Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 4. Berlin, 1960.handeln, da Sie es verstehen. -- Das Bier ist noch kostbar, versiegt J. P.10 287. An Cotta in Tübingen. [Kopie][Meiningen, 26. Juni 1802]Wegen meiner Korrekturen ist eine gute nöthig. 288. An Emilie Harmes. Meiningen d. 27. Jun. 1802 [Sonntag].15Unvergessene! Ihre Strafpredigt, die in einem Couvert bestand, Was kan ich Ihnen von meiner Geschichte und Ruhe mittheilen?30 handeln, da Sie es verſtehen. — Das Bier iſt noch koſtbar, verſiegt J. P.10 287. An Cotta in Tübingen. [Kopie][Meiningen, 26. Juni 1802]Wegen meiner Korrekturen iſt eine gute nöthig. 288. An Emilie Harmes. Meiningen d. 27. Jun. 1802 [Sonntag].15Unvergeſſene! Ihre Strafpredigt, die in einem Couvert beſtand, Was kan ich Ihnen von meiner Geſchichte und Ruhe mittheilen?30 <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0163" n="156"/> handeln, da Sie es verſtehen. — Das Bier iſt noch koſtbar, verſiegt<lb/> aber. Darüber künftig und für die Zukunft. — Kan man denn alles<lb/> von Ihnen leichter haben — Sie gar —, als Fakta? lange Erzäh-<lb/> lungen? Zum Lohne käm’ ich dan mit Gegenerzählungen hervor z. B.<lb/> über <hi rendition="#aq">Hildburghausen.</hi> — Seit der vernichteten Leipziger Reiſe wird<lb n="5"/> die vogtländiſche immer wirklicher für den Herbſt. — Ich ſprach<lb/> mit <hi rendition="#aq">Cotta</hi> hier über mein künftiges Verlagsbuch, er ſuchte alles zu<lb/> bejahen, auch 7 <hi rendition="#aq">Ld. p.</hi> Bogen; noch hab’ ich nichts abgeſchloſſen. —<lb/> Gott habe Sie hier ſeelig, Guter!</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">J. P.</hi> <lb n="10"/> </salute> </closer> </div> <div type="letter" n="1"> <head>287. An <hi rendition="#g">Cotta in Tübingen.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Meiningen, 26. Juni 1802]</hi> </dateline><lb/> <p>Wegen meiner Korrekturen iſt eine gute nöthig.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>288. An <hi rendition="#g">Emilie Harmes.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Meiningen</hi> d. 27. Jun. 1802 [Sonntag].</hi> </dateline> <lb n="15"/> <p>Unvergeſſene! Ihre Strafpredigt, die in einem Couvert beſtand,<lb/><note place="left"><ref target="1922_Bd4_175">[175]</ref></note>nimt der Sünder willig hin, der ſogleich darauf an Ihrer Hand in<lb/><hi rendition="#aq">Caledonia</hi> ausſteigt, ob er ſie gleich erſt dan verdiente, wenn er die<lb/> Freude, Sie zu ſehen oder zu hören, verſäumte, ſtat der andern, ſich<lb/> hören zu laſſen. Ihr Buch iſt mit der Eleganz der volendeten Welt-<lb n="20"/> Bildung geſchrieben, ohne doch die Individualität einer ſeltenen Kraft<lb/> weniger zu zeigen. Ich geſtehe, Ihre kosmopolitiſchen Digreſſionen —<lb/> worin ich freilich oft da ein Gemälde finde, wo der andere nur eine Farbe<lb/> ſieht — faſten mich am ſtärkſten und manche führten mir ſchöne<lb/> Abende zurük, wo ich uneiniger mit Ihnen war als jezt. In meinem<lb n="25"/> Glaubensbekentnis ſtehen einige neue Artikel, wie der 2<hi rendition="#sup">te</hi> Titan zeigt.<lb/> Wenn Sie einmal reiſen: ſo müſſen wir uns — da Sie doch aus und<lb/> nicht nach Norden ziehen — begegnen; dan wird die Stunde um-<lb/> kehren, wo wir uns zum erſtenmale ſahen.</p><lb/> <p>Was kan ich Ihnen von meiner Geſchichte und Ruhe mittheilen?<lb n="30"/> Wie wil man ſo viele lebendige Verhältniſſe und Epochen auf ein<lb/> Oktavblat bannen? — Das Gebet um Dauer iſt meine Geſchichte.<lb/> Doch bezieht ſichs nicht auf die Stadt, die ich einmal verlaſſen werde.<lb/> Indes kan ich jezt mit und durch meine <hi rendition="#aq">Caroline</hi> an jedem Ort aus-<lb/> halten.<lb n="35"/> </p> </div> </body> </text> </TEI> [156/0163]
handeln, da Sie es verſtehen. — Das Bier iſt noch koſtbar, verſiegt
aber. Darüber künftig und für die Zukunft. — Kan man denn alles
von Ihnen leichter haben — Sie gar —, als Fakta? lange Erzäh-
lungen? Zum Lohne käm’ ich dan mit Gegenerzählungen hervor z. B.
über Hildburghausen. — Seit der vernichteten Leipziger Reiſe wird 5
die vogtländiſche immer wirklicher für den Herbſt. — Ich ſprach
mit Cotta hier über mein künftiges Verlagsbuch, er ſuchte alles zu
bejahen, auch 7 Ld. p. Bogen; noch hab’ ich nichts abgeſchloſſen. —
Gott habe Sie hier ſeelig, Guter!
J. P. 10
287. An Cotta in Tübingen.
[Meiningen, 26. Juni 1802]
Wegen meiner Korrekturen iſt eine gute nöthig.
288. An Emilie Harmes.
Meiningen d. 27. Jun. 1802 [Sonntag]. 15
Unvergeſſene! Ihre Strafpredigt, die in einem Couvert beſtand,
nimt der Sünder willig hin, der ſogleich darauf an Ihrer Hand in
Caledonia ausſteigt, ob er ſie gleich erſt dan verdiente, wenn er die
Freude, Sie zu ſehen oder zu hören, verſäumte, ſtat der andern, ſich
hören zu laſſen. Ihr Buch iſt mit der Eleganz der volendeten Welt- 20
Bildung geſchrieben, ohne doch die Individualität einer ſeltenen Kraft
weniger zu zeigen. Ich geſtehe, Ihre kosmopolitiſchen Digreſſionen —
worin ich freilich oft da ein Gemälde finde, wo der andere nur eine Farbe
ſieht — faſten mich am ſtärkſten und manche führten mir ſchöne
Abende zurük, wo ich uneiniger mit Ihnen war als jezt. In meinem 25
Glaubensbekentnis ſtehen einige neue Artikel, wie der 2te Titan zeigt.
Wenn Sie einmal reiſen: ſo müſſen wir uns — da Sie doch aus und
nicht nach Norden ziehen — begegnen; dan wird die Stunde um-
kehren, wo wir uns zum erſtenmale ſahen.
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Was kan ich Ihnen von meiner Geſchichte und Ruhe mittheilen? 30
Wie wil man ſo viele lebendige Verhältniſſe und Epochen auf ein
Oktavblat bannen? — Das Gebet um Dauer iſt meine Geſchichte.
Doch bezieht ſichs nicht auf die Stadt, die ich einmal verlaſſen werde.
Indes kan ich jezt mit und durch meine Caroline an jedem Ort aus-
halten. 35
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(2016-11-22T15:08:29Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:08:29Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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