Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 5. Berlin, 1961.300. An Emanuel. [Bayreuth, 9. Jan. 1807]Guten Abend nach langer Zeit! So geht alles schon Recht; R. N. S. Sehen Sie doch diese Dinte morgen an, denn es ist die 301. An Emanuel. [Bayreuth, 10. Jan. 1807]10Guten Morgen, Alter! Sie vergeben es schon meiner jetzigen 302. An Emanuel. [Bayreuth, 12. Jan. 1807]Guten Morgen! da mir heute wahrscheinlich die Post nichts15 Guten Morgen, lieber Hiob!20 303. An Graf von der Goltz. Bayreuth d. 13 Jenn. 1807Gestern erhielt ich Ihr wenn nicht frohes doch froh machendes Der jetzige Herbst erinnerte ewig [?] an den vorigen -- an unsere 300. An Emanuel. [Bayreuth, 9. Jan. 1807]Guten Abend nach langer Zeit! So geht alles ſchon Recht; R. N. S. Sehen Sie doch dieſe Dinte morgen an, denn es iſt die 301. An Emanuel. [Bayreuth, 10. Jan. 1807]10Guten Morgen, Alter! Sie vergeben es ſchon meiner jetzigen 302. An Emanuel. [Bayreuth, 12. Jan. 1807]Guten Morgen! da mir heute wahrſcheinlich die Poſt nichts15 Guten Morgen, lieber Hiob!20 303. An Graf von der Goltz. Bayreuth d. 13 Jenn. 1807Geſtern erhielt ich Ihr wenn nicht frohes doch froh machendes Der jetzige Herbſt erinnerte ewig [?] an den vorigen — an unſere <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0139" n="124"/> <div type="letter" n="1"> <head>300. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 9. Jan. 1807]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Abend nach langer Zeit! So geht alles ſchon Recht;<lb/> tadeln Sie nur fort. So bald Sie ſeine Geige nicht antaſten: bietet<lb/> er Ihnen alles zum Strafen an. — Ich bitte Sie auf Morgen um<lb n="5"/> das Morgenblatt, um die Druckfehler abzuſchicken.</p> <closer> <salute> <hi rendition="#right">R.</hi> </salute> </closer><lb/> <postscript> <p>N. S. Sehen Sie doch dieſe Dinte morgen an, denn es iſt die<lb/> beſte in der Stadt.</p> </postscript> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>301. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 10. Jan. 1807]</hi> </dateline> <lb n="10"/> <p>Guten Morgen, Alter! Sie vergeben es ſchon meiner jetzigen<lb/> Fötus-Geburt daß ich heute nichts ſage als guten Morgen!</p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>302. An <hi rendition="#g">Emanuel.</hi></head><lb/> <dateline> <hi rendition="#right">[Bayreuth, 12. Jan. 1807]</hi> </dateline><lb/> <p>Guten Morgen! da mir heute wahrſcheinlich die Poſt nichts<lb n="15"/> mehr bringt als — Erwartungen: ſo ſend’ ich Ihnen lieber den<lb/> Wechſel, damit Sie heute davon wieder 50 fl. abſchreiben. Mit den<lb/> vorigen 70 hätt’ ich ohne die Weihnachtsgeſchenke, die ich —<lb/> machte, noch über 1 Woche ausgelangt.</p> <p>Guten Morgen, lieber Hiob!<lb n="20"/> </p> </div><lb/> <div type="letter" n="1"> <head>303. An <hi rendition="#g">Graf von der Goltz.</hi></head><lb/> <byline>[Kopie]</byline> <dateline> <hi rendition="#right"><hi rendition="#aq">Bayreuth d. 13 Jenn.</hi> 1807</hi> </dateline><lb/> <p>Geſtern erhielt ich Ihr wenn nicht frohes doch froh machendes<lb/> Blatt vom 16 <hi rendition="#aq">Dec.</hi> Aber das vorhergehende, welches ſo viele<lb/> Freude <hi rendition="#g">uns</hi> würde zugetragen haben, hab’ ich nicht erhalten. Der<lb n="25"/> Kriegsſturm verwehete es wie ein Oel- und Friedensblatt. — Meine<lb/> Friedenstaube aber hier wird ja wol, hoff’ ich, durch die kämpfenden<lb/> Kriegs-Adler durchfliegen, für die es keine Beute iſt.</p><lb/> <p>Der jetzige Herbſt erinnerte ewig [?] an den vorigen — an unſere<lb/> Nachfeier des Konzerts im Gaſthofe zur Sonne, den jetzt wieder<lb n="30"/> preußiſche Offiziere füllen, obwol in Zivilkleidern (es ſind die Rück-<lb/> kömmlinge aus den übergebenen Feſtungen). Mein Herz hat bisher<lb/> oft aus fremden Wunden geblutet — aber was hilft hier Brief-<lb/> papier? — Am glücklichſten iſt noch der, der mehr thut als ſieht.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [124/0139]
300. An Emanuel.
[Bayreuth, 9. Jan. 1807]
Guten Abend nach langer Zeit! So geht alles ſchon Recht;
tadeln Sie nur fort. So bald Sie ſeine Geige nicht antaſten: bietet
er Ihnen alles zum Strafen an. — Ich bitte Sie auf Morgen um 5
das Morgenblatt, um die Druckfehler abzuſchicken.
R.
N. S. Sehen Sie doch dieſe Dinte morgen an, denn es iſt die
beſte in der Stadt.
301. An Emanuel.
[Bayreuth, 10. Jan. 1807] 10
Guten Morgen, Alter! Sie vergeben es ſchon meiner jetzigen
Fötus-Geburt daß ich heute nichts ſage als guten Morgen!
302. An Emanuel.
[Bayreuth, 12. Jan. 1807]
Guten Morgen! da mir heute wahrſcheinlich die Poſt nichts 15
mehr bringt als — Erwartungen: ſo ſend’ ich Ihnen lieber den
Wechſel, damit Sie heute davon wieder 50 fl. abſchreiben. Mit den
vorigen 70 hätt’ ich ohne die Weihnachtsgeſchenke, die ich —
machte, noch über 1 Woche ausgelangt.
Guten Morgen, lieber Hiob! 20
303. An Graf von der Goltz.
[Kopie]Bayreuth d. 13 Jenn. 1807
Geſtern erhielt ich Ihr wenn nicht frohes doch froh machendes
Blatt vom 16 Dec. Aber das vorhergehende, welches ſo viele
Freude uns würde zugetragen haben, hab’ ich nicht erhalten. Der 25
Kriegsſturm verwehete es wie ein Oel- und Friedensblatt. — Meine
Friedenstaube aber hier wird ja wol, hoff’ ich, durch die kämpfenden
Kriegs-Adler durchfliegen, für die es keine Beute iſt.
Der jetzige Herbſt erinnerte ewig [?] an den vorigen — an unſere
Nachfeier des Konzerts im Gaſthofe zur Sonne, den jetzt wieder 30
preußiſche Offiziere füllen, obwol in Zivilkleidern (es ſind die Rück-
kömmlinge aus den übergebenen Feſtungen). Mein Herz hat bisher
oft aus fremden Wunden geblutet — aber was hilft hier Brief-
papier? — Am glücklichſten iſt noch der, der mehr thut als ſieht.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:13:57Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:13:57Z)
Weitere Informationen:Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen). Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |