Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 4. Berlin, 1960.Kraft, sondern die Länge der Zeugung theilen und da ich weniger 126. An? [Kopie][Berlin, 4. (?) Mai 1801]Man mus der Tugend wie das eigne Glük so oft das fremde opfern. 127. An Karoline von Berg in Berlin. [78] Berlin. d. 4. Mai 1801.10Verehrteste! Eben hab' ich an den Minister v. Alvensleben meine Verzeihen Sie eine erste und lezte Bitte dieser Art; es ist sonst Ihr Vergeben der Bitte wird mir so viel wie ein Erfüllen derselben Jean Paul Fr. Richter N. S. Das Gewitter, das ich Ihnen gestern ankündigte, kündigt25 Grüssen Sie den liebenswürdigsten und würdigsten Prinzen, an Kraft, ſondern die Länge der Zeugung theilen und da ich weniger 126. An? [Kopie][Berlin, 4. (?) Mai 1801]Man mus der Tugend wie das eigne Glük ſo oft das fremde opfern. 127. An Karoline von Berg in Berlin. [78] Berlin. d. 4. Mai 1801.10Verehrteſte! Eben hab’ ich an den Miniſter v. Alvensleben meine Verzeihen Sie eine erſte und lezte Bitte dieſer Art; es iſt ſonſt Ihr Vergeben der Bitte wird mir ſo viel wie ein Erfüllen derſelben Jean Paul Fr. Richter N. S. Das Gewitter, das ich Ihnen geſtern ankündigte, kündigt25 Grüſſen Sie den liebenswürdigſten und würdigſten Prinzen, an <TEI> <text> <body> <div type="letter" n="1"> <p><pb facs="#f0075" n="69"/> Kraft, ſondern die Länge der Zeugung theilen und da ich weniger<lb/> ſchreibe, um zu leben als um recht zu ſchreiben: Ihr Urtheil über ſie<lb/> wird meine Entſchuldigung entſchuldigen. — Ich bitte, daß ich<lb/> wenigſtens das Nein, damit es doch der Übergang verſüſſe, blos aus<lb/> Ihrem Mund empfange. —<lb n="5"/> </p> </div> <div type="letter" n="1"> <head>126. An?</head><lb/> <note type="editorial">[Kopie]</note> <dateline> <hi rendition="#right">[Berlin, 4. (?) Mai 1801]</hi> </dateline><lb/> <p>Man mus der Tugend wie das eigne Glük ſo oft das fremde opfern.</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>127. An <hi rendition="#g">Karoline von Berg in Berlin.</hi> <note place="right"><ref target="1922_Bd4_78">[78]</ref></note></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Berlin.</hi> d. 4. Mai 1801.</hi> </dateline> <lb n="10"/> <p>Verehrteſte! Eben hab’ ich an den Miniſter <hi rendition="#aq">v. Alvensleben</hi> meine<lb/> Bitte an den König um eine Präbende geſchikt. Da Fr. <hi rendition="#aq">v. Krüdner</hi> mir<lb/> Ihre Kentnis und Theilnahme meines Wunſches geſagt: ſo darf<lb/> ich Ihnen ja wohl jene Nachricht mit der Hofnung und Bitte geben,<lb/> die meinige an den König durch Ihr freundſchaftliches Wort bei der<lb n="15"/> Königin oder bei <hi rendition="#g">unſerem</hi> Prinzen, inſofern Sie es gut finden ſolten,<lb/> geltend zu machen.</p><lb/> <p>Verzeihen Sie eine erſte und lezte Bitte dieſer Art; es iſt ſonſt<lb/> gegen mein Gefühl, die freie Freundſchaft in ein beſtimtes Verhältnis<lb/> zu verwandeln.<lb n="20"/> </p> <p>Ihr Vergeben der Bitte wird mir ſo viel wie ein Erfüllen derſelben<lb/> ſein. Leben Sie froh und die äuſſere Welt ſei immer der harmoniſche<lb/> Mitlauter Ihrer innern! —</p><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#right">Jean Paul Fr. Richter</hi> </salute> </closer><lb/> <postscript> <p>N. S. Das Gewitter, das ich Ihnen geſtern ankündigte, kündigt<lb n="25"/> ſich mir heute mit leiſer Migraine an; wird dieſe ſtärker, ſo darf ich<lb/> heute nicht nach <hi rendition="#aq">Champagne</hi> reiſen, ſo ſehr auch deſſen Weinberge<lb/> Muſenberge und frohe Olympe ſind. — Meine Bitte darf Sie nicht<lb/> in die kleinſte Verlegenheit ſezen; und ich bitte Sie auch, ſie mir nur<lb/><hi rendition="#g">ſchweigend</hi> zu bejahen oder zu verneinen.<lb n="30"/> </p> <p>Grüſſen Sie den liebenswürdigſten und würdigſten Prinzen, an<lb/> deſſen vortreflichem Kopfe das das Geringſte iſt, was er darauf ſezt,<lb/> nämlich den Herzogshut. Ich werde ihn doch hoff’ ich noch einmal vor<lb/></p> </postscript> </div> </body> </text> </TEI> [69/0075]
Kraft, ſondern die Länge der Zeugung theilen und da ich weniger
ſchreibe, um zu leben als um recht zu ſchreiben: Ihr Urtheil über ſie
wird meine Entſchuldigung entſchuldigen. — Ich bitte, daß ich
wenigſtens das Nein, damit es doch der Übergang verſüſſe, blos aus
Ihrem Mund empfange. — 5
126. An?
[Berlin, 4. (?) Mai 1801]
Man mus der Tugend wie das eigne Glük ſo oft das fremde opfern.
127. An Karoline von Berg in Berlin.
Berlin. d. 4. Mai 1801. 10
Verehrteſte! Eben hab’ ich an den Miniſter v. Alvensleben meine
Bitte an den König um eine Präbende geſchikt. Da Fr. v. Krüdner mir
Ihre Kentnis und Theilnahme meines Wunſches geſagt: ſo darf
ich Ihnen ja wohl jene Nachricht mit der Hofnung und Bitte geben,
die meinige an den König durch Ihr freundſchaftliches Wort bei der 15
Königin oder bei unſerem Prinzen, inſofern Sie es gut finden ſolten,
geltend zu machen.
Verzeihen Sie eine erſte und lezte Bitte dieſer Art; es iſt ſonſt
gegen mein Gefühl, die freie Freundſchaft in ein beſtimtes Verhältnis
zu verwandeln. 20
Ihr Vergeben der Bitte wird mir ſo viel wie ein Erfüllen derſelben
ſein. Leben Sie froh und die äuſſere Welt ſei immer der harmoniſche
Mitlauter Ihrer innern! —
Jean Paul Fr. Richter
N. S. Das Gewitter, das ich Ihnen geſtern ankündigte, kündigt 25
ſich mir heute mit leiſer Migraine an; wird dieſe ſtärker, ſo darf ich
heute nicht nach Champagne reiſen, ſo ſehr auch deſſen Weinberge
Muſenberge und frohe Olympe ſind. — Meine Bitte darf Sie nicht
in die kleinſte Verlegenheit ſezen; und ich bitte Sie auch, ſie mir nur
ſchweigend zu bejahen oder zu verneinen. 30
Grüſſen Sie den liebenswürdigſten und würdigſten Prinzen, an
deſſen vortreflichem Kopfe das das Geringſte iſt, was er darauf ſezt,
nämlich den Herzogshut. Ich werde ihn doch hoff’ ich noch einmal vor
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(2016-11-22T15:08:29Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:08:29Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
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