Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 4. Berlin, 1960.komme! -- Ich kan jezt nicht Ihren Brief verbriefen und beantworten. R. "Sagt nur, ich schriebe aufs andere Blat" sagt er und fängt 403. An Wangenheim. [Kopie][Koburg, Sept. 1803]Gebakne Letternkästgen zum Versezen und fliegenden Sezen -- das 404. An Emanuel.15 Coburg 24. Sept. [1803]Nur flüchtig! Der Überbringer dieses wil mir das Bier über- R. Adieu! Ich zähle die Sekunden nach Briefen. Adieu! 405. An Friedrich von Oertel in Leipzig. Coburg d. 28. Sept. 1803.25Lieber Oertel! Da wir beide eigentlich nicht recht wissen, warum wir komme! — Ich kan jezt nicht Ihren Brief verbriefen und beantworten. R. „Sagt nur, ich ſchriebe aufs andere Blat“ ſagt er und fängt 403. An Wangenheim. [Kopie][Koburg, Sept. 1803]Gebakne Letternkäſtgen zum Verſezen und fliegenden Sezen — das 404. An Emanuel.15 Coburg 24. Sept. [1803]Nur flüchtig! Der Überbringer dieſes wil mir das Bier über- R. Adieu! Ich zähle die Sekunden nach Briefen. Adieu! 405. An Friedrich von Oertel in Leipzig. Coburg d. 28. Sept. 1803.25Lieber Oertel! Da wir beide eigentlich nicht recht wiſſen, warum wir <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0247" n="239"/> komme! — Ich kan jezt nicht Ihren Brief verbriefen und beantworten.<lb/> Gute Nacht, Alter! Seelig war unſer Himmel, nur hätt’ ich Otto<lb/> einen weitern blauern gewünſcht. Und doch kont’ ich nicht der Schöpfer<lb/> davon werden! <hi rendition="#aq">Kretschman</hi> ſchweigt; wahrſcheinlich (und rechtlich)<lb/> erwartete er die erſte Bitte und Rede. <hi rendition="#aq">Ortloff</hi> iſt ganz des Teufels,<lb n="5"/> daß er den Verfaſſer des Paralleliſmus nicht zu ſehen bekommen, den<lb/> er hoch ſezt. — Guten Morgen! —</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">R.</hi> </salute> </closer><lb/> <postscript> <p>„Sagt nur, ich ſchriebe aufs andere Blat“ ſagt er und fängt<lb/> an ſo:<lb n="10"/> </p> </postscript> </div> <div type="letter" n="1"> <head>403. An <hi rendition="#g">Wangenheim.</hi></head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Koburg, Sept. 1803]</hi> </dateline><lb/> <p>Gebakne Letternkäſtgen zum Verſezen und fliegenden Sezen — das<lb/> Gegentheil ſtehender Lettern.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>404. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi><lb n="15"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Coburg 24. Sept.</hi> [1803]</hi> </dateline><lb/> <p>Nur flüchtig! Der Überbringer dieſes wil mir das Bier über-<lb/> bringen. Das Ausmachen mögen Sie mit ihm ausmachen. Gute<lb/> Nacht! Eiligſt! Thieriot ſizt neben mir und ſieht vernünftiger aus als<lb/> er <hi rendition="#g">jezt</hi> — fortfahren wird oder <hi rendition="#g">künftig.</hi><lb n="20"/> </p> <closer> <salute> <hi rendition="#right">R.</hi> </salute> </closer><lb/> <postscript> <p> <hi rendition="#smaller">Adieu! Ich zähle die Sekunden nach Briefen. Adieu!<lb/><hi rendition="#et">Th.</hi></hi> </p> </postscript> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>405. An <hi rendition="#g">Friedrich von Oertel in Leipzig.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Coburg d. 28. Sept.</hi> 1803.</hi> </dateline> <lb n="25"/> <p>Lieber Oertel! Da wir beide eigentlich nicht recht wiſſen, warum wir<lb/> uns ſo lange nicht ſchrieben: ſo kan ich ja wohl ſchreiben, beſonders da<lb/> ich mich nach einem Worte von dir und zu dir ſehne. Von deiner äuſſern,<note place="right"><ref target="1922_Bd4_268">[268]</ref></note><lb/> fixen Geſchichte bringt mir zuweilen ein Fremder ein Stük; von deiner<lb/> innern die <hi rendition="#aq">Beigangsche</hi> Zeitung ein Stükgen. Ich wolte, du logierteſt<lb n="30"/> einmal 7 Tage bei mir in der Ehe, wo du wieder die Veränderung<lb/> meiner Veränderung finden würdeſt. Machte die Ehe eben ſo poetiſch<lb/> als moraliſch: man müſte mit den Orientalern heirathen.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [239/0247]
komme! — Ich kan jezt nicht Ihren Brief verbriefen und beantworten.
Gute Nacht, Alter! Seelig war unſer Himmel, nur hätt’ ich Otto
einen weitern blauern gewünſcht. Und doch kont’ ich nicht der Schöpfer
davon werden! Kretschman ſchweigt; wahrſcheinlich (und rechtlich)
erwartete er die erſte Bitte und Rede. Ortloff iſt ganz des Teufels, 5
daß er den Verfaſſer des Paralleliſmus nicht zu ſehen bekommen, den
er hoch ſezt. — Guten Morgen! —
R.
„Sagt nur, ich ſchriebe aufs andere Blat“ ſagt er und fängt
an ſo: 10
403. An Wangenheim.
[Koburg, Sept. 1803]
Gebakne Letternkäſtgen zum Verſezen und fliegenden Sezen — das
Gegentheil ſtehender Lettern.
404. An Emanuel. 15
Coburg 24. Sept. [1803]
Nur flüchtig! Der Überbringer dieſes wil mir das Bier über-
bringen. Das Ausmachen mögen Sie mit ihm ausmachen. Gute
Nacht! Eiligſt! Thieriot ſizt neben mir und ſieht vernünftiger aus als
er jezt — fortfahren wird oder künftig. 20
R.
Adieu! Ich zähle die Sekunden nach Briefen. Adieu!
Th.
405. An Friedrich von Oertel in Leipzig.
Coburg d. 28. Sept. 1803. 25
Lieber Oertel! Da wir beide eigentlich nicht recht wiſſen, warum wir
uns ſo lange nicht ſchrieben: ſo kan ich ja wohl ſchreiben, beſonders da
ich mich nach einem Worte von dir und zu dir ſehne. Von deiner äuſſern,
fixen Geſchichte bringt mir zuweilen ein Fremder ein Stük; von deiner
innern die Beigangsche Zeitung ein Stükgen. Ich wolte, du logierteſt 30
einmal 7 Tage bei mir in der Ehe, wo du wieder die Veränderung
meiner Veränderung finden würdeſt. Machte die Ehe eben ſo poetiſch
als moraliſch: man müſte mit den Orientalern heirathen.
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(2016-11-22T15:08:29Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:08:29Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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