Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 4. Berlin, 1960.komm' ich bald zu dir. Folge den Schwingen der Phantasie, die oft 63. An Karoline Mayer.5 [Berlin, 1800? 1801?]Mein Herz! Ich kan heute nicht so stum vor deiner Gestalt vor- 64. An Karoline Mayer.15 [Berlin, 1800? 1801?]Mitten aus dem brausenden Strom meines Dichtens heb' ich doch 65. An Karoline Mayer. [Unter einem Brief der Gräfin Schlabrendorff][Berlin, 1800? 1801?] N. S. Die gute Freundin unser aller schrieb es aus der neuen R. 65a. An Frau von Boye. [Berlin, Anfang Jan. 1801?]30Hier folgen die 2 Briefe Ihrer geistreichen Freundin, die ich unter komm’ ich bald zu dir. Folge den Schwingen der Phantaſie, die oft 63. An Karoline Mayer.5 [Berlin, 1800? 1801?]Mein Herz! Ich kan heute nicht ſo ſtum vor deiner Geſtalt vor- 64. An Karoline Mayer.15 [Berlin, 1800? 1801?]Mitten aus dem brauſenden Strom meines Dichtens heb’ ich doch 65. An Karoline Mayer. [Unter einem Brief der Gräfin Schlabrendorff][Berlin, 1800? 1801?] N. S. Die gute Freundin unſer aller ſchrieb es aus der neuen R. 65a. An Frau von Boye. [Berlin, Anfang Jan. 1801?]30Hier folgen die 2 Briefe Ihrer geiſtreichen Freundin, die ich unter <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0042" n="36"/> komm’ ich bald zu dir. Folge den Schwingen der Phantaſie, die oft<lb/> ein Raubvogel bei dir wird, nicht ohne die Proſe der Vernunft. Lebe<lb/> wohl, du Gute, die du mich nicht nur glüklich machen kanſt, ſondern<lb/> auch was noch ſchwerer iſt, unglüklich. —</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>63. An <hi rendition="#g">Karoline Mayer.</hi><lb n="5"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right">[Berlin, 1800? 1801?]</hi> </dateline><lb/> <p>Mein Herz! Ich kan heute nicht ſo ſtum vor deiner Geſtalt vor-<lb/><note place="left"><ref target="1922_Bd4_41">[41]</ref></note>überſtreifen. Morgen nimt dich die <hi rendition="#aq">Schl[abrendorff]</hi> zur <hi rendition="#aq">Scheve;</hi> ich<lb/> komme nach. Blüht das Geſtern noch in deiner Seele wie in meiner?<lb/> Senkt ſich noch dein Auge ſo liebend nieder? Glüht noch ſo dein her-<lb n="10"/> liches Herz? O du, die du mich umfäſſeſt auch in der Ferne, wie die<lb/> Sonne die Erde mit Stralen, immer bleibe dir dein jeziger Himmel<lb/> bis dich der ewige aufnimt. Auch meiner vergeht nie. Schlaf wohl,<lb/> Geliebteſte.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>64. An <hi rendition="#g">Karoline Mayer.</hi><lb n="15"/> </head> <dateline> <hi rendition="#right">[Berlin, 1800? 1801?]</hi> </dateline><lb/> <p>Mitten aus dem brauſenden Strom meines Dichtens heb’ ich doch<lb/> den Kopf für die Meinige, für dich heraus, mein Herz, um dich an-<lb/> zulächeln. Jezt da ichs gethan habe, tauch’ ich wieder unter und<lb/> rauſche weiter dahin.<lb n="20"/> </p> </div> <div type="letter" n="1"> <head>65. An <hi rendition="#g">Karoline Mayer.</hi></head><lb/> <note type="editorial"> <hi rendition="#et">[Unter einem Brief der Gräfin Schlabrendorff]</hi> </note><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Berlin, 1800? 1801?]</hi> </dateline><lb/> <p>N. S. Die gute Freundin unſer aller ſchrieb es aus der neuen<lb/> Friedrichs Straſſe. Möge die Zuſammenkunft aller Planeten morgen<lb n="25"/> unter Einem Dache, die uns die Freundin anbietet, ſich durch kein<lb/> Schikſal aufheben! — Abends, Liebe, hol’ ich dich um 7¼ und ⅛ Uhr. —</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">R.</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>65<hi rendition="#aq">a.</hi> An <hi rendition="#g">Frau von Boye.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Berlin, Anfang Jan. 1801?]</hi> </dateline> <lb n="30"/> <p>Hier folgen die 2 Briefe Ihrer geiſtreichen Freundin, die ich unter<lb/> allen Emigranten am liebſten als eine <hi rendition="#aq">émigrée</hi> aus Paris ſähe. Ich<lb/> bitte Sie um meinen Brief heute wieder, wenn Sie können, und um<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [36/0042]
komm’ ich bald zu dir. Folge den Schwingen der Phantaſie, die oft
ein Raubvogel bei dir wird, nicht ohne die Proſe der Vernunft. Lebe
wohl, du Gute, die du mich nicht nur glüklich machen kanſt, ſondern
auch was noch ſchwerer iſt, unglüklich. —
63. An Karoline Mayer. 5
[Berlin, 1800? 1801?]
Mein Herz! Ich kan heute nicht ſo ſtum vor deiner Geſtalt vor-
überſtreifen. Morgen nimt dich die Schl[abrendorff] zur Scheve; ich
komme nach. Blüht das Geſtern noch in deiner Seele wie in meiner?
Senkt ſich noch dein Auge ſo liebend nieder? Glüht noch ſo dein her- 10
liches Herz? O du, die du mich umfäſſeſt auch in der Ferne, wie die
Sonne die Erde mit Stralen, immer bleibe dir dein jeziger Himmel
bis dich der ewige aufnimt. Auch meiner vergeht nie. Schlaf wohl,
Geliebteſte.
[41]
64. An Karoline Mayer. 15
[Berlin, 1800? 1801?]
Mitten aus dem brauſenden Strom meines Dichtens heb’ ich doch
den Kopf für die Meinige, für dich heraus, mein Herz, um dich an-
zulächeln. Jezt da ichs gethan habe, tauch’ ich wieder unter und
rauſche weiter dahin. 20
65. An Karoline Mayer.
[Berlin, 1800? 1801?]
N. S. Die gute Freundin unſer aller ſchrieb es aus der neuen
Friedrichs Straſſe. Möge die Zuſammenkunft aller Planeten morgen 25
unter Einem Dache, die uns die Freundin anbietet, ſich durch kein
Schikſal aufheben! — Abends, Liebe, hol’ ich dich um 7¼ und ⅛ Uhr. —
R.
65a. An Frau von Boye.
[Berlin, Anfang Jan. 1801?] 30
Hier folgen die 2 Briefe Ihrer geiſtreichen Freundin, die ich unter
allen Emigranten am liebſten als eine émigrée aus Paris ſähe. Ich
bitte Sie um meinen Brief heute wieder, wenn Sie können, und um
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(2016-11-22T15:08:29Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:08:29Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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