">Schmuker,<lb n="25"/> Stubenrauch, v. Berg</hi> (Mutter und Tochter, erleſene Weſen) — Dan<lb/><hi rendition="#aq">Teller, Klein</hi> aus Halle, <hi rendition="#aq">Schleiermacher</hi> ꝛc. aber wozu die leere Liſte?<lb/> — Ich werde auf den Händen getragen, die ſonſt andere küſſen. —<lb/> Die <hi rendition="#aq">Berlepsch</hi> iſt wieder zurük; komt wahrſcheinlich nach Berlin.<lb/> — Schreibe mir doch recht aktenmäſſig, in wie viele Exemplare der<lb n="30"/> niedrige <hi rendition="#aq">Heinsius</hi> — Lübek iſt auch eine ehrloſe Beſtie — die Dedi-<lb/> kazion gedrukt; ich wil ihm etwas verſezen.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Dum</hi> handelte die <hi rendition="#aq">Kalb</hi> (das Geld gehört zu einer weiblichen<lb/> Schule, wovon ſie Ordensſtifterin und Lehrerin ſein wil) —</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [8/0013]
Ihr Schikſal ſei Ihnen ähnlich — heiter, freundlich und hold!
Richter
Ahlefeld erwiedert alle Grüſſe.
[Adr.] Frau B. v. Hastfer in der Gypsgaſſe No. 12.
11. An Chriſtian Otto in Bayreuth. 5
Berlin d. 24 Okt. 1800 [Freitag].
Lieber! Nur einige Worte aus dem Saus und Braus. Vor drei
Wochen jezt abends kam ich hier an. Ich und Ahlefeldt leben wie
jugendliche Muſenſöhne in Waffenbrüderſchaft des Eſſens und Aus-
gehens; wir haben Einen Bedienten, der alles kan und thut; durch 10
ſeine Thür läſſet er mir Morgenſonne, ich ihm durch dieſelbe Abend-
ſonne zukommen. Ein Garten umgiebt uns. (Deine Briefe bekam ich
alle) — A. behandelt mich mit Zartheit und weiblicher Schonung und
Geduld; denn jezt iſt mit mir ſchwer auszukommen. Ich wil dir doch
einige nennen, bei denen ich zum Thee oder Eſſen war — Fräul. v. Hake 15
(treflicher Karakter) — Fr. (bedeut[et] Frau) v. Scheve — Fr.
v. Boye — der berühmte Herz und deſſen groſſe gelehrte Frau
— Mdme Bernhard — der ſchlegelſche Bernhardi, der mich oft
beſucht — Buchhändler Sander (ſchöne Frau) — Mdme Clausius —
Miniſter v. Alvensleben (3mal da diniert; er gab mir ſein Mſpt über 20
das 18 Jahrh[undert] das ſehr gut iſt) — Fr. v. Hastfer — Geheim
Rath Maier (3 herliche Töchterlein) — Kriegsrath Zoelner —
Matzdorf — ein Kränzgen bei Kriegsrath Brandhorst — Lieutenant
Faber — Kriegsrath Müchler (herliche Frau) ꝛc. Und was lernt’ ich
nicht kennen? 3 Himmelsgeſichter müſſen genant werden, Schmuker, 25
Stubenrauch, v. Berg (Mutter und Tochter, erleſene Weſen) — Dan
Teller, Klein aus Halle, Schleiermacher ꝛc. aber wozu die leere Liſte?
— Ich werde auf den Händen getragen, die ſonſt andere küſſen. —
Die Berlepsch iſt wieder zurük; komt wahrſcheinlich nach Berlin.
— Schreibe mir doch recht aktenmäſſig, in wie viele Exemplare der 30
niedrige Heinsius — Lübek iſt auch eine ehrloſe Beſtie — die Dedi-
kazion gedrukt; ich wil ihm etwas verſezen.
[11]
Dum handelte die Kalb (das Geld gehört zu einer weiblichen
Schule, wovon ſie Ordensſtifterin und Lehrerin ſein wil) —
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(2016-11-22T15:08:29Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:08:29Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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