Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 4. Berlin, 1960.selber, wo er abgedrukt, abkopieren. -- Hier sind zu lesen Briefe die R. Was hören Sie von meinem unglüklichen Bruder? 232. An Herzog Georg von Meiningen.5 [Kopie][Meiningen, 15. Jan. 1802]Sie sagt Ja und Dank. -- Er ist die Aurora eines Tags, über den 233. An Thieriot. [145] Meiningen d. 16. Jenn. 1802.10Mein guter Paul! Recht viel Dank und Lob für die Brief-Inserate; d. 20. J. Schicken Sie mir einen Ballen Mspt. oder nehmen Sie ihn als 9 Jean Paul Briefe. IV.
ſelber, wo er abgedrukt, abkopieren. — Hier ſind zu leſen Briefe die R. Was hören Sie von meinem unglüklichen Bruder? 232. An Herzog Georg von Meiningen.5 [Kopie][Meiningen, 15. Jan. 1802]Sie ſagt Ja und Dank. — Er iſt die Aurora eines Tags, über den 233. An Thieriot. [145] Meiningen d. 16. Jenn. 1802.10Mein guter Paul! Recht viel Dank und Lob für die Brief-Inſerate; d. 20. J. Schicken Sie mir einen Ballen Mſpt. oder nehmen Sie ihn als 9 Jean Paul Briefe. IV.
<TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0136" n="129"/> ſelber, wo er abgedrukt, abkopieren. — Hier ſind zu leſen Briefe die<lb/> Menge. Leben Sie wohl. Ein andermal mehr, d. h. etwas!</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">R.</hi> </salute> </closer><lb/> <postscript> <p>Was hören Sie von meinem unglüklichen Bruder?</p> </postscript> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>232. An <hi rendition="#g">Herzog Georg von Meiningen.</hi><lb n="5"/> </head> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Meiningen, 15. Jan. 1802]</hi> </dateline><lb/> <p>Sie ſagt Ja und Dank. — Er iſt die Aurora eines Tags, über den<lb/> doch einige Wolken fliegen werden.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>233. An <hi rendition="#g">Thieriot.</hi> <note place="right"><ref target="1922_Bd4_145">[145]</ref></note></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Meiningen</hi> d. 16. Jenn. 1802.</hi> </dateline> <lb n="10"/> <p>Mein guter Paul! Recht viel Dank und Lob für die Brief-Inſerate;<lb/> unter denen ich kaum eine Wahl des Vorzugs wüſte. Auch meine<lb/><hi rendition="#aq">Caroline</hi> erfreuete ſich ſehr über Ihre ernſte Hälfte. — Nur nichts<lb/> verbrant, aus dem Phönix wird wohl Aſche, aber aus dieſer keiner. —<lb/> Nicht blos ſeelig — das war ich meiſtens — ſondern auch ruhig leb’<lb n="15"/> ich das Leben weg, in der Ehe und in Meinungen.</p><lb/> <div n="2"> <dateline> <hi rendition="#right">d. 20. J.</hi> </dateline><lb/> <p>Schicken Sie mir einen Ballen Mſpt. oder nehmen Sie ihn als<lb/> Paſſagier-Fracht mit und ſenden ſich ſelber hieher. Vor den Herzog —<lb/> mit dem ich beinahe auf <hi rendition="#g">Freundes</hi> Fus lebe — kan ich Ihr Noten-<lb n="20"/> pult ſtellen. — Mit meinem poetiſchen Innern bin ich durch den Titan<lb/> ganz ins Helle. Dem erſten Bande fehlte zuviel zur Aehnlichkeit mit<lb/> dem 2. oder gar mit dem dritten, der — ohne einen Anhang — 24 Bo-<lb/> gen ſtark zu Oſtern erſcheint. Die ganze 2<hi rendition="#sup">te</hi> Hälfte davon arbeitete<lb/> ich mit Entzückungen (<hi rendition="#aq">fausti ominis</hi>); und einige Kapitel darin zieh’<lb n="25"/> ich allen meinen Kapiteln vor; eines iſt ein Donner aus hellem reinen<lb/> Himmel. Das erſtemal in meinem Leben arbeit’ ich jezt in einem<lb/> Monat oder ¼ Jahr am einen, im andern am andern Buch; jezt an<lb/> der „Geſchichte meines Zwillingsbruders“ — es iſt der ſublimierte<lb/><hi rendition="#aq">Bliz,</hi> der aber ſein Komiſches behalten — und dan wieder am 4<hi rendition="#sup">ten</hi><lb n="30"/> <hi rendition="#aq">Titan,</hi> nach dem ich ſeit dem 3<hi rendition="#sup">ten</hi> inbrünſtig ſchmachte. Dieſe<lb/> Wechſelſchreiberei iſt zugleich eine Wechſelſtärkung. — — <hi rendition="#aq">Kanne,</hi><lb/> Verfaſſer der Blätter von Aleph bis Kuph, wird Ihnen mehr von<lb/> ſich ſagen, obwohl das nicht, daß er von Wiz und Kentnis über-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">9 Jean Paul Briefe. <hi rendition="#aq">IV.</hi></fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [129/0136]
ſelber, wo er abgedrukt, abkopieren. — Hier ſind zu leſen Briefe die
Menge. Leben Sie wohl. Ein andermal mehr, d. h. etwas!
R.
Was hören Sie von meinem unglüklichen Bruder?
232. An Herzog Georg von Meiningen. 5
[Meiningen, 15. Jan. 1802]
Sie ſagt Ja und Dank. — Er iſt die Aurora eines Tags, über den
doch einige Wolken fliegen werden.
233. An Thieriot.
Meiningen d. 16. Jenn. 1802. 10
Mein guter Paul! Recht viel Dank und Lob für die Brief-Inſerate;
unter denen ich kaum eine Wahl des Vorzugs wüſte. Auch meine
Caroline erfreuete ſich ſehr über Ihre ernſte Hälfte. — Nur nichts
verbrant, aus dem Phönix wird wohl Aſche, aber aus dieſer keiner. —
Nicht blos ſeelig — das war ich meiſtens — ſondern auch ruhig leb’ 15
ich das Leben weg, in der Ehe und in Meinungen.
d. 20. J.
Schicken Sie mir einen Ballen Mſpt. oder nehmen Sie ihn als
Paſſagier-Fracht mit und ſenden ſich ſelber hieher. Vor den Herzog —
mit dem ich beinahe auf Freundes Fus lebe — kan ich Ihr Noten- 20
pult ſtellen. — Mit meinem poetiſchen Innern bin ich durch den Titan
ganz ins Helle. Dem erſten Bande fehlte zuviel zur Aehnlichkeit mit
dem 2. oder gar mit dem dritten, der — ohne einen Anhang — 24 Bo-
gen ſtark zu Oſtern erſcheint. Die ganze 2te Hälfte davon arbeitete
ich mit Entzückungen (fausti ominis); und einige Kapitel darin zieh’ 25
ich allen meinen Kapiteln vor; eines iſt ein Donner aus hellem reinen
Himmel. Das erſtemal in meinem Leben arbeit’ ich jezt in einem
Monat oder ¼ Jahr am einen, im andern am andern Buch; jezt an
der „Geſchichte meines Zwillingsbruders“ — es iſt der ſublimierte
Bliz, der aber ſein Komiſches behalten — und dan wieder am 4ten 30
Titan, nach dem ich ſeit dem 3ten inbrünſtig ſchmachte. Dieſe
Wechſelſchreiberei iſt zugleich eine Wechſelſtärkung. — — Kanne,
Verfaſſer der Blätter von Aleph bis Kuph, wird Ihnen mehr von
ſich ſagen, obwohl das nicht, daß er von Wiz und Kentnis über-
9 Jean Paul Briefe. IV.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:08:29Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:08:29Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |